THE DEAD DAISIES mit BEASTÖ BLANCÖ und MIKE TRAMP am 06.11.2024 Live im Technikum in München

Am 06. November kamen THE DEAD DAISIES nach München ins Technikum im Werkviertel, mit dabei waren MIKE TRAMP und BEASTÖ BLANCÖ. Den Namen nach versprach der Abend im Vorfeld die Vollbedienung und volle Klatsche in Sachen Rock N Roll. Und so wie die Namen versprachen geschah es im Technikum, es wurde eine Party im Namen des Rock N Roll gefeiert die im Auftritt von THE DEAD DAISIES ihren Höhenpunkt fand. Da ich die letzten zwei Werke von MIKE TRAMP, das letzte BEASTÖ BLANCÖ und THE DEAD DAISIES verbal durch die Mangel genommen habe war klar das ich an dem Abend in München Live auf der Matte stand.

MIKE TRAMP startete in den Abend, leider befanden sich nur MIKE und sein zweiter Gitarrist Marcus Nand auf der Bühne. Bass und Schlagzeug kamen vom Band und hörten sich dementsprechend mager an. MIKE gab seine Hits die er mit WHITE LION in den 80ern bis in die frühen 90er feiern konnte zum Besten. Es bewegte sich alles im grünen Bereich nur eben mit dem faden Beigeschmack das nur zwei Mann auf der Bühne standen und sonst keiner. Da könnte der Verdacht aufkommen das der Rest auch vom Band gekommen sein könnte, aber soweit spinne ich den Faden nicht. Die Songs wurden von Beiden sehr gut geboten und gaben im Grunde keinen Anlass zum Motzen.

www.facebook.com/MikeTrampOfficial

Nach der Pause kamen die Chaos Rocker von BEASTÖ BLANCÖ auf die Bühne, wie mir Bandoberguru Chuck Garric kurz vor deren Auftritt mitteilte wollen sie Klotzen und nicht Kleckern und dem Publikum eine Show mit viel Spektakel bieten und gehörig den Arsch aufreißen. Als die Band anfing zu spielen musste ich unweigerlich, verursacht durch die Bühnenoutfits der Band an Mad Max mit Mel Gibson und W.A.S.P. denken. Mit zwei Unterschieden, hier passierte auf der Bühne mehr als in Mad Max Teil 1, Teil 2 kann mithalten und wer kennt nicht das Video „Wild Child“ in dem Blackie rumgurgt wie ein geistesgestörter Hampeldingsbums. Genau an die beiden musste ich über die gesamte Show von BEASTÖ BLANCÖ denken. Ich schrieb in meiner Rezi zum aktuellen Album „Kinetic“ das die Band im Gegensatz zum Album „Live Fast Die Loud“ eine gute Schippe Eingängigkeit drauf gelegt haben und die Songs vom neuen Album knallen Live voll durch bis in die letzte Synapse und katapultierten einen in die 80er und jeden noch so düsteren Gedanken aus der Oberstube. Die Songauswahl war perfekt und passte zu der Show mit viel Spektakel. An alle Filmemacher, sollte noch ein Mad Max Spinoff oder Fortsetzung kommen, lasst BEASTÖ BLANCÖ für den Soundtrack sorgen, besser kann es keiner, die Band wäre die Ideale Besetzung für die Musik, als Darsteller in den Rollen würden das Mädel und die Jungs in ihren Outfits auch eine gute Figur machen. So eine coole Show habe ich ehrlich gesagt noch nicht gesehen und schreit nach einer Vorsetzung. Sängerin Calico Cooper (Tochter von Alice dem Cooper) war der Blickfang und Star am Merchstand, jeder wollte ein Foto oder Selfie mit der coolen Brünetten machen die endgeile Kontaktlinsen hatte. Bei BEASTÖ BLANCÖ gab es 0,000 zu Mosern, die Show war geil und gut ist, wer die US Band noch nicht Live gesehen hat – unbedingt bei Gelegenheit nachholen es lohnt sich.

