Band: Revenge
Album: Spitting Fire
Spielzeit: 32:39 min.
Stilrichtung: Speed Metal
Plattenfirma: Iron Shield Records
Veröffentlichung: 26.01.2018
Homepage: www.revenge666.bandcamp.com
REVENGE als Bandname, “Spitting Fire” als Albumtitel, dazu dieses Cover… Ist überhaupt jemand überrascht, dass das hier ein Speed-Metal-Review wird? Vermutlich nicht. Und REVENGE bemühen sich um ein hohes Maß an Authentizität, wenn es darum geht, den eisernen Achtzigern zu huldigen. Inclusive Releases auf Kasette. Ist nicht ganz Achtziger, aber egal.
Auch ansonsten klingt das mit gerade einmal knapp über 30 Minuten Spieldauer doch traurig kurz geratene Werk der Truppe aus Kolumbien, als sei es eine Remastered Edition einer 80es-Metal-Aufnahme. Der Sound ist weitgehend zeitgemäß, aber schön roh und schreddernd. Würde das Ridebecken an einigen Stellen nicht klingen, als läute das Christkind zur Bescherung, ließe sich an der Produktion, die ansonsten dem Stil der Band absolut dienlich ist, rein gar nichts aussetzen.
Das Können der einzelnen Bandmitglieder lässt ebenfalls nicht zu wünschen übrig. Hier sind Musiker am Werk, die ihre Idole kennen und ihre musikalischen Vorstellungen problemlos umsetzen können. Sänger Esteban Mejias Vocals entlocken wohl dem ein oder anderen Oldschool-Fan ein Freudentränchen, einzig ein paar mehr hohe Parts wären wünschenswert gewesen. Dass er diese einwandfrei beherrscht, zeigt sich primär beim letzten Track. Ach ja, und die Texte, beispielsweise bei “Heavy Metal Friends”, sind grenzwertig. Kann man aber vernachlässigen.
In musikalischer Hinsicht gibt es nicht allzu viele Überraschungen. Entweder man startet mit eine langsameren Songintro oder ballert direkt kompromisslos los, dann geht es generell mit einfachen Melodien und hohem Tempo Richtung Mittelteil, der gerne mal etwas deutlicher im Midtempo angesiedelt ist. Nochmal der Refrain dahinter, fertig.
Auf Balladen wurde löblicherweise verzichtet. Neben dem vergleichsweise ruhigen letzten Track, der sogar mit ein paar cleanen Gitarren am Anfang aufwartet, ist der langsamste Song wohl “Thirst Of Avenge” – und auch der liefert noch oberes Midtempo.
Hervorzuheben sind ansonsten ohne Zweifel “Rise Of The Braves”, dessen Leadgitarren im Chorus sehr schön die Melodieführung unterstützen und das böse “Thy Axes Scream”, dessen Vocalparts vergleichsweise unmelodisch ausfallen und zeitweise leicht an VENOM erinnern.
Wirkliche Höhepunkte sucht man auf “Spitting Fire” leider größtenteils vergeblich, doch wer Interesse an nostalgischem Hochgeschwindigkeitsbangen mit einem Bier in jeder Hand hat, der darf von REVENGE über höchst authentischen Beistand erwarten.
Anspieltipps:
“Rise Of The Braves”, “Thy Axes Scream” und “Will Till Death”
Fazit:
Was REVENGE an musikalischer Außergewöhnlichkeit fehlen mag, machen die Jungs durch beachtliche Nähe zum 80er Speed Metal wieder wett. “Spitting Fire” klingt in gesundem Maße ungeschliffen und gibt durchgängig voll auf die 12. Prost!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Heavy Metal Friends
02. Thirst Of Avenge
03. Rise Of The Braves
04. Spitting Fire
05. Thy Axes Scream
06. Will Till Death
07. Sadistic Cruelty – The Revengeance
08. Infernal Angels (2017 Version)
Jannis