Band: Rotting Empire
Album: Sui Generis
Plattenfirma: Rebirth The Metal Productions
Veröffentlichung: 06.07.2012
Homepage: www.rottingempire.de
Ein bisschen spät sind wir ja schon dran mit dieser Besprechung, immerhin ist diese Platte schon fast ein Jahr erhältlich, aber Botschaften aus dem Untergrund brauchen immer etwas länger. Und das, obwohl der Wohnsitz von Band und Schreiberling grade mal ein paar Kilometer auseinander liegen wie sich herausgestellt hat. Das soll uns aber alles nicht davon abhalten, Euch das Debüt der bayrischen Deather ROTTING EMPIRE vorzustellen – es könnte Euch gefallen.
Death Metal ist aber nur bedingt eine Umschreibung von „Sui Generis“, was soviel bedeutet wie „eine eigene Art bzw. Einzigartig in seiner Charakteristika“ (Schönen Dank an dieser Stelle an meinen Freund, den Wiki-Peter, meine Lateinkenntnisse halten sich leider in Grenzen). Das umschreibt auf jeden Fall schon mal den Umstand ziemlich treffend, dass es neben der Grundausrichtung Death Metal noch jede Menge anderer Elemente im Sound von ROTTING EMPIRE gibt, die von klassischem Heavy Metal über Thrash Metal, groovenden und schleppenden Parts a´la Doom bis hin zu schnellen Blast-Beats reichen, die eher im Black Metal angesiedelt sind. So wild wie sich diese Beschreibung anhört, ist der Mix aber gar nicht und die Stücke bewegen sich oft im Midtempo-Bereich, was für Death Metal auch eher selten ist. Wenn die Jungs aber losgelassen werden, holzen sie alles nieder, was nicht zuletzt dem druckvollen Sound aus den Händen von Robert „Hubi“ Hofmann zu verdanken ist.
ROTTING EMPIRE lärmen schon seit dem Jahr 2000 in der Gegend herum, anfangs noch mit den üblichen Schwierigkeiten, die geeigneten Mitstreiter zu finden, aber seit einiger Zeit hat sich mit Danny (vocals), Moritz (lead guitar), Ronny (guitar), Sepp (bass) und Wast (drums) ein festes Line-Up abgezeichnet, das nach 12 Jahren endlich das offizielle Longplay-Debüt eingespielt hat (2007 gab es noch eine Demo-EP). Zum Glück verzichtet man auf behämmerte Synonyme und zeigt damit, dass man in jeder Hinsicht authentisch ist. Das schlägt sich auch in der Musik des Fünfers nieder, auf großartige Sperenzchen wird verzichtet, denn sämtliche Songs atmen den Spirit vergangener Tage (auch beschrieben in „No Core“), könnten aber auch als zeitlos eingestuft werden.
Nach einem nahezu akustischen Intro zeigen sich mit dem Opener „In This Cold Life“ gleich sämtliche Vorzüge von „Sui Generis“: neben des schon erwähnten fetten Sounds verlieren die Songs nie die Nähe zur Melodie und Danny´s Organ ist herrlich variabel. Brutal groovende Passagen wechseln sich mit schnellen Parts ab und offerieren ein schlüssiges Songwriting. Es hat sich also durchaus gelohnt, über so lange Zeit Songs zusammenzutragen und dann mit einem Paukenschlag in die Szene zu krachen. Highlights sind das bedrohliche „Nailed To The Cross“ (das mit einem Groove-Part a´la PANTERA Akzente setzt), der Titeltrack, das schon genannte „In This Cold Life“, „No Core“ oder das prägnante „Southside Terror“. Auch die SACRED REICH Cover-Version „Who´s To Blame“ haben die Jungs gut umgesetzt. Kurioserweise war der Song auf der Promo enthalten, ist aber auf dem Backcover der CD nicht aufgeführt…
Fassen wir doch einmal zusammen: „Sui Generis“ ist ein klassisch gehaltenes Death Metal Album mit starken Songs, das auch mal in andere Gefilde schnuppert, dabei aber immer wie aus einem Guss klingt. Es muss nicht immer ein großer Name sein, der die Fans begeistern kann. Neu ist das zwar alles nicht, was ROTING EMPIRE hier abfeuern – aber verdammt gut!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Intro
2.In This Cold Life
3.Living A Lie
4.No Core
5.Nailed To The Cross
6.In Rememberance
7.Sui Generis
8.Southside Terror
9.Off To War
10.Stalker
11.Total Self Destruction
12.Who´s To Blame
Stefan