Band: Stryper
Album: No More Hell To Pay
Spielzeit: 53:19 min.
Stilrichtung: Hardrock, White Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.stryper.com
„Das ist das Album, das nach „To Hell With The Devil“ hätte erscheinen müssen“ sagt Frontmann und Sprachrohr Michael Sweet über den neuen Langspieler „No More Hell To Pay“. Härter, präziser und eingängiger als die Comeback-Scheiben „Reborn“ und „Murder By Pride“ und vor allem wunderbar Old-school präsentieren sich die Bibel-Metaller aus Orange County auf ihrem achten Studiowerk. Eine recht späte Erkenntnis, denn „To Hell With The Devil“ datiert auf das Jahr 1986. Allerdings haben für mich die Nachfolger „In God We Trust“ von 1988 und das (damals) zeitgemäßere „Against The Law“ von 1990 durchaus ihren Reiz und speziell letztgenanntes Album wurde völlig unterbewertet.
Aber nicht zuletzt durch das Ablegen der traditionell gelb-schwarzen STRYPER-Tracht und dem dazugehörigen Image bezogen die Brüder Michael (vocals, guitars) und Robert Sweet (drums) und ihre Mitstreiter Oz Fox (guitars) und Timothy Gaines (bass) damals ordentliche Prügel. Danach war ja bekanntlich Schicht im Schacht und erst 15 Jahre später gab es ein Comeback auf Platte. Mit „Reborn“ startete man allerdings ziemlich düster und modern in die neue Zeitrechnung und so ist „No More Hell To Pay“ ein weiterer Neustart – einer, der für alle alten Fans von Bedeutung sein dürfte. Vielleicht haben sich die Jungs beim im März diesen Jahres veröffentlichten „The Second Coming“ infiziert. Diese Platte enthält ausschließlich Songs von den drei ersten Veröffentlichungen zwischen 1984 und 1986.
Dass diese Neueinspielungen ordentlich Spaß gemacht haben müssen, hört man den Interpretationen an. Aber auch schon beim Startschuß zum ersten neuen Studioalbum seit nunmehr 4 Jahren sind die glorreichen Zeiten in gelb-schwarzem Gewand allgegenwärtig. Und so beginnt die Scheibe mit einer Offenbarung – zumindest wenn man dem Liedtitel „Revelation“ glauben kann. Nein, im Ernst: schon das erste Riff klingt mehr nach STRYPER als alles, was die Herren seit dem Split in den 90gern aufgenommen haben. Der folgende Titeltrack hat durchaus Querverweise zu Klassikern wie dem „Sing-A-Long-Song“. Aber schon bei „Saved By Love“ geht ordentlich die Post ab und Kracher wie „The Way“ oder „More Than A Man“ kommen einem fast zwangsläufig ins Gedächtnis. Aber ist die neue Scheibe nur ein Abklatsch alter Kamellen? Ganz klar: Nein! Zwar flechten die Amis immer wieder Elemente ihrer großen Hits ein, bleiben aber unterm Strich weit weg von einer puren Wiederholung.
Schwache Songs sucht man auf „No More Hell To Pay“ eigentlich vergeblich, dafür gibt es mit dem melodiösen „Jesus Is Just Alright“ oder der Halbballade „The One“ sowie mit dem polierten „Te Amo“ genügend Knaller zu hören. Aber auch „Sticks And Stones“ oder die letzten drei Stücke „Water Into Wine“, „Sympathy“ sowie „Renewed“ haben genügend auf der Brust, um dem Album zu attestieren, dass auch am Ende kein Abfall versteckt wurde.
„No More Hell To Pay“ ist eine Verneigung vor der eigenen Vergangenheit und spielt frisch und befreit auf. Zwar konnte man auch schon bei „Second Coming“ den alten Spirit hören, aber neue Songs müssen ersteinmal den Test der Zeit überstehen. Ich bin mir sicher, dass dieses neue Album eines Tages mit den Klassikern der Band genannt werden wird. Stark!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Revelation
02. No More Hell To Pay
03. Saved By Love
04. Jesus Is Just Alright
05. The One
06. Legacy
07. Marching Into Battle
08. Te Amo
09. Sticks And Bones
10. Water Into Wine
11. Sympathy
12. Renewed
Stefan