Band: T.U.R.N.
Album: The United Rock Nations
Spielzeit: 37:42 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 22.02.2021
Homepage: www.facebook.com/theunitedrocknations
Die Zeiten sind alles andere als einfach. Das muss mittlerweile wirklich jeder zugeben. Speziell die Unterhaltungsindustrie, Bands, Konzertveranstalter usw. trifft es enorm hart. Neue Releases werden verschoben, an Live Auftritte ist gar nicht mal zu denken und selbst das Aufnehmen neuer Musik wird schwierig, sofern man auf die Dynamik und Interaktion einer Band in einem gemeinsamen Raum schwört, also quasi auf die althergebrachte Methode steht. Nun gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, Musik zu kreieren und aufzunehmen. Im Zeitalter des Internets sind Projektarbeiten schon seit vielen Jahren selbst bei großen Plattenfirmen eine oft angewandte Variante. Da liegt es nahe, dass sich Projekte zusammenfinden, die sich noch nie persönlich getroffen haben. Ob das bei THE UNITED ROCK NATIONS (T.U.R.N.) der Fall ist, weiß ich nicht, Fakt ist aber, dass sich hier Musiker aus den USA, Großbritannien und Schweden zusammengefunden haben, die trotz der großen Entfernungen zueinander eine neue Band am Start haben.
Ausgehend von Bassist Hammer Head in den USA und Sänger Daniel Valberg in Schweden firmierte das Duo anfangs als Cover Projekt. Als der Brite Graham Lane (guitars, keyboards) dazu stieß, überlegten sich die Protagonisten, eigene Songs zu schreiben. Komplettiert werden T.U.R.N. Von Hammer Head´s Bruder Des Samita (guitars) und Spencer Langley (drums), ebenfalls aus den USA.
Zehn Songs finden sich auf dem selbstbetitelten Erstling, die innerhalb der letzten drei Jahre entstanden sind. Von Schnellschuss kann also keine Rede sein. Stilistisch steckt sich das internationale Projekt seine Grenzen innerhalb von Bands wie DEF LEPPARD, den SCORPIONS, GUNS´N ROSES, VAN HALEN und SKID ROW. Ganz klassisch also.
Mit forschem Riffing knallt der Opener „Demons“ los. Irgendwo zwischen NWOBHM und GUNS´N ROSES pendelt sich der Song ein. „Unreal Dreams“ hat ungleich mehr Gute-Laune Potential. Cooler Song. Das folgende „Can´t Keep Me Away“ wurde schon vorab veröffentlicht und schlägt in eine ähnliche Kerbe. Sänger Daniel Valberg kann hier bisher am besten punkten. Immer, wenn er „nur“ einen auf Axl Rose macht, wird es leicht nervig – dabei hat der Kerl einiges mehr zu bieten – wie eben bei „Can´t Keep Me Away“. Kuschelig wird es bei „Stormy Nights“, dass die Jungs auch Balladen können, zeigen ebenfalls Stücke wie „Shine“. Dazwischen gesellen sich Rotz-Rocker wie „Forgotten Souls“, aber auch schwächeres Material („Livin In Chains“, „Love Shack“ etc.).
Was bleibt unterm Strich? Der klangvolle Name THE UNITED ROCK NATIONS weckt hohe Erwartungen und klingt eher nach Supergroup als nach einem Newcomer. Soweit hat der Fünfer also einiges richtig gemacht. Soundmäßig wäre Hilfe von Außen sicherlich besser gewesen, die Platte klingt verhältnismäßig dünn. Auch hier haben die Jungs alles selbst gemacht. Aber: Der ein oder andere Song lässt aufhorchen und zeugt davon, dass T.U.R.N. was auf dem Kasten haben. Dranbleiben!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Demons
2. Unreal Dreams
3. Can´t Keep Me Away
4. Stormy Nights
5. Living In Chains
6. Love Shack
7. Shine
8. Forgotten Souls
9. Potion Of Endless Love
10. Children Of This Time
Stefan