D-A-D – Speed Of Light

Trackliste:

01. God Prays To Man
02. 1st, 2nd & 3rd
03. The Ghost
04. Speed Of Darkness
05. Head Over Heels
06. Live By Fire
07. Crazy Wings
08. Keep That MF Down
09. Strange Terrain
10. In My Hands
11. Everything Is Gone Now
12. Automatic Survival
13. Waiting Is The Way
14. I’m Still Here

Spielzeit: 54:01 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 04.10.2024 – Page: www.facebook.com/d.landafterdark/

 

Zum 40. Bestehen der Dänischen Hard Rock Dampfwalze kommt mit ein wenig Verspätung das 13. Album „Speed Of Darkness“ in den Handel. Wow das ist eine Hausnummer die erst mal getoppt werden will, was die Riffakrobaten ablassen ist reines dänisches Dynamit. Zu den Sprengstoffexperten gehören Aushängeschild und Sänger Jesper Binzer am Mikrofon und Gitarre, Jacob Binzer ebenfalls Gitarre, Stig Pedersen am Bass und Laust Sonne an den Drums.

Hat sich was an D-A-D geändert, oder gar was Negatives im Sound verändert? Ich antworte mit einem klaren NEIN, es hat sich nichts geändert. Die Dänen hauen immer noch mit den Gitarren um sich, mal intensiver, mal zurückhaltender geht die Stromaxt um. Die Stimme von Jesper ist das Aushängeschild mit einem sehr hohen Widererkennungsfaktor die man unter tausenden Stimmen heraushören kann. Der Bass geht auffällig um und die Drums machen das was sie sollen einem den Hintern versohlen.

Genau das macht einen Teil des Sounds von D-A-D aus, ein weiterer ist das rotzfreche kokettieren mit den Gitarren die in manchen Momenten an AC DC, JOHNNY CRASH oder auch an BEGGARS & THIEVES oder mal an die Versautheit von HARDCORE SUPERSTAR und schieß mich Tot erinnern. Nur wird diese Ähnlichkeit zu AC DC mit einer sehr großen frechen Portion Skandi auf die Zwölf Rock angereichert und genau das ist es was den Sound von D-A-D ausmacht. Einfach nur Krawallrock der eingängig und sehr gut hörbar ist ohne dabei einen Deut von seinem Weg abzuweichen. Mal auf Stänker Tour ein anderes Mal mit Gefühl und zurückhaltend gehen D-A-D ihre vor 40 Jahren eingeschlagene Richtung bis zum Ende und beweisen einmal mehr das mit ihnen jederzeit zu rechnen sein MUSS. Nur steht dieses MUSS für Qualität Made bei D-A-D, hier wird das nächste starke Album für die Vita abgeliefert. Wer schon immer auf D-A-D konnte wird nicht enttäuscht, wer noch nie mit der Band warm wurde schafft es mit „Speed Of Darkness“ auch auf keinen Fall.

Mir waren D-A-D über viele Jahre suspekt und ich konnte nie viel mit den Jungs aus dem Nachbarland im Norden anfangen. Irgendwann besorgte ich mir aus reiner Neugier eine Best Of Zusammenstellung und hörte mal genauer hin, und ich entdeckte sehr viel Gutes. Ich sah dann mehr als nur den Disco Hit „Sleeping My Day Away“ der damals in meiner wilden Zeit in den Discos rauf und runter gespielt wurde. Auf einmal machte es Boom und ich erkannte was für ein Potential in der dänischen Hard Rock Band mit dem Kürzel D-A-D steckt. Man muss sich nur die Zeit nehmen um alles auf sich wirken zu lassen, dann klappt es auch mal mit eine(r)m Künstler / Band mit der man vorher nichts anfangen konnte. Für mich stellte D-A-D solch eine Band dar, aber nur bis ich mal genauer hingehört habe, seitdem sind wir fast schon Buddys in Crime.

„God Prays To Man“ ein typischer Rotz hau in Weg Rocker der Dänen, „1st, 2nd & 3rd“ richtig schön dänisch hingerotzt wie eine Bande Pubertiere beim Klingelputzen. „The Ghost“ Gefühl trifft auf bluesiges Riffing mit der Stimme von Jesper, einmalig und ein Highlight, „Speed Of Darkness“ frei nach FALCO „drah di net um da Kommissar gäht um“!!! „Head Over Heels“ der nächste Gefühlsrocker ohne Schnörkel aus dem Ärmel gezaubert, „Live By Fire“ ein unbeschwerter Rocker der sich während des ersten Hörens zum Killersong entwickelt. „Crazy Wings“ Jesper trifft auf Drama trifft auf Gefühl und D-A-D Gitarrenspiel, „Keep That MF Down“ kommt mit einem geilen Riff am Anfang und entwickelt sich zu einem Hit. „Strange Terrain“ erinnert mich an BEGGARS & THIEVES ab deren zweitem Album, „In My Hands“ es rotzt wieder mit Blues um die Ecke. „Everything Is Gone Now“ hier wildern D-A-D bei GUN meets THE OFFSPRING, „Automatic Survival“ ein melodisches Schmankerl und Highlight. „Waiting Is The Way“ Dänen Chaos trifft auf Skandi Hard Rock, „I’m Still Here“ eine gefühlvolle Ballade mit viel Drama.

Balle

DYMYTRY mit HIRAES und BÖSE FUCHS Live in München am 09.03.2024

DYMYTRY machten auf ihrer ersten Headliner Tour halt in München im Backstage, Pech für die Bands das sie leider im viel zu kleinen Club auftreten mussten. Da die Bühne nicht sehr groß ist, der Platz für Zuschauer nicht wirklich Konzerttauglich und zum Fotografieren ohne richtiges Equipment bescheiden ist. Mit um die Häuser ziehen BÖSE FUCHS und HIRAES. Während DYMYTRY im melodischen Psycore zuhause sind machen BÖSE FUCHS Modern Metal und HIRAES bewegen sich im Melodic Death Metal. Anlässlich ihrer Veröffentlichung „Five Angry Men“ begeben sich DYMYTRY auf die Bühnen um das Album zu supporten.

