Band: Starblind
Album: Darkest Horrors
Spielzeit: 45:22 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Stormspell Records
Veröffentlichung: 29.04.2014
Homepage: www.starblind.se
Ist schon ein paar Monate her, dass mir ein Iron Maiden Klon auf den Tisch geflattert ist. Letztes Jahr ließen Lancer keinen Zweifel an der Inspiration zu Ihren Songs aufkommen, heuer sind es STARBLIND die mit Kompositionen im Steve Harris Fahrwasser hausieren gehen. Aber alles der Reihe nach. Der schwedische Newcomer besteht aus ehemaligen Mitgliedern der Bands Steel Attack, Danger sowie Sadauk und macht keinen Hehl daraus, dass die Einflüsse in erster Linie aus NWOBHM Veteranen wie Tokyo Blade, Cloven Hoof, Iron Maiden oder auch frühen Scorpions bestehen. Dem nun vorliegenden Debüt „Darkest Horrors“, das über das noch junge Label Stormspell Records erscheint, wurde ein originelles Artwork und eine mehr als ordentliche Produktion spendiert – „Details“ die heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr sind und ganz eindeutig als Pluspunkt auf den Zettel kommen.
Ich möchte mich hier nicht in detaillierten Vergleichen zwischen STARBLIND und den verdienten britischen Helden einlassen. Fans der eisernen Jungfrauen, die nichts gegen ziemlich dreistes Abkupfern haben, werden mit „Darkest Horrors“ definitiv einige vergnügliche Stunden geniessen können. Als Beispiel seien einfach mal die Tracks „I Stand Alone“ und „Mountain Of Madness“ genannt, die eine Iron Maiden Blaupause par Excellence sind. Das stimmt wirklich alles, die Melodieführung, die Soli, die Rhythmusgitarren, der Basssound, die Drumfiguren – selbst die Betonungen sind teilweise 1zu1 kopiert … krass. Der Gesang von Fronter Mike Stark hingegen orientiert sich weniger an Dickinson, denn an Rob Halfort, King Diamond und diversen US-Metal Shoutern. Entsprechend gehen einige Songs dann auch in Richtung Judas Priest („Blood In The Night“) oder Mercyful Fate („The Great Hunt“). Vor allem letzterer Song ist mit seinem stilvollen, „Goth“-angehauchten Refrain (was ja grade voll im Trend ist, siehe die letzte Scheibe von In Solitude oder Beastmilk) ein Highlight mit einem Hauch an Wiedererkennungswert. Insgesamt machen STARBLIND so ziemlich alles richtig und vermeiden die Fallstricke in denen sich viele Kollegen so gerne verstricken. Die Platte ist nicht zu lang geraten, die Songs kommen auf den Punkt, die Refrains haben Substanz und die Instrumente klingen weder blechern noch überproduziert. Beide Daumen hoch.
Dass STARBLIND sich keine Mühe machen eigene Wege zu gehen und die Erfolgsformeln etablierter Acts widerkäuen ist mir angesichts der Güte der Songs auf „Darkest Horrors“ jetzt mal einfach Wurscht. Die Scheibe ist mehr als ordentlich produziert und kann vor allem mit einem punkten: guten Songs. Wem der Mangel an Originalität sauer aufstößt kann natürlich auch passen und die Klassiker einwerfen – wirklich Großartiges entgeht einem nicht. Man hat aber auch schon eine Menge billigerer Genre-Veröffentlichungen gehört.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Ascendancy
02. Blood In The Night
03. Crystal Tears
04. Darkest Horror
05. I Stand Alone
06. Mountain Of Madness
07. Temple Of Set
08. The Great Hunt
09. The Reckoning
Mario