Band: Snowfall
Album: Cold Silence
Spielzeit: 52:27 min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.snowfallcoldsilence.com
SNOWFALL ist das Projekt des norwegischen Gitarristen Tore Meli sowie seines Bass spielenden Landmanns “PB” Riise für das man den britischen Sänger Lee Small (u.a. bei Phenomena und Shy in Diensten) gewinnen konnte. Solche zusammengewürfelten „Bands“, die in der Regel nur durch Emails miteinander kommunizieren und sich noch nie leibhaftig gegenüber gestanden haben sind im Melodic Rock Bereich ja keine Seltenheit und klingen meist auch leider entsprechend fake. Glücklicherweise geht’s auch anders, denn, Projekt hin oder her, „Cold Silence“ ist eine richtig geile Scheibe geworden die Freunden von Voodoo Circle oder W.E.T. dringend ans Herz gelegt sei. Besonders Sänger Small macht eine äußerst gute Figur und wildert das Öfteren in ähnlichen Gefilden wie Voodoo Circle’s David Readman, die stimmlichen und melodischen Parallelen sind wirklich verblüffend. Ein wenig scheint auch mal Eric Martin von Mr. Big („Heaven’s Not Up There“) oder Glen Hughes („Vesper Bell”) durch.
Die 11 Tracks leben von Small’s beherztem, variablem Gesang, den fetten Gitarrenparts von Tore (der ganz eindeutig in dieselbe (Whitesnake)-Schule wie W.E.T. Gitarrist Robert Säll gegangen ist) und den klasse Refrains: „Citadel Of Hope“, „I Won’t Be Lonely Anymore“, „Stampede“, „Wolf’s Lair“, … – alles schnörkellose Kracher, ohne Wenn und Aber. Eine typisch Skandinavische Note Richtung Europe ist immer vorhanden, vor allem auch durch die manchmal etwas dick aufgetragenen Keyboards („Don’t Drive Me Home Tonight“), die die fantastische Gitarrenarbeit zuweilen etwas unterbuttern.
Der einzige, klitzekleine Wermutstrophen ist für mich persönlich das etwas protzige Drumming. Laut Promo-Info hat Perra Johnson (Coldspell) auf dem Album als Special Guest getrommelt – ob sich sein Beitrag auf einen Track geschränkt oder er das gesamte Album eingespielt hat wird allerdings nicht verraten. Da einzig der Song „I Won’t Be Lonely Anymore” einen natürlichen Groove vorzuweisen hat, vermute ich, dass die restlichen Songs mit einem (zuweilen leicht wirr programmierten) Knüppler aus dem Sampler versehen wurden. Das aber nur als Randnotiz, die Qualität der Songs wischt diese Nebensächlichkeit locker vom Tisch. Ich meckere ja gerne mal rum und finde ein Haar in der Suppe, aber an „Cold Silence“ find ich partout nix dran auszusetzen – Ziemlich heißer Scheiß, dieser „Cool Rock“ (Promovideo)! Die Platte läuft bei mir (unerwarteter weise) in der Dauerrotation 🙂 Well done.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Don’t Drive Me Home Tonight
02. Citadel Of Hope
03. House Of Prayer
04. Heaven’s Not Up There
05. Jack Of Diamonds
06. Wolf’s Lair
07. I Won’t Be Lonely Anymore
08. Stampede
09. Oscillate
10. Alexandria
11. Vesper Bell
Mario