Der BÖSE FUCHS machte den Anfang und hatte das Publikum schnell in der Hand, mit ihrem fetten Metal hauten die vier einen raus. Die Bühnenräsenz beschränkte sich auf zwei Sängerinnen, einen Gitarristen und Growler sowie einen Drummer. Der Sound war viel zu Fett für nur zwei erkennbare Instrumente, Schlagzeug und Gitarre. Entweder haben sich die zweite Gitarre, der Bass und die Keyboards irgendwo in der kleinen Location versteckt, es kam vom Band, oder über eine digitales Spielzeug das den Bass übernommen hat. Außer dem Umstand der fehlenden Bandmitgliedern an den zugehörigen Instrumenten gibt es nichts an der Show auszusetzen. Es ist schade wenn der Sound mehr verspricht als das Bild auf der Bühne zeigt.

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Nach kurzer Umbauphase kam HIRAES an die Reihe, ich bin leider kein Fan der Extremen Spielarten des Metal wie Melodic Death Metal. Abgesehen von dem Umstand machten HIRAES eine sehr gute Figur und wüteten sich wie ein Orkan durch ihren Set. An den Instrumenten machten die beiden Gitarristen Dampf ohne Ende, das Fundament aus Bass und Drums haute einem sämtliche Flausen aus der Mütze. Shouterin Britta Görtz raunzte, grunzte und growlte sich wie eine junge Göttin die voll im Nektar steht durch die Show. Hier vermisste ich den Keyboarder, der nicht ansatzweise zu sehen war. Trotz dem das ich kein Fan dieser Stilrichtung bin muss ich gestehen das die Show cool war und das anwesende Publikum war begeistert von HIRAES.

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Dann war die Zeit reif für den Headliner, zum ersten Mal hatte DYMYTRY dieses Privileg auf Tour. Da ich die letzten beiden Alben reviewt habe war es selbstverständlich das ich mir die Jungs aus Tschechien mal Live ansehe. Die Band macht auf der Bühne was her, mit Masken und teilweise auch Outfits aus dem Paintball in rot/schwarzer Farbe gehalten ist eine beeindruckende Farbenshow vorprogrammiert, wenn die Beleuchtung komplett in rot aufleuchtet ergibt das einen Eyecatcher. Musikalisch waren DYMYTRY an dem Abend verdammt gut drauf und spielten sich souverän, mit bomben Sound durch ihre Show. Leider traf DYMYTRY dasselbe Schicksal wie die beiden Vorbands auch, dass im winzigen Club des Backstage die Bühne nicht viel Spiel für große Aktivitäten zulässt, mit geschätzten 8 auf 4 Meter (wenn überhaupt) ist die Bühne nicht wirklich für einen Act wie DYMYTRY geeignet. Als während der Show noch zwei Mitglieder von Hämatom, Frank „Süd“ Jooss und Jacek „Ost“ Zyla für einen Gastauftritt die Bühne enterten hätte diese normal wegen Überfüllung gesperrt werden müssen. Die Setlist bestand mit zwei Ausnahmen aus den letzten beiden Alben und kann als perfekt gewählt gesehen werden. Ab den ersten Takten hatten DYMYTRY leichtes Spiel mit dem Publikum, egal wie oder was die Band machte es kam sofort eine Interaktion mit den Leuten vor der Bühne und man hatte irgendwie das Gefühl das DYMYTRY einen Veranstaltungsort mit mehr Raum, Bühne und Zuschauer verdient hätten. Trotz des Melodic Psycore kann ich sehr gut mit DYMYTRY leben ohne in Deckung gehen zu müssen. Meine Frage, die ich seit ich die Band kenne im Raum steht, ob sie die Energie ihrer Alben auf die Bühne bringen können wurde klar und deutlich mit einem lauten Knall beantwortet. Sie können mit einer spielerischen Leichtigkeit die Energie Live wiedergeben, ich kann DYMYTRY nicht nur auf Tonträger als Kauftipp empfehlen sondern auch als Livetipp der Vollgas gibt und die Säue meilenweit fliegen lässt.

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DYMYTRY Setlist

Revolt
Stronger
Enemy List
Everything Is Black
Wake Me Up (Before I Die)
Never Gonna Die
Awaking The Monster
Legends Never Die
Three Steps To Hell
In Death We Trust
Dead Living Dead
1939
The Revenant
Somebody’s Watching Me
Five Angry Men
Pin Me Down
Behind The Mask
Hope
Touch Down
Chernobyl

DYMYTRY – Five Angry Men

Trackliste:

01. Enemy List
02. Everything Is Black
03. Wake Me Up (Before I Die)
04. Legends Never Die
05. Three Steps To Hell
06. In Death We Trust
07. Dead Living Dead
08. 1939
09. The Revenant
10. Five Angry Men

 

Spielzeit: 40:52 min – Genre: Psy-Core – Label: AFM Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/dymytrycz

 

DYMYTRY sind mit ihrem siebten Album, und zweiten in englischer Sprache, zurück im CD Player. Normalerweise gehe ich bei Psy-Core oder ähnlichem Modernen gekloppe freiwillig in Deckung und komme erst wieder raus wenn die Mucke verstummt. Nicht so bei DYMYTRY, die Tschechen haben etwas das mich fasziniert und fesselt, hier bewahreitet sich das man nicht Stur auf einen Stil beharren sollte und öfters über den Tellerrand blicken und somit über seinen eigenen Schatten springen sollte. Den nur so entdeckt man immer wieder für sich Neues und faszinierendes.

