WALLOP – Alps On Fire

CA Booklet Wallop – Alps on Fire

Band: Wallop
Album: Alps On Fire
Spielzeit: 50:23 min
Stilrichtung: Heavy Metak
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 24.04.2020
Homepage: www.facebook.com/wallop69

Es gibt neues aus der Rubrik “Joah ist halt Metal, aber im positiven Sinne”. Um WALLOP geht es genauer gesagt, deren bevorstehender Release “Alps On Fire” weniger mit den gruseligen Seiten von EQUILIBRIUM zu tun hat, als man annehmen könnte. 1985 erschien das Debut “Metallic Alps” der Deutschen, also stolze 35 Jahre in der Vergangenheit. “Alps On Fire” haut das Debutalbum praktisch nochmal raus, dazu drei nicht auf diesem enthaltene Tracks und ein RAVEN-Cover. Das ist natürlich ein Stück weit gemogelt, aber vertretbar, wenn man davon ausgehen muss, dass das Debut wohl nicht mehr erhältlich und von der breiten Metalmasse nicht gekannt ist. Startschuss für den Neustart von WALLOP war der Ausstieg von Stefan Arnold aus GRAVE DIGGER, der das Original-LineUp in seiner neu gewonnenen Freizeit wieder komplettieren konnte.
Deutet das Promosheet schon den hohen Wert an, den WALLOP auf echten, traditionellen 80er-Metal legen, so bestätigt das die Produktion, die alles andere als Highend ist, aber das muss unter den Umständen wohl auch so. Kann man auch soweit gut mit leben, lediglich bei den Drums hätte ich mir doch einen etwas besseren Sound gewünscht. Die Snare klingt nach Blech und die Base ist ab und an so schlecht hörbar, dass (explizit bei “Fun For The Nun”) aus einem Uptempo-Doublebase-Track eher eine Midtemponummer wird. Positiv dafür die Vocals von Mikk Vega, die der Qualität des Albums durchaus noch einen Push verpassen
Musikalisch: sieht erster Satz. Genauer: Uptempo und oberes Midtempo beherrschen “Alps On Fire”, ein paar Midtemponummern gibt es aber auch, beispielsweise das ’85 schonmal releaste “69” (höhö), dank dem sich STEEL PANTHER auf textlicher Ebene wohl demnächst wieder Plagiatsvorwürfen stellen müssen. Klar, die Scheibe ist in ihrer Gänze simpel, einfache Strophen, einfache Refrains mit im Vergleich zu den Strophen etwas eingängigeren und auskomponierteren Melodien. Das beherrscht die Gruppe aber auch gut, schafft das gewünschte authentische Feeling und damit zwölf bzw. 13 einfach strukturierte und konzipierte Tracks, die straight nach vorne gehen, in angemessenem Maße unpoliert sind und mit ein paar kleinen Späßen garniert sind (das Intro des kleinen Hits “Metallic Alps”, das Sowietunions-Hymnen-Solo von “Lack Of Power” oder das Glockenläuten am Ende von “Fun for The Nun”, von dem ich hoffe, dass es eine doppelte Bedeutung hat – und das angesichts des “69”-Titels und des erwachsenen Facebooknamens “wallop69” für nicht unwahrscheinlich halte).

Fazit:
Ganz klar, wer auf Gefrickel, ausgefeilte Melodien und Produktionen auf der Höhe der Zeit hofft, der wird von “Alps On Fire” enttäuscht. Wer hingegen Oldschool-Authentizität schätzt, seinen Metal klassisch, roh und undergroundig genießt und tendenziell im Besitz einer Kutte ist, der dürfte mit diesem Stückchen Deutscher-Heavy-Metal-Zeitgeschichte durchaus den ein oder anderen feucht-fröhlichen Festival-Camp-Soundtrack-Abend haben.

Anspieltipps:
“Metallic Alps”, “Wall Of Sound” und “Reveal The Lies”

WERTUNG:

(aber je nach Traditions-Metal-Affinität auch 1,5 Sterne mehr)

 

Trackliste:

01. Running Wild
02. Missing In Action
03. Lack Of Power
04. Metallic Alps
05. Reveal The Lies
06. Monsters
07. Stealthy World
08. Idols Die Too
09. 69
10. Fun For The Nun
11. Metallize
12. Crash, Bang, Wallop (RAVEN Cover)
13. Wall Of Sound

Jannis