Band: Sweet & Lynch
Album: Only To Rise
Spielzeit: 47:57 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music srl
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.facebook.com/SweetLynch
Mit SWEET & LYNCH schmeißen Frontiers Records neben Level 10 gleich noch ein All-Star Projekt ins Rennen. Der Bandname lässt dann auch gleich an erhoffen wohin die Reise geht: melodischer Hardrock mit starkem, hohem Gesang und der typischen 80er Shred-Gitarre. Während Michael SWEET mit seiner Stammband Stryper nie wirklich vom rechten Weg abgekommen ist und stilistisch bei seinen Leisten geblieben ist, kann man sich bei George Lynch ja nie wirklich sicher sein ob seine schon Jahre andauernde Selbstfindungsphase noch anhält oder ob er sich endlich seiner alten Stärken erinnert hat. Hier kann glücklicherweise Entwarnung gegeben werden: hat mich Lynch‘s phantasieloses Geschrubbel auf der letztjährigen KXM Platte noch ziemlich ratlos zurückgelassen, so brilliert der Gute auf „Only To Rise“ wieder mit messerscharfen Soli und Riffattacken im heißen 80er Sound. Als Sidekicks fungiert mal wieder die angesagte Session-Rhythmusgruppe James Lomenzo (Bass, u.a. White Lion, Black Label Society)/Brian Tichy (Drums, u.a. Billy Idol, Stevie Salas, Whitesnake) die den beiden Hauptprotagonisten eine gewohnt pfundige Basis zimmern.
Wie klingt’s denn nun, das Join-Venture? Würde es jemanden überraschen wenn die Antwort „wie eine Mischung aus Dokken und Stryper“ lauten würde? Wahrscheinlich nicht und so ist es wohl eine gute Nachricht wenn man feststellen kann, dass Michael SWEET auch weiterhin bärenstarke Refrains intonieren kann, die Freunden von melodischem Hardrock eine seliges Lächeln ins Gesicht zaubern sollten. Dass die Musiker die Platte eingespielt haben ohne sich jemals persönlich gegenüber zu stehen merkt man Tracks wie dem starken Opener „The Wish“ nicht wirklich an. Alle 4 Musiker bringen eine immense Erfahrung mit ein, die man zu jeder Sekunde spürt. „Like A Dying Rose” hätte blendend auf die erste Lynch Mob Scheibe gepasst, „Recover“ und „September“ sind randvoll mit starken Melodien und bei der Ballade „Me Without You“ gelingt den Jungs der heikle Spagat zwischen Kitsch und Ernsthaftigkeit. Wie so oft hätte man durch das Weglassen des ein oder anderen Songs das Album noch ein wenig straffen können – hinten raus gibt’s mit dem laschen Titeltrack oder dem ebenfalls nur netten „Hero-Zero“ ein paar Durchhänger zu monieren. Im Großen und Ganzen liefern SWEET & LYNCH aber mit „Only To Rise“ ein grundsolides Rockalbum ab, das dank superbem Gesang und Lynch’s scharfen Trademark Licks und Soli genügend Kaufargumente bietet.
Am Reißbrett erdachtes Super-Group-Projekt hin oder her – wenn sich verdiente Recken wie Michael Sweet und George Lynch zusammen tun um das zu machen was sie am besten können, dann soll’s mir egal sein ob die „Band“ eine Zukunft hat oder nicht. „Only To Rise“ ist ein starkes Stück Rock, nicht mehr aber sicher auch nicht weniger. Fans müssen zumindest einmal reinhören.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Wish
02. Like A Dying Rose
03. Love Stays
04. Time Will Tell
05. Rescue Me
06. Me Without You
07. Recover
08. Divine
09. September
10. Strength In Numbers
11. Hero-Zero
12. Only To Rise
Mario