Band: Shadowkeep
Album: Shadowkeep
Spielzeit: 55:00 min.
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 30.03.2018
Homepage: www.shadowkeepmetal.co.uk
Es gibt gute Albumcover, akzeptable Albumcover und unschöne Albumcover. Knapp darunter kommt das Cover des neuen SHADOWKEEP-Albums. Aber das nur so am Rande. Zum Wesentlichen: Nach zehn Jahren Stille folgt mit “Shadowkeep” nun das vierte Album der Briten, die seit einigen Monaten mit niemand anderem als James Rivera (VICIOUS RUMORS, HELSTAR) am Mic unterwegs sind.
Über elf Tracks und mit knapp einer Stunde Spieldauer fällt die Scheibe üppig aus, die laut des Promotextes Prog Power Metal beinhaltet. Das kann man so unterschreiben, obgleich es gegebenenfalls ein wenig irreführend formuliert sein könnte. “Shadowkeep” ist stark amerikanisch angehauchter Power Metal, der praktisch keyboardfrei ausfällt und seinen Prog-Faktor primär aus seiner Arbeit mit diversen Taktarten bezieht. Natürlich dürfen auch einige NWOBHM-Einflüsse nicht fehlen, schließlich bestehen SHADOWKEEP bis auf Rivera aus Briten, diese sind jedoch vergleichsweise selten. Auf Kitsch und epische Gänsehautparts wurde auf “Shadowkeep” nahezu komplett verzichtet. Zwar gibt es zwei Balladen, das SAXON-balladige “Little Lion” und das athmosphärische “Never Forgotten”, die beide jedoch glücklicherweise sehr gelungen sind und nur wenig Pathos an den Tag legen.
Der Rest ist flott, straight, korrekt produziert und von Riveras Stimme auch in höchsten Höhen noch vorbildlich gekrönt.
Alle Songs agieren dabei mindestens auf einem stabilen Niveau. Spätestens die Soloparts überzeugen, die durch die Bank Applaus verdienen. Auch sonst können SHADOWKEEP was. Alleine “Isolation” mit seinem bösen Mittelteil, den leicht corigen Drums während der Strophe und der treibenden Gitarrenarbeit im Refrain ist ein klarer Treffer. Nicht minder Gas gibt “The Sword Of Damocles”, ein reines Instrumental, bevor mit “Immortal Drifter” der Härtegrad locker gehalten wird und zudem eine gute Portion priestige Britishness serviert wird. Abermals mit wahnsinnigem Mittelteil, versteht sich.
Natürlich ist man jedoch auch im Midtempo zuhause, was “Horse Of War” einwandfrei belegt, mit coolem Strophenkonzept und recht eingängigem Refrain – leider, und hier ist Kritik nötig, einer der wenigen eingängigen Parts auf “Shadowkeep”. Denn während die Songs in ihrer ganzen Länge stark komponiert sind, war man bei der Komposition der einzelnen “Untermelodien” doch streckenweise zu wenig kreativ und bleiben nicht wirklich in Erinnerung. So mögen SHADOWKEEP hinsichtlich ihrer Taktarbeit progressiv sein; hinsichtlich ihrer Melodien sind sie es kaum, viel eher klassischer Heavy Metal mit viel US und etwas weniger UK drin. Daran könnte man noch etwas arbeiten. Egal, trotzdem ein gutes Album!
Anspieltipps:
“Isolation”, “Never Forgotten”, “Horse Of War” und “Immortal Drifter”
Fazit:
“Shadowkeep” ist alles andere als Karohemden-Hornbrillen-Prog. “Shadowkeep” ist straighter Heavy Metal mit Power-Metal-Nouancen und einigen progressiven Elementen. Nicht der ganz große Wurf, aber nicht überkeyboardet, einwandfrei gespielt und hervorragend gesungen. Da kann man über das Cover schon mal hinwegsehen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Atlantis
02. Guardians Of The Sea
03. Flight Across The Sand
04. Horse Of War
05. Little Lion
06. Angels And Omens
07. Isolation
08. Never Forgotten
09. The Sword Of Damocles
10. Immortal Drifter
11. Minotaur
Jannis