01. 1982 (Remix)
02. Witching Metal
03. Victims Of Death
04. Let´s Fight In The Darkness Of Hell
05. Equinox
Spielzeit: 18:28 min – Genre: Thrash Metal – Label: SPV – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.sodomized.info
Ohne Wertung
Die Oldschool-Gigs von SODOM waren schon immer ein Fest für alle Fans der wilden Anfangsphase der Band. In relativ kurzer Zeit prügelte sich Tom Angelripper und seine Mitstreiter durch ein äußerst kurzweiliges Set gespickt mit nahezu allen Hits der frühen Ära. Kein „Störfaktor“ in Form von neuerem oder gar aktuellem Material, einfach nur abschädeln und Spaß haben. Da kam sogar manchmal der Bierkonsum zu kurz. Zumindest während dieser einen Stunde. Dass das natürlich nur eine Seite der Medaille sein kann, dürfte klar sein. Es gibt genügend Fans, die auch die neueren Kompositionen hören wollen bzw. eine Band wird sich auf Dauer nicht damit zufrieden geben, nur die „ollen Kamellen“ zu bringen – zu Recht!
Diese EP aber steht voll und ganz unter diesem Stern. Denn im Frühjahr 1982 wurde die Band SODOM gegründet und kurz darauf werkelten Tom Angelripper, Chris Witchhunter und Aggressor an ihrem ersten Demo, das als „Witching Metal“ in die Analen eingehen wird. Aus diesem Grund verfassten SODOM den Song „1982“, der jetzt mit vier neu eingespielten Stücken der ersten Stunde als EP erscheint. Bereits vor einem Jahr gab es eine Version von „1982“ und ein dazugehöriges Video, warum bereits jetzt ein Remix davon erstellt wurde (der zeitlich gesehen wohl schnellste Remix ever) und die EP erst 2023 erscheint, wissen nur die Götter.
Fakt ist aber, dass alle hier zu hörenden Songs vom aktuellen Line-Up eingespielt wurden. Dieses besteht aus Urgestein Tom Angelripper (vocals, bass), dem 2018 zurückgekehrten Frank Blackfire (guitars), Yorck Segatz (guitars) und Neuzugang Toni Merkel (drums). Letzterer zeichnet sich auch für die Produktion, den Mix und das Mastering verantwortlich.
Nicht umsonst trägt Tom Angelripper im aktuellen, neuen Videoclip von „1982“ ein VENOM-Shirt, zu präsent waren die Briten in den frühen Tagen der Ruhrpotthelden. Natürlich atmet „1982“ den Spirit genau dieser Zeit und VENOM hat einen recht großen Einfluss. Aber die Nummer läuft richtig gut rein und lässt diese unschuldige und doch harte Zeit noch einmal revue passieren. Mit „Witching Metal“ und Victims Of Death“ gibt es den jeweiligen Titeltrack der ersten beiden Demos zu hören. Und es wird schlagartig klar, welche Qualität SODOM seinerzeit schon hatten. Das sind immer noch klasse Nummern. Auch „Let´s Fight In The Darkness Of Hell“ vom zweiten Demo sowie „Equinox“ vom Debütalbum „Obsessed By Cruelty“ (1986) repräsentieren die Frühphase von SODOM perfekt. Natürlich hätte man die Liste für potentielle Neueinspielungen noch weiter fortführen können, Kandidaten dafür gibt es genügend. Man denke alleine an Stücke wie „Outbreak Of Evil“ oder „Blasphemer“.
Aber auch so ist diese EP ein gelungener Blick in den Rückspiegel einer Band, die seit über 40 Jahren den Heavy Metal mitgeprägt, unzählige Musiker beeinflusst und meine Jugend (und nicht nur die) enorm bereichert hat. Kommt als streng limitiertes rot-schwarzes Vinyl oder natürlich auf CD.
Stefan