www.facebook.com/BeastoBlanco

Dann kam die Zeit von THE DEAD DAISIES, deren Gitarrenzauberer Doug Aldrich leider gesundheitsbedingt ausfiel, kamen Shouter John Corabi, Gitarrist David Lowy, Bassist Michael Devin und Drummer Tommy Clufetos mit einen Ersatz der alles andere als ein Unbekannter ist. Die zweite Gitarre bediente keine geringerer als Reb Beach der einen verdammt guten Job machte. THE DEAD DAISES können mittlerweile auf einen Backkatalog von acht starken Alben zugreifen, und dies taten sie auch und noch einige Cover kamen ebenfalls dran. Mit ihrem typisch, lässigen US Rock N Roll Vibes hatten die Musiker das Publikum gleich von Anfang an in der Hand, die Ansagen von John waren weder zu Lang noch überflüssig, sondern genau richtig um perfekt mit den Zuschauern zu interagieren. Egal ob jetzt ein Song vom Debüt oder einem der folgenden Alben zum Zug kam, war die Stimmung auf einem sehr hohen Level und die Band zeigte sich bestens gelaunt genau wie das Publikum. Man merkte jedem Musiker vom ersten Takt die jahrelange Erfahrung im Musikgeschäft an, die Songs wurden perfekt vorgetragen ohne das man einen Schwachpunkt ausmachen konnte, zumindest konnte ich keinen schiefen Ton hören. Ich würde sogar die Aussage tätigen das THE DEAD DAISIES im Technikum die perfekte Show spielte, denn ich habe bis jetzt keine Band Live gesehen die ein derartig hohes Niveau hatte wie THE DEAD DAISIES. Es waren viele sehr gute Auftritte anderer Bands dabei, auch mal mittelmäßige wenn der Tonmann Tomatissen auf den Ohren hatte aber einen derartigen Auftritt habe ich persönlich noch nicht erlebt. Den Vogel schoss allerdings Tommy Clufetos mit seinem Solo ab, der Typ hat doch wohl voll einen an der Birne, was das Biest während seines Solos machte ist nicht von dieser Welt, der Typ muss ein Alien mit Drumsuperkraft sein. Mit voller Gewalt hat der die Felle auch bei den Songs bearbeitet das man Angst haben musste die Bespannung reißt jeden Augenblick mit jedem weiteren Schlag. Die Gitarrensolos waren vom Feinsten und beide Männer an der Klampfe hatten die sechs Saiten im Griff. Man merkte, den drei Männern die sich im Alter von Ü60 befinden, zu keinem Zeitpunkt an das sie kurz vor der Rente stehen. Vielmehr wirkten sie als seien sie in einen Rock N‘ Roll Jungbrunnen gefallen, von Rente oder Abnutzungserscheinung war nichts zu sehen, die Fünf machten einfach nur ein Fass auf um mit den Leuten eine Rock N‘ Roll Sause der Extraklasse zu feiern.

THE DEAD DAISIES Setlist:
Rock And Roll
Rise Up
Dead And Gone
Make Some Noise
I Wanna Be Your Bitch
Unspoken
Bustle And Flow
Lock N‘ Loaded
I’m Gonna Ride
Born To Fly
Take A Long Line
Dirty Deed Done Dirt Cheap / Seven Nation Army / Children Of The Grave / Living After Midnight / Join Together
I’m Ready
Fortunate Son
Mexico
Mignight Moses
Long Way To Go
Helter Skelter

www.facebook.com/TheDeadDaisies

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

BEASTÖ BLANCÖ – Kinetica

Trackliste:

01. Run For Your Life
02. Nobody Move
03. Heavy Is The Head
04. Unreal
05. Kill Us Off With A Smile
06. Slide
07. Skull Rider
08. Lowlands
09. Diamond In The Dirt
10. Bad Thoughts
11. Fight

Spielzeit: 36:47 min – Genre: Heavy Groove Rock – Label: COP International – VÖ: 20.07.2024 – Page: www.facebook.com/BeastoBlanco

 