Zur wütenden Truppe gehören A.L. an Mikrofon, Dymo und Gorgy an den Gitarren, R2R am Bass und Mildor an den Drums. Hat sich etwas im Leben von DYMYTRY geändert, ich sage mal nein. Das Album fängt so an wie „Revolt“ aufgehört hat, mit Riffschwangeren und harten Songs im typisch, eingängigen DYMYTRY Stil, manche der enthaltenden Titel wären auch für die Disco geeignet. Wer eine Modern Metal Party schmeißt kommt um die beiden Album „Revolt“ und „Five Angry Men“ nicht rum

Der Titel lautet „Five Angry Men“ mit diesem Titel nehmen die Jungs ihr wildes Image aufs Korn, wütend wirkt dabei nur die Gitarre, der Gesang ist wie schon auf „Revolt“ über jeden Zweifel erhaben. Die Gitarren bombardieren den Hörer mit Riffsalven und zeigt wo der Maurer die Kelle schwingt und den Mörtel in die Mauer donnert. Der Bass macht auch genügend Druck, aber der Drummer haut dermaßen in die Felle das die keinen einzigen Song überleben würden und nach jedem solchen gewechselt werden müssen. Die Produktion trägt zum positiven Gesamtbild, ohne sich zu blamieren, bei.

Wie auch schon auf „Revolt“ geizen die fünf Tschechen nicht mit ausgefeilten Melodiebögen, starkem Gesang und Instrumentierung. Als Vergleich kann ich nur „Revolt“ angeben, da ich im Gerne des Psy-Core nicht wirklich unterwegs bin und mir da nur DYMYTRY zusagen ohne dass ich dabei die Flucht ergreife. Die Jungs nehmen sich bei allem nicht wirklich selbst ernst, bleibt ab März nur abzuwarten ob DYMYTRY das auf Konserve gebotene auch auf die Bühne bringen können.

So können DYMYTRY erneut bei mir wie mit „Revolt“ punkten, das allerdings für mich einen Deut stärker ausgefallen ist als „Five Angry Men“. Ein Probelauf schadet keinem also tut Euch den Gefallen und gebt DYMYTRY mit „Five Angry Men“ als auch „Revolt“ einen Probelauf, es gibt sehr viel auf beiden Alben zu entdecken.

„Enemy List“ ein starkes Stück Musik, fängt da an wo das Vorgängeralbum aufgehört hat, „Everything Is Black“ eine Hymne für den Modernen Metal und stellt wie der Song davor einen Live Kracher dar. „Wake Me Up (Before I Die)“ ein chaotischer Metaller mit großartigem Refrain, „Legends Never Die“ ein Cover im Original von AGAINST THE CURRENT, wobei mir die DYMYTRYs Version ein gutes Stück besser gefällt. „Three Steps To Hell“ ein Song mit Ohrwurm Charakter, „In Death We Trust“ könnte in den Strophen verdaulicher sein, der Refrain ist cool und in der Bridge werden Gregorianische Choreinlagen eingesetzt. „Dead Living Dead“ erinnert mich an die Schweden von SIX FOOT SIX, „1939“ geht die Sache wie der Albumtitel sagt sehr wütend an. „The Revenant“ ein melancholicher und von Tränden triefender Schmachtfetzen, bei „Five Angry Men“ zeigen sich die Boys aus dem Nachbarland nochmal von einer experimentellen Seite und binden Rapeinlagen in die Strophen ein.

Balle

DANKO JONES – Electric Sounds

Trackliste:

01. Guess Who’s Back
02. Good Time
03. Electric Sounds
04. Get High?
05. Stiff Competition
06. She’s My Baby
07. Eye For An Eye
08. I Like It
09. Let’s Make Out
10. What Goes Around
11. Shake Your City

Spielzeit: 36:59 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 15.09.2023 – Page: www.facebook.com/dankojones

 

Das kanadische Power Trio DANKO JONES um Namensgeber Danko an Mikrofon und Gitarre ist nach zwei Jahren Pause mit neuem Machwerk zurück. Komplettiert wird das Trio durch die Weggefährten John Calabrese am Bass und Rich Knox an der Schießbude. Wie soll es bei DANKO JONES anders sein, es hat sich nichts geändert.

Das Trio kommt mit groovigen Hard Rock, vielen klassischen und modernen Anspielungen, die Melodien springen geradezu aus der Anlage, wenn die Lautstärke passt wackelt es gewaltig im Gebälk. Dankos Stimme ist Geschmackssache passt aber bestens zum Power Rock der Drei. Einige der Songs hätten gut auf 80er Highschool Klamotten gepasst und machen mit dem Charme von damals ein gute Figur.

Irgendwie erinnert mich das Album an eine kommerzielle Version von den DEAD DAISIES, die Eingängigkeit von RAINBOW und dem Flair ab Mitte der 1980er. Das Album besteht nicht aus einer Kopie oder Klon der genannten Bands, sondern es steckt auch sehr viel DANKO JONES drin. Bei „Stiff Competition“ könnte man meinen THE OFFSPRING wildern im Classic / Hard Rock und haben mit NICKELBACK ein Kind gezeugt. Und genau irgendwo in diesem Chaos steckt DANKO JONES mit ihrem Sound unter Hochspannung und rocken sich die Klöten wund.

Das Ding macht was her, mit viel Energie, Anspielungen in alle Richtungen des Hard Rocks gibt das Trio den Arschtreter und haut einem mit jedem Song die Hucke voll. Wie auch schon für den Vorgänger gibt es hier nur ein Fazit: „Unbedingt besoooorgennnnn, das Album entwickelt einen sehr hohen Suchtfaktor der nicht Enden will“!

