Band: Soul Dragger
Album: Soul Dragger
Spielzeit: 47:18 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Time To Kill Records
Veröffentlichung: 07.02.2020
Homepage: www.facebook.com/soul.dragger
Mit “Soul Dragger” legen die Jungs von SOUL DRAGGER ihr selbstbetiteltes Debüt vor. Ihre Richtung bezeichnet das 2017 gegründete Quartett selbst als Kombination aus Old School Heavy und Thrash Metal Sounds mit modernen Einflüssen wie Metalcore, inspiriert von Bands wie Iron Maiden, Metallica, Trivium.
Ein bunter Mischmasch aus vielen Stilen also. Genau so klingt es auch, ein farbenfroher Cocktail verschiedener großartiger Musikstile. Doch das allein lässt ein Album nicht großartig werden.
Aber von Anfang an. Die Band selbst hat sich 2017 durch Fronter Alessio “Alex” Pompedda in Rom gegründet. Der Sänger und Gitarrist hat mit seinen Mitstreitern Davide “Spol” Spoletini, ebenfalls Gitarrist, sowie Basser Jacopo “Jake” Gennaro und
Flavio “Imperatore” Leone an den Drums bereits im Februar 2018 ihr erste selbstproduzierte EP „Before Chaos“ veröffentlicht. Zwei Jahre später hauen SOUL DRAGGER ihr Debüt „Soul Dragger“ raus.
Laut der Beschreibung des Labels handelt das Album von den typischen Emotionen wie Wut, Angst und Schmerz, hier allerdings aus der Sicht einer aus einem Menschen entstandenen übernatürlichen Kreatur, welche aber dann reduziert wurde, um sich in eine zeitgenössische Gesellschaft hineinzuziehen, die auf Zusammenbruch und Selbstzerstörung ausgerichtet ist. Ja, auch ich musste es mehrfach lesen, um es zu verstehen.
Der Opener „Rise“ fängt mit den rhythmischen Drums vielversprechend an, verliert aber im Mittelteil etwas von der Eingangsspannung. Dennoch ist er – sicherlich auch durch den durchdachten Refrain – sehr eingängig. Ein ganz anderes Kaliber dagegen ist die nachfolgende Thrashkanone „Damnatio Memoriae“. Laut und aggressiv folgt es einer deutlicheren Richtung und ist einer der besseren Songs des Albums. Auch die typische Ballade darf auf „Soul Dragger“ nicht fehlen. „Maid and the Beast“ wirkt als ruhiger Song an vordererster Front allerdings leicht deplatziert, eventuell wäre er im hinteren Drittel wirkungsvoller aufgehoben gewesen.
Sogar ein rein instrumentales Stück findet sich auf dem Debüt. Mit „Before Chaos“ haben SOUL DRAGGER eine sehr gute Mischung aus Thrash und Modern Metal gefunden, die definitiv ohne Gesang auskommt. Ein echtes Highlight auf dem sonst eher durchschnittlichen Album.
Auch „War Nightmare“ fällt in die Kategorie Highlight. Der Song klingt sowohl stimmlich als auch musikalisch auf einer Wellenlänge und wurde mit altbekannt klingenden Riffs klingen sehr passend arrangiert. Die Instrumente harmonieren hier sehr gut mit dem Gesang. Die nachfolgenden Songs, darunter auch der Titeltrack „Soul Dragger“ können nur als Füllsongs beschrieben werden, bis „Collapse“, der letzte und mit über 6 Minuten auch längste Track auf das Album abschließt. Leider kann auch „Collapse“ nicht über die Schwächen auf „Soul Dragger“ hinwegtäuschen.
Fazit: SOUL DRAGGER wollten viel, haben aber aufgrund der vielen Stile gefühlt den Überblick verloren. Es fehlt der rote Faden und ein paar mehr Songs, die sich festsetzen können. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich um ein Debüt handelt und die Römer sich erst vor knapp drei Jahren gefunden haben. Es fehlt noch etwas an Reife und Erfahrung, handwerklich sind sie aber auf einem guten Weg. Im Moment kann die junge Band noch nicht vollends überzeugen, aber Potenzial ist vorhanden, es muss nur noch kanalisiert werden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Rise
02. Damnatio Memoriae
03. Angel
04. Maid and the Beast
05. Everyday
06. Before Chaos
07. Alone
08. War Nightmare
09. Soul Dragger
10. Death ’n‘ Destruction
11. Collapse
Tänski
Zum Reinschnuppern findet ihr hier das Video zu „Rise“
https://youtu.be/iZ7tdL3U0Y4