220 Volt – Eye To Eye (RG Zeitmaschine)

Band: 220 Volt
Album: Eye To Eye
Spielzeit: 42:29 / 50:38 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Epic CBS Records / Power Play Records / EPC / Music On CD
Veröffentlichung: 1988 / 2003 / 2015 / 2021
Homepage: www.facebook.com/220VoltOfficial/

 

Man schrieb das Jahr 1988 und die Schweden von 220 VOLT veröffentlichten ihr fünftes Album. Dabei waren damals Joakim Lundholm am Mikrofon, Peter Olander und Mats Karlsson an Gitarren und Backing Vocals, Mats zusätzlich noch Keyboards, Mike Larsson am Bass und Peter Hermansson an Drums.

“Eye To Eye” gehört mit Sicherheit zu den besten Alben des Melodic Rock der 1980er und trägt zu Recht den Titel Klassiker. Die fünf schwedischen Boys bewiesen das ihr Heimatland zu den wenigen Länder gehört in denen große Talente beheimatet sind und in der Lage sind mitreißende Musik zu komponieren und im Studio aufnehmen können. 220 VOLT was für ein Bandname, welche Power die fünf auf Kunststoff gebracht haben. Nach TREAT, EUROPE und dann schliesslich mit der Veröffentlichung des Debüts von ALIEN und diesem Album gelang Schweden 1988 der Aufstieg in den Rockolymp und sie sind kein bischen leise, aber auch Dänemark, Norwegen und Finnland haben einige Granaten am Start die den einen oder anderen Klassiker oder kommenden Klassiker aufgenommen haben. Ich hab schon mit einigen schwedischen Musikern über das Thema Rockmusik und Schweden diskutiert und bei allen kam das Fazit heraus das die geografische Lage im Norden Europas, die frühe Förderung von Talenten im Kunst- und Musikbereich ihren Teil dazu beitragen. Und das der Erfolg von ABBA sicher auch einiges damit zu tun hat, den Erfolg der vier, die Art wie ABBA Songs komponiert haben, die Art und Weise wie die Songs aufgenommen wurden all das trägt zum Erfolg oder die Leichtigkeit bei die schwedische Musiker besitzen geile Songs zu schreiben, aber auch die Musiker die diese Songs mit ihrer obercoolen gefühlvollen Art einspielen und auf die Hörerschaft loslassen.

Wenn ich so darüber Nachdenke fällt mir keine schlechte Band aus den skandinavischen Ländern ein, vielmehr fallen mir sehr viele ein die man zu den Top Künstlern zählen darf. Darunter befinden sich eben 220 VOLT, TREAT, EUROPE, LEVITICUS, ALIEN, BAD HABIT, BAI BANG, ACES HIGH, EYES SE, PROUD, DYNASTY, WIG WAM, AMMUNITION, PERFECT PLAN, KENT HILLI, AGE OF REFLECTION, PRETTY MAIDS, SKAGARACK, B-JOE, BATTLE BEAST, BLONDE ON BLONDE, BONAFIDE, BOYCOTT, BROTHER FIRETRIBE, DREAM POLICE, EVENRUDE, ZERO NINE und noch viele mehr könnte man noch beliebig in die Länge ziehen. Alle nicht von mir aufgeführten Top Acts der Vergangeheit und Gegenwart mögen mir bitte verzeihen das ich diese nicht erwähnt habe.

Nordamerika, Schweiz, Frankreich, Großbritanien und Irland, Deutschland und sogar Österreich haben auch einige starke Top Acts zu bieten aber Skandinavien ist schon ein besonderer Fleck auf der Rocklandkarte und deshalb auch zu Recht im Rockolymp zu finden. Nordamerika kann mit der Größe Kanadas und der USA punkten und auch da gibt es einen ganzen Haufen Talente vor allem aber auch sehr viel unbekannte Acts wie etwa KIP MOORE, COREY MARKS und BRANTLEY GILBERT die im Countryrock sehr umtriebig sind und sehr gutes Material am Start haben. Oder meine persönlichen Lieblinge und Geheimtipp THE BRANDOS die mit ihrem Mix aus Folk, Country, Rock und Hard Rock einen roughen Rock kreiert haben der seines gleichen sucht und überzeugt.