„Guess Who’s Back“ geht gleich mal mit Power los, „Good Time“ verbreitet mit seinem Groove gute Laune. „Electric Sounds“ wäre ein Song für die Disco, „Get High?“ der passende Soundtrack für 80er Komödien. „Stiff Competition“ ein Groovemonster, „She’s My Baby“ die 70er auf einem Britpop Trip mit einem Cocktail aus Speed und XTC, „Eye For An Eye“ hier ist das Kind von Elvis und VOLBEAT auf Steroiden unterwegs. „I Like It“ befindet sich irgendwo zwischen Milchstraße #7 und Kiss, „Let’s Make Out“ moderner kann man Classic Rock nicht machen. „What Goes Around“ hier holt das Trio Speedy Gonzales und den Roadrunner raus, „Shake Your City“ zum Schluss wird nochmal die grobe Kelle ausgepackt und mit Gewalt einen drauf gemacht.

Balle

ALL FOR METAL – Legends

Trackliste:

01. All For Metal
02. Goddess Of War
03. Born In Valhalla
04. Raise Your Hammer
05. Hear The Drum
06. Run
07. Prophecy Of Hope
08. Mountain Of Power
09. Fury Of The Gods
10. The Day Of Hammerfall
11. Legends Never Die

Spielzeit: 38:06 min – Genre: (Melodic) Heavy Metal – Label: AFM Records – VÖ: 07.07.2023 – Page: www.facebook.com/allformetalofficial

 

Hinter ALL FOR METAL stehen die beiden Shouter Tim „Tetzel“ Schmidt und Antonio Calanna, während Tim die tiefen Rauen und Growl Parts übernimmt ist Antonio für den cleanen Gesang verantwortlich. Beide ergänzen sich ganz gut und sorgen dafür dass die Songs im Ohr hängen bleiben, Antonio macht sogar bei manchen Screamattacken dem King of Screams der 1980er Ron Keel Konkurrenz. Unterstützt wurden die beiden Sangesbarden von Ursula Zanichelli und Jasmin Pabst an Gitarren, Florian Toma an Bass und Leif Jensen an den Drumsticks.

ALL FOR METAL ist ein Projekt/Band das sich sehr stark am klassischen Heavy Metal der 1980er orientiert. Die Songs kommen alle mit sehr guten Melodien und epischen Grundton um die Ecke. Neu ist diese Spielart auf keinen Fall, innovativ auch nicht, ist das Schlimm? Kommt darauf an auf was der Fan oder Hörer steht, wenn die Zitate nicht stören wird jeder gefallen daran finden.

Vergleichen kann man am besten mit härteren LORDI, DYNAZTY, EDGUY ein wenig von TURBOKILL, THE UNITY unter anderem auch mit den alten Recken von damals DIO, MANOWAR, ACCEPT und WARLOCK. Die Texte wie unschwer an den Titeln, Outfits der Protagonisten und Videos zu erkennen ist drehen sich um Schlachten, Kämpfe, die germanische und nordische Götterwelt, ist zwar schon ein ziemlich ausgelutschtes Thema aber immer wieder gerne verwurstelt. Ich empfinde es jetzt nicht wirklich als Nachteil wenn die Texte sich um diese Themen drehen aber das ist Geschmackssache. Fans von Odin und Thor oder Fantasy Liebhaber werden an den Songs ihre helle Freude haben.

Beide Stimmen haben was, während Tim raunzt wie eine heisere Raubkatze, so bildet Antonio den perfekten Gegenpart was ein Battle nach dem anderen an den Mikros ergibt. Die Gitarren fahren volles Brett und prügeln einem die Riffs ohne Gnade in die Ohren, der Bass haut in dieselbe Kerbe wie die Gitarren und der Haudrauf an den Sticks macht einen auf Conan der Fellzerstörer.

Für ein Debüt keine üble Vorstellung, es kracht, raucht, faucht und böllert bis auf den letzten Song ordentlich. Die Texte sind zwar schon vor XYZ Jahren genuckelt worden aber diese und die geringe Laufzeit von 38 Minuten sind geringe Minuspunkte über die man mit einem Augenzwinkern hinwegsehen kann.

„All For Metal“ ein epischer Kracher gleich zum Start, bestes Disco Futter für die Tanzfläche, „Goddess Of War“ ist mit keltischen Klängen angereichert ein flotte Brecher. „Born In Valhalla“ der nächste Brecher auch wieder Tanzfutterfläche mit einem unwiderstehlichen Charme, „Raise Your Hammer“ hier ist der Titel Programm, ein Ohrwurm mit dem Donnerdingsbums Thor als Thema. „Hear The Drum“ wenn die Metal Riffs nicht wären könnte man meinen es mit einem Meldoic Rocker zu tun zu haben, „Run“ ein Mattenschüttler. „Prophecy Of Hope“ ein gesprochenes Stück in der Machart wie MANOWAR es teilweise pflegte, „Mountain Of Power“ haut einem wieder voll auf die Fresse. „Fury Of The Gods“ ein Powersong der Spaß macht, „The Day Of Hammerfall“ könnte auch von EDGUY stammen, mit „Legends Never Die“ kommt eine schweinegeile Ballade zum Einsatz mit viel Pathos und starken Harmonien.

