Band: Radio Exile
Album: Radio Exile
Spielzeit: 49:48 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.10.2015
Homepage: www.radioexile.net
Er hat eine Stimme, die sofort erkennbar ist. Die Rede ist von Chandler Mogel. Ob das nun Fluch oder Segen ist? 50/50 vielleicht – auf der einen Seite ist der Wiedererkennungswert seiner Arbeit hoch, andererseits fällt es natürlich gleich auf, wenn er ein neues Projekt startet und so mancher denkt sich: schon wieder was Neues? Natürlich ist es in der heutigen Zeit für die Künstler schwer, sich nur mit einer Band über Wasser zu halten und damit beschließen wir diesen kurzen Exkurs auch gleich wieder. Fakt ist aber, dass der junge Amerikaner in seiner Karriere schon auf einigen Platten agierte. 26 zähle ich auf seiner Webseite. „Radio Exile“ ist also Nummer 27. Aber ist RADIO EXILE „nur“ ein weiteres Projekt oder eine richtige Band? Auch diese Diskussion ist eher müßig, denn im Grunde zählt die Qualität der Songs. Und da heutzutage sowieso fast niemand mehr den Allerwertesten von der Couch hochbekommt, wenn eine (unbekannte) Band in die Stadt kommt, kann ich den Frust durchaus verstehen und die daraus resultierende Unlust, für viel Geld durch die Lande zu tingeln und dann vor 10 Nasen zu spielen.
Das hat niemand verdient, schon gar nicht Künstler, die schon mit PAUL MC CARTNEY, BILLY IDOL, JOHN WAITE oder BOB DYLAN auf der Bühne oder im Studio standen. Neben Chandler Mogel am Mikrofon besteht RADIO EXILE aus Charlie Calv an den Keyboards, Jimmy Leahey (Gitarre), Kienny Aaronson (Bass) und Dave Anthony (Schlagzeug). Alles erfahrene Studiomusiker, die an der Umsetzung dieses 10-Trackers natürlich überhaupt nichts aussetzen lassen.
Mit „High Road, High Price“ startet das Quintett mit technischem AOR, dem die prägnante Stimme von Chandler Mogel natürlich gleich seinen Stempel aufdrückt. Beim folgenden „Soulfire“ fallen sofort die tollen Background Vocals auf. Hier waren u.a. Jessie Wagner (u.a. KID ROCK), Joe Cerisano (TRANS SIBERIAN ORCHESTRA) und Amy Harnell am Werk, eine wirklich tolle Konstellation, die im gefühlvollen „A Cross On Stone“ einen Höhepunkt des Albums setzt. Das rockigere „No Pity On The Highway“ oder das fröhliche „Higher Than The Sun“ sollten ebenfalls Erwähnung finden.
Auf den ersten Blick ist „Radio Exile“ nur ein weiteres Debüt einer weiteren Band, die es vielleicht in einem Jahr schon nicht mehr gibt. Aber auch wenn RADIO EXILE eine kurzlebige Angelegenheit bleiben sollte, so ist dieses Debüt eine kurzweilige und musikalisch hochwertige dazu.
WERTUNG:
Trackliste:
1. High Road, High Price
2. Soulfire
3. No Pity On The Highway
4. Feels Like Home
5. Higher Than The Sun
6. Hang On
7. Starting Over
8. Down In A Hole
9. A Cross On Stone
10. Road To Exile
Stefan