Band: Poverty’s No Crime
Album: Spiral Of Fear
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 29.04.2016
Homepage: www.povertys-no-crime.de
Die Progger POVERTY’S NO CRIME sind beileibe keine Unbekannten im heimischen Frickel-Wald und legen nach einer langen Pause von gut 9 Jahren den Nachfolger zur letzten Scheibe „Save My Soul“ (2007) vor. „Spiral Of Fear“, das nunmehr 7. Album der Band seit der Gründung im Jahre 1995, wurde im Laufe von etwa 3 Jahren in verschiedenen Studios aufgenommen. Den letzten Schliff, sprich das Mixing und Mastering, besorgte dann Simone Mularoni in den in der Szene gut bekannten Domination Studios.
Ich bin kein grosser Freund von Mularoni’s ziemlich aufdringlichen Produktionen, die dem Hörer das Songmaterial in der Regel gnadenlos um die Fresse hauen. In Kombination mit dem eher zurückgenommenen Spiel und den mit viel Luft und Bedacht arrangierten Songs der Norddeutschen funktioniert das Ganze aber dann erfreulich gut. So ist der erste Eindruck den „Spiral Of Fear“ nach ein bis zwei Runden im Player hinterlässt ein durchaus guter. Die Scheibe perlt rund und professionell aus den Boxen, die Songs haben Raum zum atmen und vor allem die angenehme, variable Stimme von Sänger Volker Walsemann kann ihre Stärken ausbreiten. Mit jedem weiteren Durchlauf kristallisieren sich dann die Highlights des Albums heraus, die vor allem in der ersten Hälfte platziert sind: der Opener „The Longest Day“ öffnet sich zum Refrain hin herrlich auf, „Spiral Of Fear“ schafft eine gute Balance aus etwas härteren Riffs und Melodie und das Instrumental „The Fifths Element“ verweigert sich dem üblichen Skalengedresche der Konkurrenz. Soweit eigentlich alles im grünen Bereich. Allerdings hapert es dann doch im Bereich Langzeitwirkung der Hooklines, denen die unwiderstehlichen Wiederhaken einfach fehlen. Vieles auf „Spiral Of Fear“ läuft angenehm unaufdringlich ins Ohr, kann dort aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Als Beispiel sei hier die leider recht zahnlose Ballade „The Ballad Of 91“ genannt. Gegen Ende wird „Spiral Of Fear“ daher ein wenig zäh, auch wenn das abschliessende starke „Wounded“dann nochmal die Kurve nach oben zeigen lässt.
Wer sich allerdings an einer tollen Produktion, handwerklich einwandfreier Gitarrenarbeit (oft im Stile eines jungen John Petrucci) und einer Mischung aus Melodic Rock und Progressive Metal labt, der kann mit dem neuen POVERTY’S NO CRIME Dreher einige vergnügliche Stunden verbringen. Zu mehr als gutem Mittelfeld langt es Anno 2016 bei POVERTY’S NO CRIME aber nicht mehr.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Longest Day
02. Spiral Of Fear
03. Fatamorgana
04. A Serious Dream
05. The Fifths Element
06. The Ballad Of 91
07. Dying Hopes
08. Wounded
Mario