Band: Robin Beck
Album: Underneath
Spielzeit: 42:16 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: HMMR Records
Veröffentlichung: 15.08.2013
Homepage: www.robinbeckrocks.com
Gerade eben habe ich mir seit Jahren wieder den Original Coca Cola Werbeclip mit der Titelmusik von ROBIN BECK auf einer bekannten Musikplattform angeschaut. Kaum zu glauben, dass die Werbungen damals eine ganze Minute dauerten. Das Feeling war gleich wieder da – und wenn ich aus dem Fenster schaue, stelle ich mir vor, wir haben das Jahr 1988, die Sonne scheint und gute Musik ist allgegenwärtig. Der große Erfolg der auch heute noch bildhübschen Amerikanerin war Fluch und Segen zugleich – wie das mit derartigen Dingen eben ist. Einerseits auf der ganzen Welt bekannt – auf der anderen Seite oft auf diese wenigen Songs reduziert. So natürlich auch im Falle von Mrs. BECK. Dabei hat die Frau mit der großen Stimme schon einige tolle Alben herausgebracht. Speziell auch in den letzten 10 Jahren hat die Karriere wieder Fahrt aufgenommen – jetzt steht mit „Underneath“ ihr 8. Studioalbum an, erneut produziert von ihrem Ehemann JAMES CHRISTIAN (HOUSE OF LORDS), der ja erst vor ein paar Wochen sein neues Soloalbum „Lay It All On Me“ in die Regale gestellt hat.
Auch die musikalische Umsetzung blieb größtenteils in der Familie, denn neben Ehegatte CHRISTIAN waren mit Jimi Bell (guitars) und B.J. Zampa noch zwei weitere HOUSE OF LORDS Musiker mit von der Partie. Und auch der enge Freund der Musikerfamilie – Tommy Denander – hat einen nicht unerheblichen Teil zu „Underneath“ beigetragen. Er hat nicht nur einige Gitarrenparts übernommen sondern auch am Song „You Can´t Fight Love“ mitgeschrieben. Aber neben den genannten Personen hat sich auf dem neuen Album noch eine ganze Armada an Songwritern beteiligt: neben bekannten Namen im Rockbiz wie GLENN BURTNICK, JACK PONTI oder FIONA tauchen noch Leute wie CHARLIE MASON (MILEY CYRUS), BARRY JAY oder das deutsche Duo Daniel Volpe und Thomas Lipp alias CRUSH BOYS auf. Letztere haben schon Songs für MONROSE oder JERONIMO (Dutch Teen Idol) verfasst.
Eine lange Liste an Mitwirkenden, die teils einen faden Beigeschmack mit sich bringt, sind doch nur gerade mal 2 Songs von ROBIN BECK mitverfasst. Wer aber den Werdegang der Sängerin verfolgt, wird feststellen, dass praktisch alle ihrer Alben von vielen Fremdkompositionen geprägt waren. Also Schwamm drüber…
Rockig und modern legt die Rockröhre mit „Wrecking Ball“ los. Fans der ersten Stunde mögen verdutzt schauen, aber die Zeiten der Rückblenden scheint vorbei zu sein. Das ändert aber rein gar nichts an ROBIN BECK´s toller Gesangsperformance. Diese Stimme ist nach wie vor einzigartig und wohl gut in Schuß. Mit einem eingängigen Refrain beginnt „Ain´t That Just Like Love“, bei dem Kollegin FIONA ihre Hände im Spiel hatte. Hier spürt man einige Country-Vibes, obwoh das Stück eigentlich purer Rock ist. Auch „Sprain“ hat diesen Einfluss, bevor der Refrain amtlich losrockt. Die schöne Ballade „Underneath“ erinnert dann tatsächlich an glorreiche Zeiten. „Catfight“ schon eher an SHANIA TWAIN im rockigen Outfit. „Check Your Attitude“ ist ebenso an den Mainstream angelehnt. „Burnin´ Me Down“ ist ein Duett mit ihrem Ehemann JAMES CHRISTIAN, ein ruhiges Stück, das nicht weh tut, aber auch nicht restlos überzeugen kann. „Perfect Storm“ läuft etwas besser rein und im weiteren Verlauf überzeugt vor allem der letzte Song „Follow You“. Die Ballade „Swear The Nights“ ist eine ganz dreiste Kopie von WHITESNAKES´s „Here I Go Again“ – zumindest in weiten Teilen der Strophen. Die Tonfolgen sind praktisch identisch. Hm.
Eines fällt sofort auf: ROBIN BECK will mit ihrem neuen Album „Underneath“ neue Wege gehen. Nach ihrem Comeback Anfang der 2000er richtete sich der Fokus auf klassische Rockmusik, ohne jetzt attestieren zu wollen, dass die letzten Alben Aufgewärmtes von gestern gewesen wären – im Gegenteil. Anno 2013 allerdings haben sich Sound und Songwriting eher am Hier und Jetzt orientiert. Dank der wie üblich großartigen Gesangsleistung ist aber auch „Underneath“ ein unverkennbares Album von Mrs. BECK. Wenngleich sich auch einige schwächeren Songs eingeschlichen haben.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Wrecking Ball
2.Ain´t That Just Like Love
3.Sprain
4.Underneath
5.Catfight
6.Check Your Attitude
7.Burnin´ Me Down
8.Perfect Storm
9.Ya Can´t Fight Love
10.I Swear The Nights
11.Follow You
Stefan