Aber wieder zurück zu 220 VOLT die fünf zünden ein Feuerwerk das einem die Tränen vor Begeisterung in die Augen treibt, als Soundtrack für eine geile Radioshow geradezu prädestiniert wäre. Leider wird das ein ewiger und unerfüllter Traum bleiben das die öffentlich rechtlichen Anstalten so geile Mucke in ihr Programm aufnehmen. Eher “Haut der Yeti dem Rübezahl im Neandertal eins auf die Klocke” oder tauen die Polkappen komplett auf und gleichzeitig frieren alle Ozeane des Planeten ein und bilden eine hunderte Meter dicke Eisschicht bevor die Anstaltfuzzis begreifen das gute Musik nicht nur aus dem Dünnschiss von irgendeinem Boxenhüpfer besteht der unfähig ist seine Hose richtig anziehen zu können. Ich für meinen Teil habe noch keinen Kuttenträger oder Rocker gesehen der seine Hose auf Halbmast trägt und der Bund fast auf höhe der Kniekehlen hängt, das die vorhandenen Arschgeweihe oder das Bauarbeiterdekollete zu sehen ist. Nee also wirklich was da den Hörern von den Programmvernichtern zugemutet wird ist für meine Ohren Körperverletzung, und für so einen Kack zahlen wir Rundfunkgebühren, sinnloser kann man sein Geld nicht verbraten als bei den Vereinen sowie der Steuer und dem Rentensystem bei dem der Einzahler immer der Verlierer sein wird.

So genug Dampf abgelassen lieber noch mal “Eye To Eye” gehört und an eine Vergangenheit erinnert werden in der man noch nicht über 60 Öcken für eine volle Tankfüllung abdrücken musste, ich kann mich noch erinnern damals für einen vollen Tank in meinem Ford Granada mal knappe 60 Deutsche Qualitäts Mark gezahlt zu haben und am Wochenende in der Disco genügten 50 DM für einen Rausch, heute muss man erst den ganzen Schuppen kaufen bevor man einen sitzen hat. Wäre das ein Ding sich zu der Mucke der erwähnten Bands und auch zu diesem Album vollaufen zu lassen. Da bekomme ich verdammt großen Durst auf meinen damaligen Lieblingsdrink JackyCola oder eine scharfe Goasn mit Asbach und das alles bis der Arzt kommt oder man nicht mehr fähig ist die Playtaste am Player zu drücken. Boahhhhh wäre das geil einfach mal wieder richtig mit Friends abfeiern. Was wäre da besser als “Eye To Eye” aus den Boxen dampfen zu lassen, Melodie, Power, scharfe Gitarrenläufe, ein Bass den man wahrnimmt, Vocals die diese Bezeichnung verdienen, die Keys halten sich vornehm im Hintergrund und der Berserker an den Sticks treibt zur nächsten Wickingerschlacht an als würde es keinen Morgen geben.

“The Harder They Come” ein fettes Highlight genaus so muss Melodic Hard Rock klingen, fett fetter Voltig traumhaft geil, “I’m On Fire” ein geiler Uptempo Song. “Beat Of A Heart” geilster gefühlvoller Melodic Hard Rock, “Eye To Eye” noch ein Highlight geiler Skandirock. “Love Is All You Need” eine Ballade mit viel Gefühl, “Live It Up” wieder ein Vollgasrocker. “Dog Eat Dog” besticht durch schräges Gitarrenspiel, “Dangerous” macht keine Gefangenen ein Parade Song und Hymne für den Rock. “Still In Love” noch so ein gefühlvolles Ding geile Ballade, “Money Talks” haut ein Riffing raus, geil. “On The Other Side” die nächste Highlighthymne mit fetten Chören, “Criminal” einer der beiden Bonüsse passt wie die Faust aufs Auge zu den Songs, der nächste Bonus ein Remix von “Still In Love” genauso geil wie die original Version.

Fazit:

Ein Schweinegeiles Album aus einer schweinegeilen und unbeschwerten Zeit aus meiner Erinnerung, ich glaube das es nicht viele Leute aus meiner Generation gibt die die 1980er erfahren durften, die behaupten die 80er wären nicht die Geilste Zeit in ihrem Leben gewesen. Und aus dieser Zeit kommt dieses Goldstück ein heiliger Gral der Rockgeschichte einfach skandinavisch obercool und dermassen stark das auch heute noch meine Wände wackeln wenn ich zu dem Album meinen Amp die Sporen gebe. Und hier meinen Dank an meine Ex die mir das Album vorgespielt hat. Den ich kannte das Album bis 1991 nicht, aber ab da war ich hin und weg von dem Ding. Leute das Ding ist momentan wieder für einen bezahlbaren Tarif zu haben, zugreifen und Bauklötze staunen bevor der Preis wieder durch die Decke geht.

 

Trackliste:

01. The Harder They Come
02. I’m On Fire
03. Beat Of A Heart
04. Eye To Eye
05. Love Is All You Need
06. Live It Up
07. Dog Eat Dog
08. Dangerous
09. Still In Love
10. Money Talks
11. On The Other Side
12. Criminal (Only on Rerelease 2003 und 2015)
13. Still In Love (Only on Rerelease 2003 und 2015)

Balle