Band: Saxon
Alben: Innocence Is No Excuse / Rock The Nations / Destiny
Format: Vinyl
Plattenfirma: BMG
Veröffentlichung: 10.08.2018
Homepage: www.saxon747.com
Mit 14tägiger Verspätung (der ursprünglich angepeilte VÖ-Termin am 27.Juni konnte wegen produktionstechnischer Probleme nicht gehalten werden) läuten BMG die 3. Runde der Saxon-Wiederveröffentlichungs-Kampagne ein. Nachdem Saxon ihren Vertrag bei Carrere-Records erfüllt hatten, wechselten sie zum Traditionslabel EMI und veröffentlichten 1985 ihr siebtes Studioalbum INNOCENSE IS NO EXCUSE (1985). Das Album führte den melodiösen Heavyrock – garniert mit eingängigen Hooklines – des Vorgängers konsequent fort und enthielt mit beispielsweise „Rockin‘ Again“, „Gonna Shout“ oder „Devil Rides Out“ gewohnt hochklassiges Songmaterial. Welchen Stellenwert Saxon Mitte der Achtziger Jahre genossen, lässt sich daran ablesen, dass ein Weltstar wie Sir Reginald Kenneth Dwight, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Elton John, es sich nicht nehmen ließ auf ROCK THE NATIONS (1986) bei gleich zwei Nummern („Northern Lady“ & „Party Til You Puke“) beherzt in die Tasten zu greifen. Aufgrund des Ausstiegs von Steve Dawson im Jahr zuvor wurden sämtliche Basspuren auf diesem straighten Hard Rock-Album von Biff Byford eingespielt, der seine Karriere als singender Tieftöner begann. Danach mussten die Fans zwei Jahre ausharren, bis die Band am 20.06.1988 ihr neuntes Studiowerk DESTINY (1988) veröffentlichte. Das Album beginnt mit einer gelungenen Coverversion des Christopher Cross-Hits „Ride Like The Wind“, was die Albumverkäufe allerdings nicht entscheidend ankurbeln konnte. Songs wie „I Can’t Wait Anymore“ oder „Song For Emma“ klangen stark AOR-lastig, vergleichsweise straighte Rocknummern wie „For Whom The Bell Tolls“ und „Red Alert“ deuteten im Ansatz die einstige Durchschlagskraft der Briten an. Die glorreichen Zeiten schienen für Saxon endgültig beendet zu sein, das Album trat auch charttechnisch kaum noch in Erscheinung. Was folgte, war eine dreijährige Zäsur, die mit einem fulminanten Comeback endete. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte …
Auch diese Vinyl-Ausgaben enthalten keine Bonus-Tracks und wurden nicht remastert, was klanglich jedoch nicht weiter ins Gewicht fällt, da die Alben seinerzeit allesamt ordentlich produziert wurden. Auch diese drei Alben kommen als einwandfrei gefertigte 150 Gramm-Pressungen daher und können optisch durch individuelle Kolorierung punkten (insbesondere die Tri-Colour-Pressung von „Rock The Nations“ fällt ins Auge). Die Reproduktionen der originalen Album-Artworks („Innocence Is No Excuse“ als Gatefold!) runden die Sache ab. Die Innersleeves wurden wiederum mit den Songtexten bedruckt, lediglich bei „Innocence Is No Excuse“ befinden sich die Lyrics auf den Innenseiten des Gatefold-Covers. Kurzum: Wer sich bereits die ersten sechs Wiederveröffentlichungen gegönnt hat, kann auch hier bedenkenlos zugreifen, insbesondere Vinyl-Enthusiasten dürften auf Ihre Kosten kommen.
Wertung: – ohne Wertung –
Tracklisten (Vinyl):
1. Rockin‘ Again
2. Call Of The Wild
3. Back On The Streets
4. Devil Rides Out
5. Rock ‚N‘ Roll Gipsy
6. Broken Heroes
7. Gonna Shout
8. Everybody Up
9. Raise Some Hell
10. Give It Everything You’ve Got
1. Rock The Nations
2. Battle Cry
3. Waiting For The Night
4. We Came To Rock
5. You Ain’t No Angel
6. Running Hot
7. Party Til You Puke
8. Empty Promises
9. Northern Lady
1. Ride Like The Wind
2. Where The Lightning Strikes
3. I Can’t Wait Anymore
4. Calm Before The Storm
5. S.O.S.
6. Song For Emma
7. For Whom The Bell Tolls
8. We Are Strong
9. Jericho Siren
10. Red Alert
Marc Schipper (Gastredakteur)