Band: ROCK CANDY MAG
Album: Ausgabe 1
Spielzeit: /
Stilrichtung: /
Plattenfirma: /
Veröffentlichung: 04.2017
Homepage: www.rockcandymag.com
Die Macher des seit 2006 sehr aktiven und erfolgreichen Rock Candy Records Labels haben Ihr Angebot erweitert und versuchen sich nun ebenfalls im Bereich der Printmedien einen Platz zu erarbeiten. Das bietet sich natürlich an, wenn man die guten (oft im Hause erstellten) Linernotes Ihrer Re-Releases bedenkt, die manchmal gar unterhaltsamer sind als der musikalische Inhalt. Und dass die Herren Derek Oliver, Howard Johnson und Malcolm Dome ursprünglich für Magazine wie Kerrang! oder den britischen Metal Hammer geschrieben haben macht die Sache umso einleuchtender. Mit dem Rock Candy Mag (Ausgabe 1) liegt uns also die erste Ausgabe dieses neuen Heftes vor, und da haben es sich Oliver und Co. nicht lumpen lassen: neben amüsanten Anekdoten zu Richie Blackmoore gibt es ein von Sänger Joe Elliot kommentiertes Def Leppard Fotoarchiv zu bestaunen, ausgiebige und gut geschriebene Geschichten um den leider viel zu früh verstorbenen Warrant Frontmann Jani Lane und das britusche NWOBHM Urgestein Saxon, das aufschlussreiche Portrait über den früheren Kiss Manager Bill Aucoin, Features zu Frauen im Metal (sehr lesenswert), ein Feature über die Entstehung des Rush Klassikers „Hemispheres“, sowie viele andere Geschichten die das ansprechende und kompetent recherchierte Magazin abrunden.
Eines sollte dem interessierten Leser, bzw. Käufer allerdings bewusst sein: das Rock Candy Mag ist eine Nostalgie-Veranstaltung – hier wird gnadenlos den guten alten (leider vergangenen) Zeiten gehuldigt. Mit aktuellen Trends (oder Bands) hat diese Veröffentlichung absolut nichts am Hut. So weit gefächert das CD-Angebot des Labels ist, so breit aufgestellt ist auch die Themenauswahl zum Heft. Wer alle Booklets der entsprechenden RC CDs gelesen hat, wird vielleicht zum ein oder anderen Thema etwas lesen, das ihm schon bekannt vorkommt. Redundanzen sind natürlich unvermeidbar, wenn man im Heft die gleichen Themen, bzw., Bands behandelt wie in den Re-Releases und dazu wahrscheinlich auf dieselben Quellen zurückgreift. Die Texte sind durchweg gut geschrieben, gewissenhaft recherchiert und lassen vor allem eines durchscheinen: die absolute Hingabe der Macher des Heftes und die Leidenschaft zum Thema, ohne die man ein solch abwegiges Unterfangen wie in den heutigen Zeiten ausgerechnet ein Magazin (in Papierform!) zu veröffentlichen, eh gleich in die Tonne treten könnte.
Das 2-monatlich erscheinende Rock Candy Mag (es sind mittlerweile 2 weitere Ausgaben erhältlich) kann über die Homepage bezogen werden und liegt sowohl als print-Ausgabe, als auch in Digitaler Form zum Schmökern bereit. Für Fans des Genres oder des Labels eine absolute Empfehlung!
WERTUNG: (keine)
Mario