Band: Stala & So
Album: Play Another Round
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.stalaso.com
Sie drehen also noch ne Runde, die Finnen…nach dem überraschend guten Debüt „It Is So“ hatte die Band um die Ex-LORDIs Sampsa Astala (ehemals Drums, jetzt am Gesang) alias STALA und Tieftöner Nick Gore keine ruhige Minute, denn zum einen hat man mit der EP „Gimme Five“ gleich nochmal nachgelegt und zum anderen war man 2012 mit VAIN auf Tour. Anschließend ging es an das zweite Album, das jetzt mit „Play Another Round“ vorliegt. Star Produzent Beau Hill hat dem Fünfer einen glatten Sound gebügelt und mit Escape Music hat man ein namhaftes Genre-Label im Rücken. Es sollte also laufen…
Wer die Jungs noch nicht kennt, der sollte sich vom Namen LORDI nicht täuschen lassen, denn STALA & SO machen Glamrock, der an die 70er angelehnt ist mit zuckersüßen Melodien – manchmal erinnert man auch an neuere Combos wie THE POODLES und Kollegen, ohne aber die „Härte“ zu erreichen.
Die Finnen starten ihre neuerliche Fahrt mit dem flotten Opener „Rock Until I´m Done“. Hier wird schnell gerockt und alles mit ziemlich billigen Keyboards untermalt. Der Refrain hat – wie schon vom Debüt bekannt – Ohrwurm-Qualitäten. Das sündige „Tokyo Delights“ klingt ein bisschen nach Schlager, und das ist im Verlauf des Longplayers mit das größte Manko. Und immer stören diese Keyboards, gemeinsam mit ziemlich platten Texten. Wollen wir nicht zu hart sein, denn es gibt genügend Combos, die ihre Geschichten in ähnlicher Art und Weise erzählen, aber in diesem Fall ist es mir echt extrem aufgefallen. Die erste Single „The Boys Are Having Fun“ schießt aber schon den Vogel ab. Ich vertrage echt viel Pop und Kaugummi-Melodien, aber hier geht mir alles zu weit. Gute Laune hin oder her.
„Never Again“ fängt sich glücklicherweise wieder, der fade Beigeschmack bleibt aber bestehen und irgendwie hat man das Gefühl auf die Repeat Taste gedrückt zu haben. Auch Songs wie „Alrite Tonite“ hat man schon gehört – wo anders und besser. Oh Mann, schön langsam dämmert mir, dass „Play Another Round“ eine echte Enttäuschung werden könnte. „All She Wrote“ oder „Rockstar“ sind weitere Beispiele dafür. „Pamela“ ist der Song, mit dem sich die Band beim European Song Contest beworben hatte und damit in die nationale Endausscheidung gekommen ist und die zweite Zugabe ist eine recht lahme Akustik-Version des OZZY OSBOURNE Hits „Shot In The Dark“.
„Play Another Round“ hört sich irgendwie nach Schnellschuß an. Manche Melodien gehen echt unter die Haut, aber die Songs ähneln sich zu sehr oder sind einfach so belanglos, dass es selbst einem Weichspüler wie mir ganz Angst und Bang wird. Was die Misere etwas retten kann ist, dass Frontmann STALA ein echt guter Sänger ist (auch live) und die komplette Band auf der Bühne erheblich mehr rockt. Leider konnten die Finnen diese Leichtigkeit und die Coolness so gar nicht ins Studio retten, denn ich bin mir sicher, dass einige der hier vertretenen Stücke live mit mehr Arschtritt erheblich besser kommen.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Rock Until I´m Done
2.Tokyo Delights
3.The Boys Are Having Fun
4.Never Again
5.Back Together
6.Alrite Tonite
7.Life Goes On
8.All Alone
9.All She Wrote
10.For Your Love
11.Rockstar
12.Pamela (Bonus Track)
13.Shot In The Dark (Bonus Track)
Stefan