Band: Steve Lukather
Album: Transition
Spielzeit: 45:56 min
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.stevelukather.net
Ebenso wie sein Kollege Richie Sambora (siehe Review zu „Aftermath Of The Lowdown“), musste STEVE LUKATHER in den letzten Jahren ein dunkles Tal durchschreiten und dabei familiäre Tragödien sowie langjährige Suchtprobleme bewältigen. Und er taucht, wie Sambora, mit einem bärenstarken Album wieder an der Oberfläche auf. Dabei setzt sich auf „Transition“ der Trend zu gesetztem, Pop und Jazzbeeinflussten AOR, wie er sich über die Jahre bereits angekündigt hatte, konsequent fort. Es sind weder plakative harte Rocknummern, noch „höher-schneller-weiter“-Soli auf dem Album zu finden, dafür aber Kompositionen der Königsklasse. Beweisen muss der Gute wohl eh niemandem mehr etwas. Für die einen (mich eingeschlossen) ist LUKATHER einer der, wenn nicht sogar DER, unfassbarsten, komplettesten Gitarristen dieses Planeten, für die anderen ein Fließbandarbeiter ohne Seele, ein Mietmusiker oder lediglich der Gitarrist der ehemaligen „Hit-Giganten“ Toto.
Wie üblich hat LUKATHER auch auf „Transition“ eine handvoll erlehsener Gäste um sich geschart, die aber, und das ist das faszinierende wenn absolute Cracks wie hier am Werke sind, nicht effekthaschend als zusätzlicher Kaufanreiz in Szene gesetzt werden, sondern als Teamplayer im Hintergrund Ihr eigene Note einbringen. Def Leppard’s Phil Collen z.B. ist als solcher nicht in den Backings zu „Judgement Day“ herauszuhören, gibt dem ganzen aber den besonderen Flair. Dies gilt auch für die anderen Gastbeiträge von z.B. Chad Smith (Drums, Red Hot Chili Peppers), Lee Sklar (Bass, u.a. Phil Collins) oder Tal Wilkenfeld (Bass, Jeff Beck). “Transition“ wurde, wie bereits der Vorgänger „All’s well that ends well“ aus dem Jahr 2010, von LUKATHER in enger Zusammenarbeit mit CJ Vanston erarbeitet und im Studio umgesetzt. Wer also das letzte Album mochte wird auch hier nicht enttäuscht. Soundtechnisch ist das Album mal wieder eine Granate vor dem Herrn. So muss Musik klingen! Im Vergleich dazu verkommen die meisten modernen, auf fett produzierten Veröffentlichungen (vor allem im Melodic-Rock Bereich), zu austauschbarem Plastikramsch.
Inhaltlich sind die Songs lose thematisch angeordnet und spiegeln laut LUKATHER seinen Weg aus der Dunkelheit bis zum positiven Ende. Das Konzept schlägt sich entsprechend in der Musik wieder: So sind der ungewöhnlich arrangierte Opener „Judgement Day“, die Ballade „Once Again“ (die auch auf dem Album „Luke“ hätte stehen können) oder das mit einem fabelhaften Chorus veredelte „Right The Wrong“ recht introvertiert angelegt. Das größtenteils instrumental gehaltene „Transition“ markiert dann den Wendepunkt zu den beschwingteren Nummern in der zweiten Hälfte des Albums wie dem Bon Jovi-lastigen „Do I Stand Alone“ oder dem wunderbaren Charlie Chaplin Cover „Smile“. Der für seine gnadenlos perfekten Arbeiten bekannte LUKATHER liefert mit Soloalbum No. 7 mal wieder ein Sahnealbum ab, das wohl kaum neue Käuferschichten anlocken, seine langjährigen Fans aber mal wieder auf ganzer Linie begeistern dürfte. Die Limited Edition im Digibook kommt mit ausführlichen Linernotes vom Meister himself, ist optisch fett hergerichtet und für Fans natürlich die erste Wahl.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Judgement Day
02. Creep Motel
03. Once Again
04. Right The Wrong
05. Transition
06. Last Man Standing
07. Do I Stand Alone
08. Rest Of The World
09. Smile
Mario