Band: Sir Reg
Album: A Sign of the Times
Spielzeit: 42:05 min.
Plattenfirma: Heptown Records
Veröffentlichung: 28 Oktober 2011
Homepage: www.sirreg.se
Eine schwedische Band, die Celtic Punkrock spielt. Nur der Sänger ist ein echter Ire, der aber schon seit Jahren in Schweden lebt. Wahrhaft multikulti. Die bunte Truppe setzt sich aus den folgenden Musikern zusammen: Brendan Sheehy (Akkustik Gitarre & Gesang), Karin Ullvin (Geige), Erik Dahlquist (Schlagzeug), Jimy Glava (E-Gitarre), Juba Nurmenniemi (Bass) und Mats Lindström (Bouzouki). Auch das letztgenannte Instrument, das Bouzouki passt eindeutig in das Multikulti-Konzept, denn dieses, eine Langhalslaute, ist in Griechenland zu Hause. Ihr zweites Album, „A Sign of the Times“, verdient es, intensiv angehört zu werden.
Das Cover erinnert an Fantasy-Lyric. Ein Uhrenglas, in dem die grünen Wiesen Irlands, eine Hütte und geheimnisvoller Nebel sowie verschwommene Gestalten sind. Irland, das Land der Feen und Geister, Trolle und Kobolde. Das passt natürlich sehr gut zusammen und harmoniert mit dem Titel „A Sign of the Times“.
Die Stimme Brendan Sheehys ist sehr angenehm und die Musik macht richtig gute Laune. Das lustige Gefiedel passt gut zu den restlichen Tönen und man ertappt sich, wie gern man einen irischen Tanz dazu sehen oder aufführen möchte. Die Musik ist eine absolut runde Sache und schwer zu vergessen. Einmal gehört, bleibt es als Ohrwurm im Kopf. Man wird die Musik nur noch schwer los. Eine sehr schöne Mischung aus punkigen Tönen und Irish Folk.
Mit dem Titelsong „A Sign of theTimes“ ist der richtige Einstieg gefunden. Er macht direkt neugierig auf den nächsten und könnte durchaus ein richtiger Mitgröhl-Song werden. „Dying to Rebel“ hebt sehr schön das Gefiedel der Geige hervor und wird keine Sekunde langweilig. Es wird deutlich, dass Geige nicht nur ein Klassikinstrument sein muss, sondern vielseitig eingesetzt werden kann. Etwas schwächer wird die Leistung dann bei „How the Hell can you sleep“ und „This Country’s for Sale“. Diese beiden muten ein wenig öde an und als Hörer hofft man, das die Band ihre Kreativität und Power nicht verpulvert hat. Ein schöner Mitsing-Song mit seinem eingängigen Text ist dann aber schon wieder der Folge-Song „Far Away“, ist Sänger Sheehy ganz wehmütiger Ire. Die Instrumente passen sich ein wenig traurig und herzzerreißend an. Die weiteren Songs bekommen dann ihren fröhlichen Touch zurück und versetzen den Hörer wieder in Party- und Gute Laune-Stimmung. Allerdings überzeugt „I’ll jeave for New York“ nicht mit Aufbruchstimmung. Wäre ja auch schade, eine so interessante und originelle Band in Europa zu haben und sie dann womöglich nach New York zu verlieren. Zum Abschluss noch ein ruhiger und fast romantischer Song mit „Dublin City“, der eine kleine Liebeserklärung an Dublin ist.
„A Sign of the Times“ ist ein schönes, sorgloses Album und es ist zu hoffen, dass von den schwedischen Iren-Punks noch mehr zu hören sein wird.
Anspieltipps: „A Sign of the Times“, „Dying to Rebel“, “Far Away”, “Dublin City”
Fazit : Wer originelle, aus der Art geschlagene Musik mag und offen für Neues ist, wird dieses Album mögen. Es ist speziell – wie irischer Whiskey und schwedisches Smorrebrod. Keine große Überraschung zum Vorgänger, der seit 2010 in den Musikläden steht, aber möchte man die wirklich haben?!
WERTUNG:
Trackliste:
1.A Sign Of The Times 3:57
2.Dying To Rebel 2:37
3.How The Hell Can You Sleep? 4:17
4.This Country’s For Sale 4:49
5.Far Away 4:59
6.Bolloxology 2:35
7.I’ll Leave For New York 3:25
8.Living On The Moon 2:44
9.Ah Just Leave Me Alone 2:57
10.Frustration 4:03
11.Dublin City 5:42
Sandra