Band: Pretty Maids
Album: Motherland
Spielzeit: 50:56 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.prettymaids.dk
Den Schwung des Vorgängeralbums wollten die Dänen mitnehmen, um nach knapp 3 Jahren mit ihrem mittlerweile 13. Studioalbum einen ähnlichen Effekt zu erzielen wie seinerzeit mit „Pandemonium“. Nun ist es ja nicht so, dass die Hübschen Mädels um Sänger Ronnie Atkins und Gitarrist Ken Hammer jemals eine schwache Vorstellung auf Platte abgeliefert hätten, aber das 2010er Werk wusste schon zu gefallen und zählt sicher zu den besten Momenten der jüngeren Bandgeschichte.
Als dann im Frühjahr 2012 damit begonnen wurde, Material für ein neues Album zu verfassen, wurde den Jungs bewusst, wie schwer die Nachfolge von „Pandemonium“ werden könnte. Aber Ihr könnt Euch sicher sein, dass die Dänen professionell genug sind, um diesem Druck standhalten zu können. Den ersten Beweis lieferte die Vorab-Single „Mother Of All Lies“, die auch das aktuelle Album eröffnet. Mit „Mother Of All Lies“ zielt man auf die Presse und das Fernsehen ab, die mit ihrer Meinungsmache und ihrer Macht oft der Anfang allen Übels ist, wenn es mal wieder darum geht, einen Skandal zu produzieren und auszuschlachten. Ganz meine Meinung, nicht nur textlich sehr gelungen.
Bei „To Fool The Nation“ bekommen dann auch gleich die nächsten Lügner ihr Fett ab, gemeint sind hier die Politiker. Die Texte auf „Motherland“ sind also alles andere als fiktiv. „Man muss doch nur die Zeitung aufschlagen und schon hat man genügend Material für viele Alben“ meint Sänger Ronnie Atkins dazu, der wie immer fast alle Songs für „Motherland“ zusammen mit Ken Hammer geschrieben hat.
Nach dem kurzen Instrumental-Intro „Confession“ walzt „The Iceman“ in typischer PRETTY MAIDS Manier, vergisst aber niemals die Melodien. Der Midtempo Kracher „Sad To See You Suffer“ ist ebenfalls in bester Tradition und zeigt, dass der Stil der Dänen wirklich einzigartig ist. Alleine die Vocals von Atkins und die Melodielinien dieser Songs sind mit nichts zu vergleichen. Das schroffe „Hooligan“ hat das wohl härteste Riffing seit langem, wenn nicht überhaupt. Auch der Refrain ist dem Thema entsprechend sehr düster und hart. „Infinity“ tönt da schon versöhnlicher aus den Boxen – eine schöne Ballade a´al PRETTY MAIDS. „Why So Serious?“ beginnt mit Stakkatto-Riffing und gipfelt in einem der zuckersüßen Refrains, wie es wohl nur die Dänen machen können. Der Titeltrack hämmert ordentlich rein und die wunderschöne Ballade „Bullet For You“ sollte nicht nur den weiblichen Fans gefallen. Das eingängige „I See Ghosts“ rundet das Package gekonnt ab. Nicht zu vergessen das superbe „Who What Where When Why“.
Wer glaubt, ältere Ladies äh Männer können nicht mehr rocken, der sollte sich „Motherland“ mal reinziehen. Ähnlich wie schon der Vorgänger schwebt das neue Album auf einer eigenen Ebene und gehört in jede vernünftige Metal-Sammlung. Die PRETTY MAIDS verstehen es auch nach über 30 Jahren, qualitativ hochwertigen Metal zu zelebrieren, der einen Wiedererkennungswert hat, der seinesgleichen sucht.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Mother Of All Lies
2.To Fool A Nation
3.Confession
4.The Iceman
5.Sad To See You Suffer
6.Hooligan
7.Infinity
8.Why So Serious?
9.Motherland
10.I See Ghosts
11.Bullet For You
12.Who What Where When Why
13.Wasted
Stefan