Band: Spiders
Album: Shake Electric
Spielzeit: 34:42 min.
Stilrichtung: Retro Rock
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 03.11.2014
Homepage: www.wearespiders.com
Aus allen Löchern kriechen sie, die Retrobands. Und annähernd jede Plattenfirma ist bestrebt, einige von ihnen unter Vertrag zu nehmen. Dabei wird es nicht erst seit gestern unübersichtlich in der Szene, die natürlich nicht nur mit Überfliegern wie z.B. den BLUES PILLS gesegnet ist. Warum ich ausgerechnet dieses Beispiel bringe? Na, weil die SPIDERS aus Schweden ebenfalls von einer Sängerin angeführt werden. Ein wenig hinkt der Vergleich dann aber doch, denn die SPIDERS sehen sich eher in der Nähe von T-REX oder DAVID BOWIE. Dass die Stimme von Ann-Sofie Hoyles auch näher bei den Wilson-Schwestern (HEART) oder SUZIE QUATRO denn bei JANIS JOPLIN angesiedelt ist, lässt die Parallelen noch mehr schwinden. Aber so sind sie eben, die Schreiberlinge: müssen immer Vergleiche anführen. Im Grunde trifft es – wenn man bei Schubladen bleiben möchte – den Begriff Retro Rock aber doch ganz gut, nicht ohne einen Prise Glam mit in den Sound zu bringen. Auf jeden Fall aber ist der Sound der SPIDERS tief in den 70ern verwurzelt.
Bereits vor zwei Jahren brachten die Schweden ihr Debüt „Flashpoint“ heraus und konnten damit schon ein wenig Aufsehen erregen. Dieses wollen Ann-Sofie Hoyles (vocals), John Hoyles (guitars), Olle Griphammar (bass) und Ricard Harryson (drums) mit „Shake Electric“ ausbauen. Schon nach kurzer Zeit wird dem Hörer klar, dass die Combo weitestgehend vom ungestümen Punk des Erstlings Abstand nimmt und dafür mehr Glitter in die Songs gießt. Die erste Single und zugleich der erste Song des Albums „Mad Dog“ enthält ein markantes Riff und wird von Ann-Sofie Hoyles wunderbar vorgetragen. Ungleich melodiöser gibt man sich auf dem folgenden Titeltrack, der hitverdächtig aus den Boxen kommt. Herausragend sind auch Nummern wie das extrem gefühlvolle „Hard Times“, das fetzige „Control“ (hier werden Erinnerungen an das Debüt wach) oder das riffbetonte „Lonely Nights“.
Die Mischung stimmt. „Shake Electric“ ist abwechslungsreicher und eindringlicher als das Debüt. Dass dort auch schon talentierte Musiker am Werk waren soll auch gar nicht bestritten werden. Aber diese 10 Songs machen noch mehr Spaß und sind authentisch.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Mad Dog
02. Shake Electric
03. Bleeding Heart
04. Only Your Skin
05. Lonely Nights
06. Back On The Streets
07. Control
08. Give Up The Fight
09. Hard Times
10. War Of The World
Stefan