BLOCK BUSTER – Losing Gravity

Band: Block Buster
Album: Losing Gravity
Spielzeit: 40:15 min
Stilrichtung: Alternative/Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 13.09.2019
Homepage: www.facebook.com/blockbusterband

Aus Finland trudelt via Frontiers eine weitere Newcomer-Truppe auf den Plattenteller, die um Gehör bittet. Die vom Label in die Waagschale geworfenen Einflüsse AC/DC, Motörhead, Extreme und Bon Jovi kann man alle getrost als Kokolores abhaken – mit diesen Bands hat das bereits vor 10 Jahren gegeründete Quartett BLOCK BUSTER nun wirklich, zumindest klanglich, nicht viel am Hut. Es wird modern angerichteter harter Rock geboten, der mal aufs Radio und dann wieder auf die Rockarenen dieser Welt schielt. Ein Hauch Alternative Rock der 90er ist auch noch mit in der Mixtur.

Die Songs sind abwechslungsreich und mit viel Geschick komponiert. Tracks wie der cooler Opener „Out in the City“, das hymnische „Back from the Shadows“ oder die geile 80er Hardrock Reminiszenz „Sweet Mary Jane“ sind schwergewichtige Argumente für diese neue Truppe. Allerdings kommen die Jungs, trotz guter Hooks und handwerklichem Geschick, manchmal nicht so richtig aus dem Quark. Vielleicht ist hier manches einfach ein paar mal zu oft durchkalkuliert und auf Nummer sicher genäht worden? Spontan klingt hier nichts, etwas mehr Dreck unter den Fingernägeln würde den Jungs gut stehen. Laune macht die Platte aber dennoch und es erfreut eh, dass bei Frontiers auch mal eine „echte“ Band eine Bühne geboten bekommt und nicht das x-te Retortenprodukt.

Was BLOCK BUSTER hier auf Ihrem Debüt abliefern ist ziemlich abgebrüht und klingt eher nach einer Truppe von eingespielten Songwritern als nach einer Newcomer-Band. Das ist perfekte (Rock)Musik (auch) zum Nebenbei-Hören. Man legt „Losing Gravity“ auf und kann sich ungestört anderen Dingen widmen, die einzige Gefahr ist, dass man sich dabei ertappt hier und da die ungemein eingängigen Refrains mitzusummen. Die Hooklines sind in der Tat sehr effektiv und wer mit Alben von Bands wie Straight Frank, Crashdiet und High Spirits was anfangen kann, der wird auch mit BLOCK BUSTER glücklich. Ein starker Einstand, wenn auch alles andere als originell.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Out in the City
02. Gone by the Morning
03. Flammable
04. Back from the Shadows
05. Losing Gravity
06. Sweet Mary Jane
07. Somebody to shock me
08. Walking like a dog
09. Move
10. Would you do it again
11. Bulletproof

Mario

FOO FIGHTERS – Concrete And Gold

Band: Foo Fighters
Album: Concrete And Gold
Spielzeit: 48:17 min
Stilrichtung: Alternative Rock, Rock
Plattenfirma: RCA
Veröffentlichung: 15.09.2017
Homepage: www.foofighters.com

Nicht wirklich neu, was uns Dave Grohl da präsentiert. „Concrete And Gold“ ist zwar ein gutes, aber leider nicht überragendes Werk der FOO FIGHTERS. Das mit wirklich fettem Sound unterlegte neunte Studioalbum klingt an vielen Stellen leider doch etwas zu belanglos. Gemildert wird diese Aussage durch die gezielt eingesetzte Gesellschaftskritik und durch einige wirklich gute Songs, aber insgesamt verschwindet die Platte im Rock/Pop-Mainstream. Vorbei sind die Zeiten des ehemaligen Nirvana Drummers, der mit Spielfreude, Witz, Ironie und vielen neuen Ideen aus dem Schatten des übermächtigen Kurt Cobain heraustritt. Man hat beim Hören von „Concrete And Gold“ immer das Gefühl, dass da noch mehr kommen müsste. Vieles klingt wie Songs vorheriger Scheiben, auch wenn sich einige frische Ideen in das neueste Werk des Quartetts um Dave Grohl verirrt haben. An Gastmusikern fehlt es der Scheibe definitiv nicht, von Paul McCartney bis Justin Timberlake sind einige Größen des Rock/Pop-Business vorhanden, die entweder die Backing Vocals oder Instrumente beisteuern. Aber von der lang ersehnten Garage Rock Scheibe ist „Concrete And Gold“ weit entfernt.
Der erste Song „T-Shirt“, der die Antrittsrede Donald Trumps als US-Präsident thematisiert, zeigt zwar – wie das ganze Album – seine soundtechnische Erstklassigkeit, kann mit seinem balladesken Anfang und Ende aber nicht wirklich überzeugen. Und so geht es mit den nächsten Songs weiter. Die Hommage an die 70er oder an Bands wie DIRE STRAITS („Dirty Water“) oder LED ZEPPELIN („La Dee Da“) ist nicht zu überhören, aber auch das ist nicht wirklich neu, sondern wurde schon von vielen anderen Bands vor den FOO FIGHTERS versucht (bei vielen davon allerdings mit deutlich weniger Erfolg oder Können).
Die nach dem zwar beschaulich startendem aber doch sehr rockigem „Run“ zweite Singleauskopplung ist „The Sky Is A Neighborhood“. Dieser Song ist absolut radiotauglich und zeigt Dave Grohls musikalisch gut umgesetzte Angst vor der Zukunft der Menschheit. Mit „La Dee Da“ kommen die FOO FIGHTERS Grohls Wurzeln trotz des ZEPPELIN Riffs am Nähesten. Mit punkartigen Einlagen und Hardcore-Geschrei im Refrain für mich einer der besten Songs der Platte. Wogegen der Titeltrack „Concrete And Gold“ eher sanft dahindümpelt und sehr in die Länge gezogen wirkt. 5:32 Minuten sind dann doch etwas zu lang.
„Happy Ever After“ erzeugt mit dezenten Chören und Streichern eine Beatles-Atmosphäre und ist eines der ruhigen Stücke auf „Concrete And Gold“. Trotzdem ist Grohls Aussage, er habe mit dieser Platte eine „Motörhead­Version von ‚Sgt. Pepper‘ “ erschaffen wollen, doch sehr sehr sehr weit hergeholt und lässt vermutlich viele Motörhead Fans aufschreien.

Ja, „Concrete And Gold“ ist auf Platz 1 der Billboard Charts gelandet, aber das bestätigt nur, wie sehr sich die FOO FIGHTERS von Ihren Ursprüngen, von Ihrem wildem Rock, von Ihrem Rotz entfernt haben. Das ist nach 25 Jahren natürlich erlaubt und man will von seiner Musik schließlich auch leben können. Und wer die FOO FIGHTERS bisher ignoriert hat, ist mit „Concrete And Gold“ definitiv nicht falsch beraten. Das Album entbehrt nicht eines gewissen Charmes, ist aber stellenweise einfach zu sanft und zu seicht geraten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. T-Shirt
02. Run
03. Make It Right
04. The Sky Is A Neighborhood
05. La Dee Da
06. Dirty Water
07. Arrows
08. Happy Ever After (Zero Hour)
09. Sunday Rain
10. The Line
11. Conrete And Gold

Tänski