Band: Sergeant Steel
Album: Riders Of The Worm
Spielzeit: 55:36 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Boyz Tyme Records
Veröffentlichung: 27.11.2015
Homepage: www.sergeant-steel.com
Vor gut zwei Jahren haben die österreichischen Hardrocker SERGEANT STEEL mit „Men On A Mission“ ein starkes Album aufgetischt (Rezi HIER). Dass sich das Sextett für die aktuelle Silberscheibe „Riders Of The Worm“ abermals mit Produzentenlegende Michael Wagener zusammengetan hat, liegt schon fast auf der Hand. Aber nicht nur das, in Nashville, wo Wagener´s WireWorld Studio 2.0 zu Hause sind, konnten Größen wie Mark Slaughter (SLAUGHTER) oder Kane Roberts (Ex-ALICE COOPER) für Gastbeiträge gewonnen werden. Diese sollten aber nicht ausschlaggebend für die neue Platte sein, denn immerhin konnten SERGEANT STEEL schon zwischen den beiden letzten Tonträgern enorm an Klasse gewinnen. Dass dabei der zuweilen schräge Humor der Österreicher nicht auf der Strecke bleibt, ist ein gutes Zeichen, denn der gehört ganz fest zur Band.
Auch der zugegebenermaßen extravagante Gesang von Philip Schlachter alias Phil Vanderkill ist ein weiteres Markenzeichen von SERGEANT STEEL. Und das ist einer der dicksten Pluspunkte der Band: sie hat Charakter und eigene Ideen. Klar hat jede Kapelle seine Vorbilder, aber das Sextett aus Oberösterreich macht daraus einen ganz eigenen Sound. Manchmal etwas eigen, aber auch extrem unterhaltsam – und immer mit einer gehörigen Portion Ohrwurmmelodien. Das Line-Up ist ebenfalls stabil geblieben und ist unverändert zum Vorgänger.
Gleich vierzehn Stücke haben sich auf „Riders Of The Worm“ versammelt. Und mit dem Opener „Happy Time (Love On Demand)“ setzen die Jungs gleich ein Zeichen: mit dicken Chören, zuckersüßen Melodien und einer gehörigen Portion Eier zeigen SERGEANT STEEL, dass sie vor Selbstvertrauen nur so strotzen. Das bleibt auch über weite Teile des Silberlings so. Schon das folgende „Dirty Habits“ kann mit Lässigkeit, perfektem Achtziger-Feeling und wummernder Hammond punkten. Gegensätze ziehen sich also manchmal doch an, diesem Credo sind SERGEANT STEEL schon immer treu. Für „Silver Spoon“ machen die Österreicher eine Kehrtwendung und mischen ein wenig AOR in ihren Sound. Mit betont kitschigen Keyboards, einfachen Melodien und einem tollen Solo von Kane Roberts erzählt Phil Vanderkill eine Geschichte, die die meisten anderen Rockbands komplett umgekehrt formuliert hätten: nix mit räudigem Straßenimage und ärmlichen Verhältnissen in der Kindheit. Hier wird der buchstäbliche silberne Löffel ausgepackt.
Ein weiteres Highlight ist der coole Rocker „Young And Hungry“, bei dem sich Mark Slaughter als Duettpartner für Phil Vanderkill die Ehre gibt. Das glamige „Hot Widow“ oder das nachdenkliche „Promised Land“ sind weitere Anspieltipps. „So viele Anspieltipps?“ werdet Ihr jetzt denken – ja, „Riders Of The Worm“ ist halt ein klasse Album geworden. Außerdem ist es noch einen ticken stärker als der ohnehin schon tolle Vorgänger. SERGEANT STEEL haben nicht erst seit gestern ihren eigenen Stil gefunden, auf „Riders Of The Worm“ präzisieren sie ihn weiter. Ich bleibe dabei: Hardrock made in Austria bekommt mit SERGEANT STEEL einen ganz neuen Stellenwert. Ganz starkes Teil!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Happy Time (Love On Demand)
2. Dirty Habits
3. Silver Spoon (feat. Kane Roberts)
4. Where My Heart Is
5. Young And Hungry (feat. Mark Slaughter)
6. Only Good Girls (Love A Rock´n Roll Boy)
7. Hot Widow
8. Mr. Right
9. Can´t Take My Hands
10. Rock´n Roll Highway
11. Samsara
12. Promised Land
13. Trouble maker
14. Dirty Habits (Bling-Bling-ReMIX)
Stefan