Band: Sergeant Steel
Album: Truck Tales
Spielzeit: 41:51 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Boyz Tyme Records
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.sergeant-steel.com
Dass auch in unserem Nachbarland Österreich gehörig gerockt wird, haben in der jüngeren Vergangenheit einige Nachwuchsbands gezeigt – davon kann auch mein Freund Sturmi ein Liedchen singen. Die hier vorliegende neue Langrille von SERGEANT STEEL dürfte sich mühelos in diese Liste einreihen. Seit dem 2013er Zweitwerk „Men On A Mission“ begleitet mich die Band um Sänger und Sprachrohr Phil Vanderkill nun bereits und die Musik der Oberösterreicher und ich hatten schon viele schöne Stunden zusammen.
Für ihren vierten Longplayer flog das Sextett zum wiederholten Male eigens nach Nashville zu Produzentenlegende Michael Wagener. Zum Glück bereits vor über einem Jahr, wo sie den Jahreswechsel 2019/20 in den USA verbringen konnten, also noch vor dem ganzen C-Wahnsinn. Die Zusammenarbeit mit Wagener hat indes eine schöne Tradition, denn schon zum dritten Mal nehmen die Österreicher mit dem Exil-Deutschen in dessen Studio auf. Lediglich für das Debüt wurde ein nicht minder klangvoller Name für das Mastering verpflichtet – Beau Hill. Als Produzent tritt erneut Gitarrist Jack Power in Erscheinung.
Dass sich die Veröffentlichung auch bei SERGEANT STEEL etwas verzögert hat, sollte klar sein. Immerhin ist die neue Scheibe schon ein ganzes Jahr im Kasten. Dennoch gab es im Oktober in Form von „Fight Fire With Fire“ einen ersten Appetithappen, der ganz im Zeichen von Songs wie „Cry Out Your Heart“ aus den eigenen Reihen steht. Auch hier haben sicher Bands wie CRAAFT Einfluss genommen – es ist herrlich anzusehen, wie SERGEANT STEEL diesen Sound in die Gegenwart transportieren. Auch interessant ist die „Inspired by“-Liste bei Spotify, in der gar nicht so viele Melodic Rock Kapellen auftauchen, sondern eher die großen Namen von ALICE COOPER, EAGLES, QUEEN etc.
Und da sind wir auch schon beim Thema Abwechslung: Nach dem äußerst gelungenen Einstieg lässt „Backseat Lover“ aufhorchen. Hier kokettieren die Österreicher mit funkigen Grooves und fordern vom Hörer ein, mehr in die Tiefe zu gehen. Und überhaupt ist „Truck Tales“ eine wahre Flut an Überraschungen. Das harte „Voodoo Queen“, das locker flockige „Dance Into The Light“, die wehmütige Ballade „Brotherhood“, „Hunter“ mit seinen Bläsersequenzen und seiner funkig, sperrigen Art oder typische 80er Rocker wie „Nightmare“ und das knochentrockene „Body Language“. Langweilen könnt Ihr Euch wo anders – SERGEANT STEEL fahren hier eine riesengroße Bandbreite auf.
Und wieder haben die Jungs es geschafft, mich zu überraschen. Leider muss ich mich hier dem Klischee bedienen, dass SERGEANT STEEL mit ihrem neuen Album „Truck Tales“ ihr bisher bestes und vor allem komplettestes Werk abgeliefert haben. Austria Rocks! Und das ganz gewaltig!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Fight Fire With Fire
2. Backseat Lover
3. Dance Into The Light
4. Brotherhood
5. Voodoo Queen
6. Body Language
7. Pain In My Ass
8. Hunter
9. The Time Will Come
10. Nightmare
Stefan