Balle

SHAKRA – Invincible

Trackliste:

01. The Way It Is
02. The Matrix Unfolds
03. Invincible
04. Devil Left Hell
05. On The Wild Side
06. Old Irish Song
07. Tell Her That I’m Sorry
08. As I Lay Down To Sleep
09. House Of Rock
10. Walls Of Hate
11. Between The Lines
12. As Long As I’m Alive

Spielzeit: 52:37 min – Genre: Riff Monster Rock – Label: AFM Recrds – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.facebook.com/ShakraBand

 

Nach der letzten Veröffentlichung von SHAKRA dem Album „Mad World“ Anfang 2020 stand selbst für die Schweizer Volldampfrocker alles wegen so einem Virus still, einem Virus der meinte er müsse die ganze Welt befallen. Wie uns die Vergangenheit eindrucksvoll zeigte meinte der Virus es nicht nur sondern tat dies mit einer unaufhaltsamen Gewalt. Hatte die Band schon in der Zeit von 2001 bis 2003 damit zu Leben das Peter Wiedmer die Stimme von SHAKRA nach nur drei Alben die Band wegen Gesundheitlicher Probleme verlassen musste und mit Mark Fox ein sehr guter Ersatz gefunden wurde. Nach nur vier weiteren Alben mit guten bis sehr guten Songs verließ auch Mark die Band und wurde durch John Prakesh ersetzt der für zwei Alben blieb und auf der Best Of Zusammenstellung von 2014 zu hören war. Für mich sind diese beiden Alben mit John die Schwächsten Darbietungen der Schweizer Vollgas Riffakrobaten, das wird jeder für sich wahrscheinlich anders sehen. Schlussendlich kehrte Mark zurück zu SHAKRA und übernahm erneut den Posten des Mikrofonschwingers, was bei der Band dazu führte das sie wieder in Richtung alter Stärke der ersten Alben zurückfanden und sich mit den seitdem erschienen drei Alben dieser Zeit annäherten. Schlecht ist wirklich keines der Alben aber man hatte auf einigen Alben den Spaß vermisst den SHAKRA in den Anfangsjahren ihrer Karriere hatten. Aber nun ist SHAKRA wieder in Alter Form Fit wie ein neuer Turnschuh zurück und die Band macht genau das was sie am besten kann, straight und mit Volldampf nach vorne Rocken.

Zur aktuellen Besetzung zählen die seit geraumer Zeit wieder in Topform agierenden Mark Fox am Mikrofon, Thom Blunier und Thomas Muster spielen die Gitarren Wizards, Dominik Pfister ist am Bass der Mann fürs grobe und Roger Tanner spielt den Germanen an den Drumsticks. Mark am Mikro brauchte bei mir anfangs nach Peter eine Eingewöhnungszeit bis ich warm mit ihm wurde, aber nun ist es Gewohnheitssache und man fühlt sich wie zu Hause wenn Mark das Mikrofon malträtiert. Thom und Thomas machen die Axt klar und wenn man da zuhört könnte man meinen die Beiden seien Schuld daran das in der Sahara keine Palmen mehr stehen. Die Riffs brettern mit der Macht eines Schweizer Bergmassivs auf einen ein, eine Rifforgie jagt die nächste und wenn man meint es ist keine Steigerung mehr möglich legen die beiden noch ein paar Schaufeln Kohle nach. Der Bass brummt sich durch die Songs und das Schlagzeug ist Vogelwild, so muss es damals geklungen haben als die Kriegstrommel in der Varusschlacht in den Kampf trieben. Die Produktion ist kraftvoll und hat Druck ohne Ende, die zeigt keinerlei Schwächen.

Nun zur Mucke, was erwartet den Hörer, es wird mit Vollgas drauf los gerockt. Mark ist wie gewohnt rotzig und vorlaut, und wird von den Gitarren sicher durch alle Riffunwetter gelotst. Es kommt der Riff Rock den man von den Anfängen und den direkten Vorgänger gewohnt ist. Hier gibt es keine Langeweile, Öderei, Rumgegurke oder sonstigen Schabernack. Es kommt der Hard Rock zum Zug für den SHAKRA bekannt ist und geliebt wird, für mich wieder einen Ticken besser als die Vorgänger Alben und wieder die Rückbesinnung zu alten Tugenden der unbeschwerten Anfangszeit. Die Jungs hauen einen Raus wie früher oder RHINO BUCKET und ihre Landsmänner von KROKUS und GOTTHARD.

Es werden auch mal wie bei „Old Irish Song“ keltische Klänge angeschlagen die sich sehr gut im Gewand von SHAKRA machen, und wäre die ideale Radiosingle und Paradebeispiel wie ein Geiler Rocksong klingen soll. Die Taschentuch Verehrer werden auch bestens mit „As I Lay Down To Sleep“ bedient.

SHAKRA feuern hier Riffsalven ab die jedem Fan schmecken sollten, dieses Riffunwetter kommt zudem sehr melodisch daher und macht unheimlich viel Spaß beim hören und es ist für mich wieder eine Weg zurück zur alten Stärke.

„The Way It Is“ ein Vollgas Rocker wie zu Anfangszeiten, ich muss hier an „Power Ride“ und „Rising“ denken. „The Matrix Unfolds“ macht deutlich Klar wenn man vor sich hat, den Riffgewitter verbreitenden Fünfer aus Trub in der Nähe von Bern. „Invincible“ hier hört man den Spaß von früher wieder, „Devil Left Hell“ macht klar wer und wo die Axt schwingt. „On The Wild Side“ kommt locker, flockig und melodisch aus den Boxen, „Old Irish Song“ hier kommen keltische Einflüsse alla THIN LIZZY, GARY MOORE und härtere DARE auf den Hörer zu und stellt ein Highlight dar. „Tell Her That I’m Sorry“ hier gehen die fünf ein wenig Softer (aber nicht schwächer) zu Gange, das Riffing erinnert mich auch mal Stellenweise an NORDIC UNION, mit „As I Lay Down To Sleep“ stimmen die Jungs einer ihrer gewohnt starken Balladen an. „House Of Rock“ was für ein Brecher, würde gut in die Disco mit demselben Namen wie vom Titel in Köching passen, und macht auch einen auf Highlight. „Walls Of Hate“ und gleich der nächste Hit, „Between The Lines“ geht auch voll nach vorne, „As Long As I’m Alive“ schnell, hart, pur SHAKRA.

