PARALYDIUM – Universe Calls

Trackliste:

01. Prelude
02. Sands Of Time
03. Forging The Past
04. The Arcane Exploration Pt. I
05. Caught In A Dream
06. Interlude
07. The Arcane Exploration Pt. II

 

 

Spielzeit: 50:53 min – Genre: Progressive Metal – Label: Frontiers Music SRL – VÖ: 23.08.2024 – Page: www.facebook.com/paralydium

 

Ab nach Schweden für die heutige Rezension. Da wohnen PARALYDIUM, machen seit ihrer ersten EP aus dem Jahr 2015 Musik, und das nun erneut mit ihrem zweiten Longplayer „Universe Calls“.
Wie das so klingt, wenn das Universum anruft, erfahren wir auf sieben Tracks, zum Teil unter zwei, zum Teil über 13 Minuten lang. Riecht nach Progressive Metal/Rock, und genau das ist es auch. PARALYDIUM machen Musik für Fans von SYMPHONY X, DREAM THEATER und Konsorten. Progressive Metal eigentlich, aber dafür sind die Rhythmusgitarren in der ansonsten sehr guten Produktion doch etwas hintergründig geraten. Das verweichlicht die Parts von „Universe Calls“, die eigentlich Metal sein möchten, unterstützt aber die Rock-Komponente des Albums. Denn die Rhythmusgitarre darf eh gerne einfach mal aussetzen, Platz für ruhigere Parts ist auf „Universe Calls“ reichlich. Dort kommen dann die Synthesizer, Klaviersounds und orchestralen Elemente besonders gut zur Geltung – ohnehin ist die Platte mit ihren präsenten Sounddesign- und Orchester-Versätzen einigermaßen cinematisch, und das auf stabilem Niveau.
Auf stabilem Niveau agiert auch die Band. Die Vocals von Alexander Lycke sind astrein Prog-kompatibel und hervorzuheben ist des weiteren insbesondere der Bass, der nicht nur schön hörbar gemixt ist, sondern dadurch auch Jonathan Olssons Talent offenbart.
Wenn das Klavier oder die Keys ins Spiel kommen, wenn man nicht den Standard-Metal-Sound bedient, ist „Universe Calls“ am besten. Das liegt daran, dass die Kreativität des Albums zuallererst in Arrangements und Sounddesign liegt. Was die Melodiekomposition angeht, wirkt das Album dafür sehr nach Lehrbuch geschrieben, mit kompetent gemachten Parts, die an welche von großen Namen des Genres erinnern. Man höre sich als Beispiel alleine die ersten Minuten des finalen „The Arcane Exploration Pt. II“ an. Das kompositorisch in seiner allgemeinen Positivität ziemlich schöne Ding beginnt höchst professionell, weil absolut schablonenhaft an der „Letzter überlanger Song auf einem Prog-Album“-Formel ausgerichtet. Melodietechnische Höhepunkte, die Gänsehautmomente in einem so groß gedachten Prog-Werk, sind rar gesät und so macht es doch häufig den Eindruck, „Universe Calls“ wandere voran, ohne genau zu wissen, wohin. Strophe mit reduzierter Gitarre, ein anderer Part, dann noch einer, irgendwann dann einer, der nach Chorus klingt. Und so weiter.
Hier fehlt PARALYDIUM ein Stück weit eine eigene musikalische Identität, etwas, das sie von anderen Bands des Genres abhebt. Aber das entscheidende Album bei neuen Bands ist ja gemeinhin auch erst das Dritte.

Fazit:
Handwerklich sehr gut, mit sehr schöner Verwendung von „bandfremden“ Klängen, ohne wirkliche Hit-Songs oder -Songparts. Ersteres sorgt dafür, dass „Universe Calls“ für einmal hören durchaus eine kurzweilige Angelegenheit für den gemeinen Prog-Fan sein sollte. Letzteres sorgt dafür, dass das Album wohl keinen allzu bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

Anspieltipps:
„The Arcane Exploration“ Pt. I und II

Jannis

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