SOEN – Lykaia

Band: Soen
Album: Lykaia
Spielzeit: 49:42 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: UDR
Veröffentlichung: 03.02.2017
Homepage: www.facebook.com/SoenMusic

Nach dem bereits starken Debüt aus dem Jahr 2012 („Cognitive“) und dem nicht minder überzeugenden 2014er Nachfolger „Tellurian“ legen die Schweden SOEN nun ihr drittes Langeisen vor. Und „Lykaia“ ist ein weiteres Schwergewicht im Prog/Düster Sektor, ein Album, das den aktuellen Status der Jungs um den ehemaligen Opeth Schlagzeuger Martin Lopez auch weiterhin festigen wird. Mit einem schnieken Atwork versehen und dank einer wunderbar erdigen Produktion von Gitarrist Marcus Jidell (Mix: Stefan Boman, u.a. The Hellacopters) bleibt die Truppe sich weitestgehend treu und schmiedet neuerlich ein hypnotisierendes Monster aus Tool, Opeth und Katatonia Einflüssen.

Der Opener "Sectarian" walzt mit tonnenschweren Riffs nach vorne, gepaart mit gefangennehmenden Gesangsmelodien. "Orison" zitiert erst verschmitzt Tool mit seinen typischen verschobenen Riffs um dann in einen ganz eigenen Klangkodmos abzudrehen – hier macht sich dann auch sofort das wirklich gelungene Sounddesign der Scheibe bemerkbar: Breitwandsound in Reinkultur, jedes Instrument hat genug Raum zum atmen und keine Frequenz stört das warme Klangbild. Über allem thront Sänger Joel Ekelöf mit seinen ausgeklügelten Melodien. Insgesamt wirkt „Lykaia“ nachdenklicher, introvertierter als seine Vorgänger, bei denen die Band merklich bemüht war ein eigenes Profil herauszuarbeiten. Anno 2017 scheint man angekommen zu sein und stellt ganz selbstverständlich völlig tiefenentspanntes wie "Lucidity", Pink Floyd artige Prog/Psych-Experimente ("Paragon"), hymnische Epen ("Jinn") und Opeth-typische Wundertüten ("Sister") nebeneinander. Und das Beste ist: es funktioniert Alles ganz wunderprächtig. Das Zusammenspiel der Band offenbart, dass sich hier eine Truppe gefunden hat die mehr als nur der Spass am gemeinsamen Musizieren verbindet. Der Weg scheint das Ziel zu sein, und auf diesem Weg schaffen as SOEN immer wieder packende, zutiefst berührende Songs zu schreiben.

Ja, auch „Lykaia“ ist mal wieder ein Festschmaus für Prog Fans jedweder Coleur geworden. Hier stimmt wirklich so ziemlich alles. SOEN schwimmen mal mit dem Strom (die Einflüsse der Jungs sind weiterhin deutlich herauszuhören) und mal gegen den Strom (die erfreulich saftige Produktion ist nicht alltäglich). Dass dabei manches wie schonmal gehört anmutet ist nicht weiter tragisch, denn SOEN gelingt es aus dem Ganzen ein homogenes Gebräu zu mischen, dass einfach nur Freude macht. Wem die ersten beiden Platten gefallen haben greife bitte ohne zu zögern zu. Alle anderen Interessierten sollten sich mal den ein oder anderen Song zu Gemüte führen – vielleicht wartet hier die neue Lieblingsband darauf entdeckt zu werden.

WERTUNG:

 


Trackliste:

01. Sectarian
02. Orison
03. Lucidity
04. Opal
05. Jinn
06. Sister
07. Stray
08. Paragon

Mario

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