Band: Starblind
Album: Black Bubbling Ooze
Spielzeit: 35:12 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 31.07.2020
Homepage: www.starblind.se
So langsam kommt mir der Verdacht, dass die ganzen <40-Minuten-Alben, die in letzter Zeit erscheinen, auf Corona rückzuführen sind, da sich einige Bands entschieden, aufgrund wegfallender Toureinnahmen ihr werdendes Album etwas früher und dann eben mit ein zwei Songs weniger rauszubringen. Sollte dem so sein, hab ich vollstes Verständnis. Wenn nicht, sind gerade einmal 35 Minuten Laufzeit für das neue STARBLIND-Album echt mager. Was hingegen umso großartiger ist, ist der lautmalerisch ansprechende Albumtitel “Black Bubbling Ooze”, der in “At The Mountain Of Madness” auch in den Lyrics vertreten ist und ernsthaft-dramatisch vorgetragen wird. Ist vielleicht für Muttersprachler weniger lustig, aber aus zumindest meiner Sicht zum schießen.
Sonst hat sich seit dem letzten STARBLIND-Album eigentlich gar nicht so viel verändert. Der Sound, die Instrumente und die Vocals sitzen on point und nach wie vor machen die Schweden einige der besten MAIDEN-Alben der letzten Jahre. Muss man halt wirklich so sagen, die komplette Band ist vermutlich IRON MAIDEN undercover, und als Coverband geht sie auch nur aufgrund ihres selbst komponierten Songmaterials nicht durch. Das hingegen ist ebenfalls sehr authentisch im Stil des großen Vorbilds und dazu wirklich gut geworden. Das kann man “Here I Am” mit seinen hohen Vocals, dem schnellen Galopp und dem präsenten Bassound attestieren, ebenso wie dem in Teilen balladigen “Crystal Tears” oder dem auch recht schnellen “The Reckoning” mit gutem Backing Choir im Chorus.
“Room 101” fällt immerhin teilweise nicht so ganz MAIDENig aus und “One Of Us” ist ein starker Opener, der – wie könnte es anders sein – recht gut vermitteln kann, was den Hörer auf “Black Bubbling Ooze” (Ich komm da nicht drüber) noch so erwartet.
Kritik: Nun, ggf. die Länge, ein bisschen zu viel mittleres Uptempo und, je nach Sichtweise, ein kaum eigenständiger Gesamtsound. Den will ich an dieser Stelle aber eigentlich gar nicht kritisieren, denn mit den Worten des Promotextes: “Natürlich bleiben auch dieses Mal Vergleiche zu IRON MAIDEN nicht aus, doch auf diesem Qualitätslevel müssen andere, ähnlich geartete Formationen erst einmal agieren.”
Fazit:
Und genau so ist das. Wer die Wartezeit auf das nächste MAIDEN-Album nicht gut aushält oder von einigen ihrer letzten Veröffentlichungen enttäuscht war, der kriegt mit “Black Bubbling Ooze” (…) ein liebevoll gemachtes und großartig authentisches Ersatzalbum, das viele der Stärken der Original-Jungfrau perfekt umzusetzen weiß. Da kann man aus Prinzip fehlende Stil-Kreativität bemängeln, man kann aber einfach auch 35 Minuten diesen vertrauten, schönen, krass umgesetzten Sound genießen. Ich empfehle letzteres.
Anspieltipps:
“At The Mountain Of Madness”, “One Of Us” und “Crystal Tears”
WERTUNG:
Trackliste:
01. One Of Us
02. At The Mountain Of Madness
03. Here I Am
04. Crystal Tears
05. The Man Of The Crowd
06. Room 101
07. The Reckoning
08. The Young Man
Jannis