Band: Shotgun
Album: Live – Down Decadencia Drive
Spielzeit: 44:17 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Livewire
Veröffentlichung: 06.05.2016
Homepage: www.shotgun-messiah.se
Seinerzeit waren SHOTGUN MESSIAH eine der buntesten und auffälligsten Combos im Sleaze- bzw. Hair Metal. Wobei das „bunt“ nicht nur auf die äußere Erscheinung beschränkt werden darf, denn die Schweden mixten schon Ende der Achtziger alle mögichen Stile miteinander und bracht mit ihrem selbstbetitelten Debüt 1989 eine wahres Prachtalbum heraus. Die Vocals von Zinny J. Zan und die Shred-Attacken des Aushahmegitarristen Harry Cody hoben SHOTGUN MESSIAH auf ein sehr hohes Level. Doch schon bald krachte es ordentlich im Gebälk, schon für das 1991 erschienene Nachfolgealbum „Second Coming“ wurde nicht nur der musikalische Stil auf links gedreht, Tim Skold alias Tim Tim wechselte vom Bass ans Mikro und Bobby Lycon kam für ihn als Bassist. Über das dritte Album „Violent New Breed“ von 1993 hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens.
25 Jahre nach der Veröffentlichung des vielgelobten Erstlings „Shotgun Messiah“ kontaktierten zwei der größten Fans und Supporter der Band Sänger Zinny J. Zan und Drummer Stixx, um sie zu einer Re-Union zu überreden, um die Hits dieses Albums live zu präsentieren. Am liebsten natürlich in Originalbesetzung. Da dieses Unterfangen aber leider nicht klappte, stellten sich diese beiden Hardcorefans kurzerhand gleich selbst mit auf die Bühne, um die fehlenden Originalmitglieder zu ersetzen. Die Rede ist von niemand geringeres als Gitarrist Rob Marcello und „Mr. Everywhere“ Chris Laney am Bass.
Da nur 50% der Originalbesetzung an Bord war, dachte man sich, auch nur 50% des Namens zu verwenden. Deshalb formierte die Kollaboration Zan/Stixx/Marcello/Laney auch nur unter SHOTGUN. Auf „Live – Down Decadencia Drive“ präsentiert das Quartett alle Songs des Debüts in etwas veränderter Reihenfolge. So entpuppt sich „Squeezin Teazin“ als formidabler Opener, das immer noch grandiose „Bop City“ auch Live als Abräumer oder das abschließende „Don´t Care Bout Nothin´“ als Partynummer schlechthin. Einzig das Instumental „The Exxplorer“ wurde natürlich ausgelassen. Da sind wir auch schon beim kleinen Manko: Rob Marcello ist ein außerordentlich talentierter Gitarrist, der sich hier seinen Arsch abspielt, den großen Harry Cody allerdings nicht zu 100% ersetzen kann. Auch Zinny´s Stimme hat manchmal den Anschein, ein bisschen Öl vertragen zu können. Aber das unterstreicht den Live-Charakter und geht mehr als in Ordnung.
Alles in Allem ist „Live – Down Decadencia Drive“ ein Zuckerl für alle Fans der Schweden, den Protagonisten hat es sichtlich Spaß gemacht. Ob lediglich acht (Live-)Songs den vollen Albumpreis rechtfertigen, der dafür aufgerufen wird, ist allerdings fraglich.
WERTUNG: ohne Wertung
Trackliste:
1. Squeezin Teazin
2. I´m Your Love
3. Bop City
4. Nowhere Fast
5. Dirt Talk
6. Nervous
7. Shout It Out
8. Don´t Care Bout Nothin´
Stefan