Balle

MOTIVE BLACK – Auburn

Trackliste:

01. Lift Me Up
02. Broken
03. Let Down
04. Bloodsport
05. Caged
06. Purge
07. Cellophane
08. Bad Decisions
09. Fake
10. Fight Alone
11. Auburn

Spielzeit: 40:26 min – Genre: Alternative Heavy Rock – Label: AFM Records – VÖ: 10.02.2023 – Page: www.facebook.com/MotiveBlack/

 

MOTIVE BLACK kommen diesen Monat mit ihrem Debütalbum von Übersee. Zu MOTIVE BLACK gehören momentan Elana Justin am Mikrofon, Marco Curiel an Gitarren und Ray Luzier an den Drums. Eines gleich vorweg die Drei hauen auf die Pauke das man meinen könnte eine Kombo aus mindestens 10 Leuten sorgen für Alarm an der Front.

Als Debüt kein schlechter Wurf der überzeugt, obwohl jetzt die Moderne oder Alternative Spielwiese nicht unbedingt zu meiner Wohlfühlzone gehört. Es gibt auch Bands der Modernen Art die mir richtig gut gefallen und überzeugen, darunter befinden sich Namen wie NICKELBACK, HINDER, HYDROGYN und HALESTORM und genau in diese Richtung bewegen sich auch MOTIVE BLACK ab und zu mal mit Orient Touch, heftigen Punkattacken oder auch mal NIRVANA Vibes aber immer im Rahmen des erträglichen und songdienlich gehalten. Manchmal werden so erfolgreichen Damen der späten 70er oder frühen 80er wie KIM CARNES oder BLONDIE zitiert. Alle Songs kommen mit der richtigen Portion Melodie und Harmonie daher. Die Härte der Klampfe ist sicher Geschmackssache und variiert auf dem Album von soft bis heftig, bewegt sich jedoch meistens im mittleren Bereich.

Die Stimme von Elana ist dominant und kraftvoll und wenn es mal richtig wild zur Sache geht erinnert die Gute schon mal an Sandra Nasić von den GUANO APES und gibt keinen Grund zur Beanstandung. Die Gitarren sind dunkel und bedrohlich ausgeführt aber nicht so auf Depri geschminkt wie bei NIRVANA und Co. Der Bass macht einen riesigen Aufriss von Hinten und die Drums gehen mit Gewalt nach vorne in die Gehörgänge.

„Lift Me Up“ legt einen vor, aggressives Riffing mit Orient Touch kommt cool rüber, „Broken“ in den Strophen fast sanftmütig im Refrain ausgewachsener Krawallbruder. „Let Down“ geht ab wie eine Horde Wildschweine auf Stunk, „Bloodsport“ kommt locker flockig sehr melodisch und eingängig, hat das Zeug zum Top Ten Hit. „Caged“ kommt lässig und erinnert mich irgendwie an eine Mischung aus KIM CARNES und BLONDIE auf einen NIRVANA Trip, „Purge“ mit starken Bassläufen und ausgefallenen Riffing. „Cellophane“ geht mächtig böse und gewaltig ab. „Bad Decisions“ geht behutsam mit spacigem Keyborad los und mutiert im Refrain zum Brachialrocker, „Fake“ sehr flott und aggressiv. „Fight Alone“ geht es wieder eingängiger und langsamer an ein weiteres Highlight mit viel Melodie, „Auburn“ ein Zwischending aus Powerballade und Rocker stark gemacht.

Balle

DEAD CITY RUINS – Shockwave

Trackliste:20

01. Preacher
02. Vision
03. Madness
04. Speed Machine
05. Rain
06. Dog On A Leash
07. This Side Of The Dirt
08. Drifter
09. Spiders
10. End Of The Line
11. Blood Moon
12. The Sorcerer

Spielzeit: 42:36 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 16.09.2022 – Page: www.facebook.com/deadcityruins

 

Fünf junge wilde Australier wollen auf ihrem dritten Album die Welt erobern, mal sehen ob ihnen dieses Unterfangen gelingt. Ich kannte DEAD CITY RUINS bis jetzt nur vom Bandnamen her, gehört habe ich bis zu diesem Album noch nichts von ihrem Material. Zum einen erfreulich das es sich nicht um AC DC Klone handelt, sondern es kommt mehr oder weniger Ass Kickin‘ Hard Rock auf den Gabentisch.

Zu den fünf Übeltätern gehören Steve Welsh an Mikrofon, Tommy Cain und Sean Blanchard an Gitarren, Thomas Murphy an Bass und Nick Trajanovski an den Drumsticks. Steve hat eine sehr gute Rockröhre, weshalb man diese ab und zu mit Verzerrungen verstecken muss ist mir schleierhaft, mir gefällt die Stimme besser wenn sie nicht verzerrt wird. Die Gitarren kommen furztrocken aus den Lautsprechern und geben klar neben der Stimme den Ton an, der Bass wummert schön vor sich hin. Die Drums hören sich ein wenig an wie bei LANCE KELTNER auf dessen gleichnamigen Album.

Der Hard Rock besteht aus verschiedenen Einflüssen wie DEEP PURPLE, GUNS N‘ ROSES, frühe WHITESNAKE und LED ZEPPLIN das ganze hört sich an wie eine Mischung aus diesen Einflüssen hier und THE NEW ROSES, softere BULLET und UPPER LIP da, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Classic Rock. So verrückt sich das liest so genial hört sich das Ganze dann auch Teilweise an. Man vermisst auf dem Album nichts, es ist alles vorhanden, raue Vocals, Ass Kickin‘ Gitarren, wummer Bass und treibende Drums. Die Zutaten werden mit teils genialen Melodien angereichert das man meint es gibt nichts Leichteres als einen Song zu schreiben. Man hat zwar auch mal das Gefühl das einem eine Akkordfolge bekannt vorkommt, aber wenn man ehrlich und fair ist kann man in der Musik das Rad nicht neu erfinden.

