Band: Sonata Arctica
Album: The Ninth Hour
Spielzeit: 62:07 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.10.2016
Homepage: www.sonataarctica.info
Nachdem ich mit dem letzten Album „Pariah‘s Child“ auch mal auf die Power Metaller von SONATA ARCTICA aufmerksam wurde, war es für mich natürlich klar das ich auch das neue Werk „The Ninth Hour“ unter die Lupe nehmen muss!
Findige und kundige Fans werden bei dem Albumtitel direkt an die „neunte Stunde“ denken, die Stunde an der laut christlichem Glauben Jesus gekreuzigt wurde. Und in der Tat referenziert das Album darauf. Die Menschheit braucht aktuell keine Bibel mehr, um zu wissen, dass sie kurz vor der „neunten Stunde“ steht, der Tageszeit, zu der Jesus am Kreuz starb. Die Zeit ist gekommen, um zu bereuen und Buße zu tun, doch nicht im religiösen Sinne, sondern in einem komplett realitätsnahen Kontext. Mit der totalen atomaren Zerstörung in greifbarer Nähe, fataler Umweltverschmutzung an der Tagesordnung und der Nachlässigkeit, die der Mensch im Umgang mit der Natur an den Tag legt, ist es kein Wunder, dass selbst den gutgelaunten Melodic Metal Finnen von SONATA ARCTICA langsam mulmig zumute wird. Und obwohl ihr Sound weiterhin von flitzenden Gitarrensoli, breiten Keyboardteppichen und Tony Kakkos unverwechselbarer Stimme geprägt ist, schimmert doch ein düsterer Weltschmerz durch ihr mittlerweile neuntes Studioalbum „The Ninth Hour“.
Dies sind die markigen Worte meiner vorliegenden Promoinfo. Und nun wollen wir uns dem neuen Album der 17 jährigen Bandgeschichte mal widmen, welches übrigens im April 2016 aufgenommen und eingespielt wurde.
Zu Beginn begrüßt uns „Closer to an Animal“. Und direkt muss ich mich wundern, ja die Nummer geht in Ordnung und ist auch eingängig, aber irgendwie kommt das Ganze doch sehr handzahm um die Ecke…da habe ich schon wesentlich bessere Opener vor der Nase gehabt!
Das anschließende „Life“ ist dann schon von einem ganz andere Kaliber, auch wenn es hier erneut eher midtempomäßig zugeht. Hier kann man schön mitgehen und den einfachen Chorus wunderbar mit trällern.
Und auch „Fairytale“ kann absolut punkten, hier drückt man auch endlich mal etwas aufs Gaspedal was die Band ja früher so ausgezeichnet hat. Definitiv eine weitere Perle der SONATA ARCTICA Spielkunst!
Sehr schön und überzeugend wenn auch vollkommen anders weil ruhiger ist auch das anschließende „We are what we are“. Hier kann natürlich Tony Kakkos mit seiner Stimme absolut punkten.
Mit dem Mittelteil bestehend aus „Till Death‘s done us apart“ und „Among the Shooting Stars“, kann man nicht komplett überzeugen, irgendwie plätschern die Nummern nur so vor sich hin ohne großartigen Höhepunkt. Besser macht man es dann mit dem, endlich mal zügig, knackigen „Rise a Night“. Eine wahre Wohltat nach den ganzen Midtempotracks zuvor!
Das abwechslungreiche „Fly, Navigate, Communicate“ indem es zumindestens im Refrain wieder zackiger zur Sache geht kann dann ebenfalls noch voll überzeugen.
Der überlange zweite Teil von „White Pearl, Black Oceans“ dürfte ziemliche Vorfreude bei so manchen Fan geschürt haben, ist doch der erste Teil ein wahrer Bandklassiker. Leider kann auch dieser Track wieder nicht vollständig überzeugen, irgendwie ist das Ganze auch sehr blutleer.
Abschließend gibt es dann noch mit „On Faultline“ ein Outro was auch nicht so richtig zu einem erstklassigen Gesamtfazit beitragen kann.
Anspieltipps:
Hier tönen “Life”, “Fairytal”, “We are what we are”, “Rise a Night” sowie “ Fly, Navigate, Communicate” am Besten.
Fazit :
So begeistert ich doch vom letzten Album “Pariah’s Child” war so enttäuscht bin ich dann doch vom neuen Werk von SONTA ARCTICA. Die Songs kommen größtenteils nie wirklich in Fahrt und zu oft bewegt man sich hier im langsamen Balladen oder Midtempobereich! Atmosphäre und ruhige Momente also ja, Abwechslung und Geschwindigkeit nein.
Natürlich gibt es auch hier wieder einige starke Songs, die Anspieltipps beweisen das ja, aber insgesamt ist der ruhige Songanteil der auch ziemlich blutleer und nicht sehr auffallend daherkommt dann doch zu viel.
Daher leider nur eine solide Bewertung und man sollte als Fan die Scheibe auf jeden Fall vorher erstmal anchecken ob man mit der musikalischen Ausrichtung hier klar kommt!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Closer to an Animal
02. Life
03. Fairytale
04. We are what we are
05. Till Death‘s done us apart
06. Among the Shooting Stars
07. Rise a Night
08. Fly, Navigate, Communicate
09. Candle Lawns
10. White Pearl, Black Oceans Part II – By the Grace of the Ocean
11. On the Faultline
Julian