BEASTÖ BLANCÖ bedeutet und steht für Rock & Roll, geboren im Bergschlamm und in der Wüstensonne! Nach dem 2013er Debütalbum „Live Fast Die Loud“ habe ich die Band irgendwie aus den Augen verloren, es wurde immer wieder verdammt starkes Material veröffentlicht und BEASTÖ BLANCÖ hatte ich dabei nicht mehr auf dem Schirm. Jetzt klopft Album #4 mit dem Titel „Kinetica“ an die Tür, mal sehen wie sich die Band in den vergangenen elf Jahren entwickelt hat. War das Debüt irgendwie eine Tinktur aus leicht Modern Rock angehauchtem Hard Rock, ein wenig Southern oder mehr Blues Rock und Groove Metal Elementen mit sehr viel Biss. Das Debütalbum hätte ohne Probleme als Soundtrack für einen Tarantino Streifen herhalten können, genauso brachial wie manche nicht jugendfreien Szenen bei Tarantino gestaltet sind, genauso brachial gingen BEASTÖ BLANCÖ auf Rundling #1 zu Werke.

BEASTÖ BLANCÖ besteht momentan aus Galico Cooper am Mikrofon, Chuck Garric und Brother Latham an den Gitarren, Jan LeGrow am Bass und Sean Sellers an den Drums. Als Unterstützung ist eine unbekannte Dame an den Vocals beteiligt, dazu steht nichts im Promosheet.

Die Stimme von Calico hat eine besondere Färbung die man entweder mag oder nicht, vergleichen kann man mit einer Mischung aus Mr. Lordi, Lemmy Kilmister und einem Top Sänger der was draufhat, die Unterstützung der weiblichen Stimme rundet das Ganze ab. Die Gitarren stürmen volles Rohr aus den Lautsprechern, der Bass macht auch keine Gefangenen. Das Schlagzeug wurde mit einer Brutalität ein gezimmert die sehr Auffällig ist.

Vom Sound her haben sich zwei Faktoren gegenüber dem Debüt geändert, die Gitarren kommen mir noch ein bisschen moderner vor, und erinnert mich in manchen Momenten an EVANESCENCE auf dem Hard Rock Trip. Änderung Nr. 2 ist die Melodieführung der neuen Songs. Im Gegensatz zum Debüt sind die Songs zwar moderner geworden aber auch melodischer und können somit besser überzeugen als das erste Werk der Band. Der Stil geht in die Richtung von DESPERADOZ mit weniger Southern Rock Anteil und die Groove Rock Fraktionen, ansonsten lässt sich der Sound schlecht umschreiben. Am ehesten kann man noch mit dem Debüt von ASPHALT BALLET und ARABIA vergleichen, dies aber mit einem sehr modernen Touch.

Da ich die letzten beiden Alben nicht kenne kann ich nur die Aussage zum Debüt geben das sich die Band zum Vorteil weiterentwickelt hat. Die kurze Laufzeit und gelegentlichen Verzerrungen der Stimmen sind zwei Dinge die nicht so prickelnd sind aber leider da. Ansonsten ein sehr interessantes Album mit Abwechslung und zweiter weiblichen Stimme die das Material abrundet.

„Run For Your Life“ kommt modern und hart rüber, die Bridge und der Refrain sind an Eingängigkeit nicht zu überbieten, „Nobody Move“ in den Strophen für Band Verhältnisse ruhig um ab der Bridge bis zum Ende des Refrains den Punk abgehen zu lassen. „Heavy Is The Head“ ein sehr starker Power Song, „Unreal“ ein schleppender und schwerer Rocker mit Drama. „Kill Us Off With A Smile“ befindet sich irgendwo zwischen AOR Song, Ballade und Pop bis er ab der Mitte zum vollwertigen Rocker mutiert. „Slide“ ein Groove Monster geht sofort ins Ohr und bleibt lange dort hängen, „Skull Rider“ das nächste Monster das den Hörer überfährt. „Lowlands“ in den ersten Strophen poppig um im Refrain mit den Gitarren volles Brett zu fahren. „Diamond In The Dirt“ geht als Highlight durch, bester Hard Rock, „Bad Thoughts“ hier gehen die Gäule wieder durch, „Fight“ zum Abschluss zeigt die Band nochmal was in ihr steckt.

Balle