Band: Suicide Silence
Album: Suicide Silence
Spielzeit: 44:15 min
Stilrichtung: Deathcore, Nu Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 24.02.2017
Homepage: www.suicidesilence.net
Mit Spannung wurde es erwartet, das neue Album der Death Core Helden aus Kalifornien. Es ist das zweite Werk der Post-Lucker-Ära und auch das zweite Album mit dem neuen Sänger Eddie Hermida. Wer jetzt aber wie beim Vorgänger „You Can’t Stop Me„ ein Death Core Album erwartet hat, wird enttäuscht werden. Auch ich muß zugeben, dass ich beim ersten Reinhören des schlicht aber passenderweise mit „Suicide Silence“ betitelten Werkes meine Schwierigkeiten mit den Songs hatte. Aber aufgeben ist nicht und nach dem ich mir das Album jetzt noch einige Male reingezogen habe, verstehe ich auch den Albumtitel. SUICIDE SILENCE gehen mit „Suicide Silence“ neue Wege.
Weg vom reinen Death Core, weg von der schweren Bürde die Luckers Tod mit sich gebracht hat, hin zu einem neuen Stil an den sich die Fans definitiv erst noch gewöhnen müssen – sofern sie bereit sind, sich darauf einzulassen. Schon der Opener „Doris“ hat nicht nur einen Fan verwirrt zurück gelassen, in den sozialen Medien hagelte es bereits negative Kritik als der Song veröffentlicht wurde. Zu Unrecht, wie ich schon beim zweiten Durchgang feststellen durfte. Der Song ist zwar deutlich von dem entfernt, was die Band in der Vergangenheit durch die Boxen geschickt hat, aber dadurch nicht unbedingt schlechter. Es ist mit Sicherheit nicht verkehrt, sich ab und zu mal neu zu erfinden und dass das natürlich die alteingesessenen Fans verschreckt, ist nicht anders zu erwarten. Der Death Core wird auch nicht völlig von der Scheibe verbannt, bei „Hold Me Up, Hold Me Down“ und „Don’t Be Careful, You Might Hurt Yourself“ spürt man in ganz deutlich, wenn auch mit leicht angezogener Handbremse.
Sehr stark fällt natürlich der Klargesang Eddie Hermidas auf, der aufgrund des Stilbruchs und der neu beschrittenen Pfade deutlich mehr Raum findet. Was ebenfalls unmissverständlich erkennbar ist, sind die Einflüsse der Band. Bei den Songs „Dying In A Red Room” und “The Zero” wird man unwiderruflich an die DEFTONES erinnert, während sich “Silence” und „Hold Me Up, Hold Me Down“ an den Nu Metal-Pionieren KORN orientieren. Auch SLIPKNOT und sogar SEPULTURA findet man wieder und wie bereits erwähnt, sogar etwas der alten SUICIDE SILENCE.
Getrübt wird das Album durch die nicht ganz astreine Produktion von Ross Robinson und dem nicht immer ganz passenden Gesang von Hermida. Leider – und das ist der drastischste Punkt – merkt man, dass SUICIDE SILENCE ihren Weg noch nicht gefunden haben. Die verschiedenen Stile, die auf dem neuen Album gemixt werden, machen das Zuhören stellenweise schwierig. Sobald man sich in ein Lied und einen Stil eingefunden hat, ballert der nächste Song einen wieder in eine völlig andere Sphäre. Es bleibt daher nur zu hoffen, das SUICIDE SILENCE ihren Weg finden werden. Die Ansätze sind deutlich zu erkennen und sich aus dem teilweise ewig gleich klingenden Death Core Brei rauzuwinden, sollte der Band nicht schaden.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Doris
02. Silence
03. Listen
04. Dying In A Red Room
05. Hold Me Up Hold Me Down
06. Run
07. The Zero
08. Conformity
09. Don't Be Careful You Might Hurt Yourself
Tanja