Es ist auch nicht alles Gold was glänzt während Songs wie „Speed Machine“, „Dog On A Leash“ und das schräge „Spiders“ spurlos an mir vorbei gehen, irgendwie in der Belanglosigkeit untergehen so genial sind die anderen Songs die sofort zünden und für Alarm im Frontallappen sorgen. Die Songs die Überzeugen sorgen für einen im Takt wippenden Fuß. Wären noch drei Kracher anstatt der belanglosen Songs vorhanden hätte es eine höhere Bewertung gegeben.

Mit „Preacher“ geht es mit Melodie und Power los, „Vision“ rau, intensiv und cool. „Madness“ sehr kräftig und hart, „Speed Machine“ geht ab wie Schmitz Katze mit brennendem Schwanz. Bei „Rain“ zeigen die Fünf viel Fingerspitzengefühl für Melodie und Harmonie, „Dog On A Leash“ will bei mir nicht zünden. „This Side Of The Dirt“ geht wieder besser ins Ohr, „Drifter“ kommt mit starker Blues Schlagseite. Bei „Spiders“ werden schräge Vocals ausgepackt, „End Of The Line“ ein Brachialrocker mit viel Brechstange. „Blood Moon“ bluesig, schwermütig, cool und geil, „The Sorcerer“ packt zum Ende nochmal die Elektroaxt aus mit geilem Refrain.

Balle

DYNAZTY – Final Advent

Trackliste:

01. Power Of Will
02. Advent
03. Natural Born Killer
04. Yours
05. All The Devils Are Here
06. The White
07. Instinct
08. Heart Of Darkness
09. Achilles Heel
10. Power Of Now

 

Spielzeit: 41:42 min – Genre: Melodic Metal – Label: AFM Records – VÖ: 26.08.2022 – Page: www.facebook.com/dynaztyband

 

DYNAZTY sind Back, mit Album #8 im Gepäck, starteten die Jungs auf den ersten Alben noch als Melodic / Hard Rock Band mutierten sie im Laufe ihres Bestehens zu einem ernst zu nehmenden Melodic Metal Act. Das neue Album mit dem Titel „Final Advent“ macht da keine Ausnahme und knüpft nahtlos an den Vorgänger „The Dark Delight“ von 2020 an. Im Vorfeld wurden schon vier Songs als Videos auf Youtube veröffentlicht. Diese vier Songs hören auf die Titel „Yours“, „Advent“, „Power Of Will“ und „Natural Born Killer“.

Ich konnte mich im April beim Tourauftakt in München von der Livequalität der Band überzeugen, DYNAZTY fackelten die Bühne regelrecht ab und bewiesen das sie nicht nur auf Konserve eine Macht sind. Drei Songs vom neuen Album wurden auch in die Setlist aufgenommen, „Power Of Will“, „Advent“ und „Yours“.

Zum Lineup gehören Nils Molin am Mikrofon, Love Magnusson und Mikael Lavér an den Gitarren, Jonathan Olsson am Bass und Georg Hämsten Egg an der Schießbude.

Molin gibt zum neuen Album an „„Power Of Will“ war einer der ersten Songs, die wir für das Album komponiert haben, und einer, der sofort die weitere Zielrichtung geprägt hat. Meiner Meinung nach ist „Final Advent“ unser bis dato intensivstes Album, mit einigen der stärksten Nummern, die wir je geschrieben haben“. Weiter führt Molin aus „Jeder Song hat einen absolut individuellen Text. Bei manchen handelt es sich um Kurzgeschichten in straff strukturierten Stücken wie „All The Devils Are Here“, „Yours“, „Heart Of Darkness“ oder Achilles Heel“, während „Power Of Will“, „Advent“, „Natural Born Killer“ und „Power Of Now“ klare Botschaften vermitteln sollen“. Und weiter „Das Cover und der Albumtitel von „Final Advent“ sind bewusst mehrdeutig gewählt. Advent bedeutet die Ankunft einer bemerkenswerten Sache oder Person“.

Ob er mit der erwähnten Ankunft sich selbst und seine Mitstreiter samt neuem Album gemeint haben könnte wird sich in den folgenden Zeilen zeigen. Was bietet DYNAZTY auf „Final Advent“, Melodic Metal wie aus dem Lehrbuch. Der Hauptbestandteil sind ausgereifte Melodien, gepaart mit den Vokalharmonien von Nils beides wird durch die Unterstützung von Gitarren, Keys, Bass und Schlagzeug derart genial in Szene gesetzt das man meint einen Hollywoodblockbuster vor sich zu haben der mit 12 Oscars gekrönt wurde.

Nils ist wie gewohnt stark und sehr gut bei Stimme, einer der besten seinen Faches. Die Gitarren hauen einem die harte Riffs und Melodien um die Ohren das es eine Freude ist zuhören zu dürfen. Die Keys bilden mit den Gitarren eine riesige Soundkulisse und verursachen ein Feuerwerk nach dem Anderen in den Gehörgängen um sich dort für sehr lange Zeit festzukrallen. Der Bass und die Drums treten ohne Vorwarnung in den Hintern und treiben wie eine Horde Wikinger im Blutrausch. Die Produktion haut gnadenlos rein und kommt mit Power aus den Membranen geblasen.

