SIMO – Let Love Show The Way

Band: Simo
Album: Let Love Show The Way
Spielzeit: 67:40 min.
Stilrichtung: Heavy Blues, Retro Rock
Plattenfirma: Provogue
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.simo.fm

Nashville ist in Sachen Musikszene das neue Los Angeles. Das wird immer dann klar, wenn man sieht wie viele und vor allem wie viele namhafte Musiker sich dort niedergelassen haben. Ursprünglich eine Countryhochburg, mauserte sich die Hauptstadt Tennessee´s genreübergreifend zum Mekka unzähliger Künstler. Auch das Blues-Jam-Trio SIMO ist dort ansässig. Schon als Bandkopf und Namensgeber J.D. Simo vor zehn Jahren dorthin zog, war er in guter Gesellschaft. In selbiger befindet er sich mit seiner Band auf bei seinem neuen Label Provogue, das zur Mascot Label Group gehört. Größen wie JOE BONAMASSA, WALTER TROUT, BETH HART, LESLIE WEST oder WARREN HAYNES gehören zum Roster der niederländischen Plattenfirma.

Für ihr zweites Album „Let Love Show The Way“ haben sich SIMO also die perfekte Heimat gesucht. Denn auf „Let Love Show The Way“ setzen sie sich mit ihrem psychedelischen Bluesrock genau zwischen derartige Künstler. Auch optisch ganz klar von den Sixties inspiriert, ist bei SIMO aber bei Weitem nicht alles „Love and Peace“, sondern harte, verspielte Blueskost. Nun ist es ja nicht so, als wären SIMO seit Jahren die erste Kapelle, die sich diesem Sound verschrieben hat. Interessant ist „Let Love Show The Way“ dennoch für Liebhaber der alten Schule.

Aufgenommen im Big House in Macon, Georgia, dem ehemaligen Wohnsitz der ALLMAN BROTHERS BAND und jetzigem Museum, atmet die Platte diesen Spirit mit jeder gespielten Note. J.D. Simo wurde sogar die Ehre zuteil, Duane Allman´s ´57er Les Paul Gold Top spielen zu dürfen. SIMO bewahren sich auf gleich dreizehn Stücken eine große Nähe zur Liveperformance, Overdubs gibt es praktisch nicht. Reißbrettstrategen sind J.D. Simo (guitars, vocals), Elad Shapiro (bass) und Adam Abrashoff (drums) also keineswegs.

Die Platte startet mit „Stranger Blues“ furios, wenngleich die Nummer „nur“ eine Adaption des ELMORE JAMES Hits vergangener Tage ist. Nicht weniger fesselnd sind Stücke wie das funkige „Two Timin´ Woman“, das schleppende „Can´t Say Her Name“ oder das wuchtige, irgendwo zwischen Doom und Stoner Rock tendierende „I Lied“. Ihr seht schon, die ersten vier Songs auf „Let Love Show The Way“ punkten allesamt. Nicht weniger gelungen sind das fröhlich schwingende „Please“ oder „I´d Rather Die In Vain“ (JIMI HENDRIX oder sein „Sprössling“ JARED JAMES NICHOLS lassen grüßen).

Warum ausgerechnet der titelgebende Song zu den Bonustracks zählt, erschließt sich dennoch nur bedingt. Auch das folgende „Ain´t Doin´ Nothin´“ ist eine ellenlange Jamsession erster Güte. Abschließend gibt es mit „Please Be With Me“ eine zweite Coverversion, geschrieben von Scott Boyer, den bereits Größen wie ERIC CLAPTON oder DUANE ALLMAN interpretiert haben.

SIMO sind ein gutes Beispiel dafür, dass die ausufernde Retro-Welle doch für etwas gut ist. „Let Love Show The Way“ ist ein Album, das man sich gerne ins Regal stellen darf, auch und besonders wenn sich dort diverse Klassiker des Genres tummeln. Die Amis bieten fast 70 Minuten höchstgradig infizierende Rockmusik, die man allerdings nicht nur so im Vorbeigehen hören sollte.
Anhören könnt Ihr Euch das komplette Album übrigens HIER.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Stranger Blues
2. Two Timin´ Woman
3. Can´t Say Her Name
4. I Lied
5. Please
6. Long May You Sail
7. I´ll Always Be Around
8. Becky´s Last Occupation
9. I´d Rather Die In Vain
10. Today I´m Here
11. Let Love Show The Way (Bonus Track)
12. Ain´t Doin´ Nothin´ (Bonus Track)
13. Please Be With Me (Bonus Track)

Stefan

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