Band: Steele
Album: Tricks Up My Sleeve (Re-Release)
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/jeffsteelezugale
Wer bisher im Besitz des Albums „Tricks Up My Sleeve“ der U.S.-Amerikaner STEELE war, konnte sich sehr glücklich schätzen. Denn angeblich wurden von der Japan-Version nur etwa 200 Stück außerhalb Nippons abgesetzt. Zu einer weltweiten Veröffentlichung kam es nie, denn als das Album zwischen 1989 und 90 entstand, waren die Plattenbosse bekanntermaßen schon auf der Suche nach dem Next Big Thing, das den klassischen Hardrock bzw. Hairmetal ablösen sollte. So lagen die fertigen Songs in irgendwelchen Schubladen der Plattenfirma herum und niemand kümmerte sich darum. 1996 wurde „Tricks Up My Sleeve“ dann schlußendlich in Japan veröffentlicht.
Jetzt hat sich Sänger, Gitarrist und Initiator Jeff „Steele“ Zugale ein Herz gefasst und lässt auch den Rest der Rock´n Roll Welt an diesen 10 Songs teilhaben. Allerdings nicht, ohne die Stücke sound- und verpackungsmässig in neues Gewand zu stecken, denn das Cover ist neu und die komplette Scheibe wurde aufwendig remastered. Die Stimme Zugale´s klingt manchmal etwas nach SKID ROW´s Sebastian Bach, ist aber insgesamt nicht so aggressiv, trotzdem kommt das ein oder andere mal auch musikalisch eine Parallele zu diesen Kollegen auf, aber auch DANGER DANGER ist einen Vergleich wert. Kein Wunder, immerhin hat Sänger Ted Poley einige Backing Vocals übernommen.
Mit dem Titeltrack startet man recht zünftig in den Longplayer, hier machen STEELE keine Gefangenen. „Love Ain´t Gonna Change Me“ ist dann auch so ein Stück, das an die SKID´s erinnert, ohne aber die rohe Power zu adaptieren. Die Halbballade „700 Miles“ ist ein wirklich tolles Stück Musik – so wurde in den seeligen 80gern musiziert. „Flirtin´ With Fame“ ist auch genau aus diesem Stoff und hat einen Monsterchorus. „Stay“ ist abermals eine schöne Ballade und „Live Forever“ offeriert tollen, firschen Hardrock, wie er 1989 eigentlich rund um die Uhr auf MTV lief. „I´ll Never Cry“ setzt diesen Weg fort und auch die restlichen 3 Stücke sind sehr gelungen.
Warum dieses Sammlung an tollen Songs in den wohl unteren Schubladen der Sesselpupser vergammelte, liegt wohl auf der Hand: diese Herrschaften hatten absolut keine Ahnung von (handwerklich) guter Musik. Bleibt uns der Trost, dass nach über 20 Jahren in Eigenregie erneut zum Kauf angeboten wird. Das solltet Ihr unterstützen, „Tricks Up My Sleeve“ ist es allemal wert.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Tricks Up My Sleeve
2.Love Ain´t Gonna Change Me
3.700 Miles
4.Flirtin´ With Fame
5.Stay
6.Live Forever
7.I´ll Never Cry
8.Only In Your Mind
9.Lead Me Over
10.Innocence
Stefan