Der Sound ist die konsequente und logische Weiterführung von „The Dark Delight“, Melodic Metal mit viel Power mal mit epischen Elementen oder auch sehr viel Drama und Pathos in Szene gesetzt. DYNAZTY sind so einfach dies jetzt klingt einfach nur DYNAZTY und eine wahre Größe im Melodic Metal. Ich meine mit „einfach“ damit nicht das die Band gewöhnlich ist, nein ganz im Gegenteil die Band zeigt einmal mehr was sie zu leisten im Stande ist und mit Recht zur Spitze der Hard N Heavy Szene gehören. Mit skandinavischer obercoolness hauen einem die Jungs Melodien und Harmonien vor den Latz als ob es nichts Einfacheres geben würde und liefern dabei einen Gassenhauer nach dem Anderen ab. Nils bildet mit der Band eine Einheit die aus purer Genialität besteht, hoffen wir mal das uns DYNAZTY auch weiterhin mit solchen Glanztaten beehren und nicht so schnell müde werden solche Songs zu schreiben und einzuspielen. Von meine Seite aus hat Nils in der erwähnten Ankündigung sich selbst und seine Bandmates gemeint, denn besser geht es nicht.

Leider lassen mir die Jungs keine andere Wahl als Fullhouse zu ziehen wenn ich könnte würde ich 12 von 10 ziehen aber unsere Bewertung geht nur bis 10.

Mit „Power Of Will“ gelingt ein perfekter Einstieg, so sollte ein Opener sein und Lust auf mehr machen, „Advent“ hart, genial, melodiös, einfach nur Geil, Vorsicht Hit Alarm. „Natural Born Killer“ der nächste geile Melodic Hit und bestes Tanzflächen Futter, mit „Yours“ kommt eine der stärksten Powerballaden die ich in den letzten 10 bis 15 Jahren gehört habe. „All The Devils Are Here“ und noch ein Schmankerl von den Skandiboys, typisch und einfach nur DYNAZTY, „The White“ zur Abwechslung mal mit schrägen Einlagen bis zum Refrain der ist für die Band typisch eingängig. „Instinct“ ein obercooler Stampfer mit traumhaften Refrain, „Heart Of Darkness“ knüpft an die Vorgänger an. „Achilles Heel“ kommt mit viel Pathos aus den Boxen, „Power Of Now“ kommt nochmal eingängig mit viel Power und flott zum Schluss.

Balle

DYMYTRY – Revolt

Trackliste:

01. Revolt
02. Stronger
03. 300
04. Never Gonna Die
05. Rise And Shine
06. Awaking The Monster
07. Until The World Knows Why
08. Touchdown
09. Tick Tock
10. Hope
11. Somebody’s Watching Me
12. Chernobyl 2.0

Spielzeit: 48:17 min – Genre: Modern Metal – Label: AFM Records – VÖ: 14.01.2022 – Page: www.facebook.com/dymytrycz

 

Die tschechische Modern Metal Band veröffentlicht ihr mittlerweile sechstes Studioalbum, allerdings ist dieses nicht ganz neu. Nach fünf in tschechischer Sprache aufgenommenen Alben entschloss sich die Band ihr 2019er Album „Revolter“ in englischer Übersetzung für den internationalen Markt zu veröffentlichen. Warum DYMYTRY sich dazu entschieden haben erklärt Bassist Arthur Mikhaylov mit folgenden Worten: „Vor vier Jahren kam uns die Idee, auch außerhalb unserer Heimat der Tschechischen Republik Fuß zu fassen. Vermutlich wollten wir aus unserer Komfortzone heraus und etwas Neues ausprobieren. Nachdem wir einige unserer Songs ins Englische übersetzt hatten suchten wir Möglichkeiten einige Shows zu spielen.“ Nach einer gemeinsamen Single mit HÄMATOM im Jahr 2018 gingen beide Bands noch im selben Jahr zusammen auf Tour. Mikaylov führt weiter aus: „Die Tour war eine tolle Bestätigung, dass es auch außerhalb unserer Heimat und in englischer Sprache funktionieren würde.“

Durch diesen Schritt und damit verbundenen Änderungen mussten sich DYMYTRY neu aufstellen. Aus Zeitgründen wurde neben Jan Macku am Mikro, der weiterhin für die Songs in ihrer Heimatsprache ein Mitglied bleibt, kam Alen Ljubic als Shouter für die englischen Songs und Shows außerhalb der Tschechien Republik dazu. Noch zum aktuellen Lineup gehören Jiri Urban und Jan Gorgel an Gitarren, Arthur Mikhaylov an Bass und Milos Meier an den Drums.

Normal ziehe ich bei den Worten Modern Metal, Metalcore oder auch Psy-Core, den Kopf ein, und gehe in der am weitesten entfernten Ecke die ich finden kann in Deckung. Aber nach einigen Blicken über den Tellerrand bei Bands wie OFFSPRING, VOLLBEAT, 3 DOORS DOWN und LINKIN PARK muss ich zugeben das die Bands eine bestimmte Faszination auf mich haben und im Stande sind gute Songs zu schreiben und diese auf eine attraktive Art und Weise aufzunehmen. Wie auch im Fall DYMYTRY die auf eine sehr attraktive Art die Songs aufgenommen haben. Das Songwriting besticht ohne Ausnahme mit sehr feinen Melodieführungen und absolut eingängigen Refrains. Die Songs sind ohne Ausnahme eingängig wie Sau, besitzen starke Melodieführungen und bestehen geradezu aus mächtig riesigen Klöten und einer dementsprechenden Portion Testosteron das es eine wahre Freude ist. Energiegeladen kommen die Songs aus den Boxen, verschaffen sich mit der Rhythmusfraktion ordentlich Luft und könnten bei zu hoher Lautstärke für ärger mit den Nachbarn sorgen. Die Gitarren bilden mit der Rhythmusfraktion eine unüberwindbare Mauer über der die kraftvolle Stimme von Alen thront, die mal nach James Hetfield oder Chad Kroeger klingt und durch diese Mischung an Attraktivität gewinnt. Die Keys halten sich dezent zur Unterstützung im Hintergrund. Die Produktion bläst ohne Ende alles über den Haufen und macht Druck auf die Lauschlappen. Vergleichen kann man mit einer härteren Version von den oben erwähnten Bands.

Balle