Band: Sleazy Roxx
Album: Dangerous Obsession
Spielzeit: 43:50 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: City Of Lights Records
Veröffentlichung: 30.05.2014
Homepage: www.bandzone.cz/glamnsleazybastards
Dass wir es hier mit einer Kapelle zu tun haben, die im weitesten Sinne Hair Metal macht, sollte schon beim Lesen des Bandnamens klar sein. Und nachdem wir unlängst die Existenz von Sleaze und Glam im Nachbarland Polen aufgrund der neuesten Scheibe von NASTY CRÜE geklärt hatten, sind jetzt unsere Freunde aus Tschechien an der Reihe. SLEAZY ROXX warten nach einer 2012er EP mit ihrem ersten Longplayer auf. „Dangerous Obsession“ heißt das gute Stück und als Einflüsse der vier Musiker werden einschlägige Verdächtige wie RATT, PRETTY BOY FLOYD, CRASHDIET, POISON oder MÖTLEY CRÜE genannt.
Dass sich die Jungs nicht nur nach den 80ern sehnen sondern auch an den Vereinigten Staaten – dem Mutterland des Hair Metal – einen Narren gefressen haben, zeigen die einzelnen Songtitel auf den ersten Blick. Das Intro „Innocent Memories“ indes zeichnet ein komplett verwirrendes Bild von dem, was noch folgen sollte. Denn diese knappe Minute Piano mit Streichern aus der Konserve stimmt nicht wirklich auf den ersten Song „Porn To Be Wild“ ein. Da hätte man lieber die Gitarren-Einleitung desselben an den Anfang gestellt. Egal, hier rockt die Luzie: die Gitarrenriffs zünden, die Stimme von Lee Gambert kommt schon dreckig und der Sound geht auch in Ordnung. Das Gestöhne nach dem Solo hätte man sich allerdings sparen können, der Pfad ist schon ziemlich ausgelatscht. „Draw The Lion“ schlägt in die gleiche Kerbe, um nicht zu sagen, das Stück hat einen ähnlichen Aufbau wie der eben gehörte. Lediglich der Refrain ist ungleich melodiöser und geht gut ins Ohr.
Mit “Lima Sierra Delta“ kommen auch schon die ersten Abnutzungserscheinungen auf, bevor die Uptempo-Nummer „Long Way To Mexico“ wieder mehr Leben in die Bude bringt. Im weiteren Verlauf wechseln sich Licht („Girl From 80s“) und Schatten („Sex Drugs & Ice Cream“, „Bastard“) ab und hinterlassen gemischte Gefühle. Dazwischen posieren Songs wie „Kentucky Highway“ oder „Live Fast – Die Young“.
Der große Wurf ist SLEAZY ROXX mit ihrem Debüt nicht gelungen. Ordentliche Ansätze sind dennoch zu finden und wenn die Tschechen in Zukunft ein bisschen weniger „Fuckin Everything“ in ihre Texte einbauen, könnte durchaus was draus werden. Der Grundstein ist gelegt, jetzt heißt es: verfeinern und Eigenständigkeit entwickeln.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Innocent Memories
02. Porn To Be Wild
03. Draw The Lion
04. Lima Sierra Delta
05. Long Way To Mexico
06. Sex Drugs & Ice Cream
07. Live Fast – Die Young
08. Bastard
09. Girl From 80s
10. Kentucky Highway
11. White Gold
12. Under Magenta Sky (2012, Bonus)
Stefan