Band: Raspberry Park
Album: Scratchin’ The Surface
Spielzeit: 44:14 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 18.04.2014
Homepage: www.raspberrypark.de
Der 08/15 Bandname und das einfallslose Artwork sollten den an melodischem AOR interessierten Leser nicht gleich abschrecken, denn tatsächlich ist auf dem Debüt der Dänen RASPBERRY PARK eine Menge guter Musik zu finden. Die Band besteht im Grunde aus dem Sänger/Keyboarder Mikkel Bryde und dem Gitarristen Jes Kirstein, die sich ursprünglich als Songschreiberteam für diverse Künstler zusammengetan hatten, bevor die Qualität der gemeinsam erarbeiteten Songs die Eigenverwertung nahe legte. Mit Schlagzeuger Jesper Andersen und Bassist Morten Maltesen fanden die beiden Gleichgesinnte die die Musik auf „Scratchin’ The Surface“ zu einem kurzweiligen Vergnügen machen.
Mit den starken Rockern „On The Battlefield“, „Dangerous Zone“ und „Paradise“ gelingt RASPBERRY PARK ein Einstand nach Maß. Auch im weiteren Verlauf des Albums gibt es keinen schwachen, und mit „Let Them Burn“ nur einen okayen, Song zu vermelden. Das restliche Material überzeugt durchweg mit Songwriting auf hohem Niveau und Hooklines mit Langzeiutgarantie in Hülle und Fülle. Die Songschreiber-Herkunft können die beiden Bandköpfe Bryde und Kirstein mit den stark an die genialen The Rembrandts angelehnten Songs „Straight To The Bone“ und „I’m The Only One“ auch nicht verleugnen. In der Mitte der Scheibe wir das Energielevel ein wenig zurückgenommen, was dem Fluss der Platte gut tut, bevor gegen Ende nochmal ein paar Kohlen ins Feuer gelegt werden („The Message“, das Kid Rock-mäßige „Make Me Wonder“) und mit der Ballade „One Second“ auch der unverzichtbare Feuerzeug Moment bedient wird. Im Gegensatz zu einigen anderen vergleichbaren AOR angehauchten, skandinavischen Künstlern ist die Scheibe luftig und nicht zu brachial produziert – die Gitarren sind noch als solche zu erkennen und die Drums spielen songdienlich und planieren nicht jede Dynamik weg, was die 12 Songs wie im Flug vergehen lässt. Zu diesem Mut zur Zurückhaltung gehört heutzutage schon ein gewisses Maß an Abgeklärtheit und Selbstbewusstsein. Man hört, dass die Jungs ziemlich genau wissen was sie da eigentlich tun.
„Scratchin’ The Surface” ist ein durch und durch professionelles AOR Werk mit Ohrwurm-Refrains im Dutzend, dem es unterm Strich eigentlich nur ein wenig an Dreck unter den Fingernägeln und dem absoluten Überhit fehlt. Freunde von zeitlosem AOR und guter Singer/Songwriter-Musik sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
WERTUNG:
Trackliste:
01. On The Battlefield
02. Dangerous Zone
03. Paradise
04. Can’t Get Out
05. Straight To The Bone
06. I’m The Only One
07. Friends & Lovers
08. I’ll Stay
09. The Message
10. Make Me Wonder
11. Let Them Burn
12. One Second
Mario