PUSSY SISSTER – Here Are The Pussys

Trackliste:

01. On The Run
02. Love Is Gone
03. Here Are The Pussys
04. Girls In Bed
05. Black Sheep (Of The Family)
06. Circus Of The Dark
07. Song For Mum And Dad
08. World Of Tomorrow
09. Humanity 2023
10. Brotherhood

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Sleaze Rock – Label: El Puerto Records – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.pussysisster.com

 

Geht es um Sleaze-Rock, schweift der Blick erst einmal nach Skandinavien oder über den großen Teich. Dass es aber auch hierzulande durchaus interessante Vertreter dieser Zunft gibt, bleibt oft unbeachtet. Klar, man muss schon etwas unter der Oberfläche graben, aber das ist den USA schon lange ähnlich. OK, es ist später Sonntag nachmittag, ich hab mir grade den dritten Wild Turkey pur eingegossen und lausche ein weiteres Mal dem neuen Dreher von PUSSY SISSTER. Das mittlerweile fünfte Album hatte eine lange Wartezeit von neun Jahren, da dürfte es vielen Fans nicht mehr so leicht fallen, der Band die (Striptease-) Stange zu halten. Leider ist das Promo-Info äußerst mager ausgefallen, aber Gründe warum es denn so lange gedauert hat, sind ja wohl auch zweitrangig. Fakt ist, es wird wieder gerockt im Hause PUSSY SISSTER und die Attitüde ist immer noch die gleiche: es wird wild, es wird heiß, es wird schlüpfrig – die PUSSY SISSTERs sind zurück!

Und man mag es kaum glauben, sie knüpfen nahtlos an ihre letzten beiden Alben „Pussy Sisster“ (2010) und „Arrogance“ (2015) an. Man hat mal wieder das Personal an den Drums (Janis Hiemesch) und der Gitarre (Harry LaFroce) getauscht, mit Bassist Coma und Sänger Chris Nad sind aber weiterhin zwei Protagonisten aus den Anfangstagen dabei. Chris Nad war von Anfang an an Bord, Coma stieß beim zweiten Demo „Hot Like Hell“ (2006) dazu.

Mit „On The Run“ startet die neue Platte nicht so stark, wie ich es erwartet hatte. Aber „Love Is Gone“ ist da schon aus anderem Holz geschnitzt. Cooler Groove, cooles Riff, coole Vocals. „Here Are The Pussys“ geht nach vorne, „Girls In Bed“ ist ein schleppendes, dreckiges Stück Rock´n Roll. Und wer glaubt, „Humanity 2023“ ist die Neuaufnahme eines alten Stücks, hat sich geschnitten. Der Song ist durchaus nachdenklich, was die aktuelle Situation in unserer Gesellschaft wohl ziemlich genau wiederspiegelt. Aber es gibt natürlich weitere Party-Songs: „Circus Of The Dark“ zum Beispiel. Und warum das wirklich tolle „Brotherhood“ an den Schluss der Platte verbannt wurde, weiß wohl kein Mensch. Ein absolutes Highlight dieses fünften Langspielers.

Summa summarum liefern PUSSY SISSTER ein kurzweiliges Album ab, das mit jeder Menge Partyattitüde und guter Laune gesegnet ist. Der nasale Gesang von Alex Nad ist auch heute noch Geschmackssache – zu einer Sleaze-Band passt er halt wie Arsch auf Eimer. Da gibt es viele weitere prominente Beispiele. „Here Are The Pussys“ war nie darauf ausgelegt, ernst zu klingen. Wobei mit „Humanity 2023“ oder „Song For Mum And Dad“ textlich durchaus gehaltvolles Material vorhanden ist. PUSSY SISSTER machen einfach das, was sie am besten können – Party!

Stefan

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Eine Antwort zu PUSSY SISSTER – Here Are The Pussys

  1. schwatzbacke sagt:

    Hallo Stefan,

    das erinnert mich an meine Mötley Crue Fanzeit aus den 80ern.

    Das hat was – schlicht, Sonnenschein und Spaß und Party.

    Mit Wertung würde ich mich schwer tun, musikalisch und objektiv liegst du mit ner 7 bestimmt richtig – bei mir kommen da aber viele schöne Erinnerungen hoch und ich würde es gefühlt höher einstufen bei 8,5 bis 9.

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