RANDALE – Feuerkäfer

Trackliste:

01. Hände hoch
02. Ja Ja Ja
03. Feuerkäfer
04. Die Mumie
05. Und wir Tanzen
06. Fahrrad
07. Pommes
08. Anton geh zum Friseur
09. HASI/DC
10. Solidarität
11. Der Vampir
12. ABC Alarm
13. Volker das Faultier
14. Wir passen aufeinander auf

Spielzeit: 49:00 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Cargo Records – VÖ: 16.08.2024 – Page: www.facebook.com/Randale

 

RANDALE war mir bis jetzt so gar kein Begriff, der Umstand das in der Promoinfo folgendes geschrieben steht: „2004 – 2024 20 Jahre RANDALE als ob DIE ÄRZTE gemeinsam mit den RAMONES und IGGY POP Kindermusik machen würden. Gebt den Kinder HASI/DC ! … das wird der Soundtrack des Jahres“ veranlasste mich dazu RANDALE mal genau anzusehen. RANDALE sind Jochen Vahle Gesang und Mundharmonika; Marc Jürgen an Gitarre, Christian Keller an Bass und Garrelt Riepelmeier am Schlagzeug. Und ja RANDALE wollen Rock Musik für Kinder mit ebensolchen Texten machen, nur mit einem Nachteil, hier werden die Erwachsenen ausgenommen, denn auch für die ist die Mucke geeignet. Nicht nur Kinder sollten hier hinhören sondern auch deren Eltern oder Erwachsene die auf Deutsch Rock mit einer Punk Note und jede Schandtat stehen.

Die Stimme von Jochen passt sowas von zur Mucke der Randalierer, die Gitarren hauen dem Hörer die Riffs um die Ohren, der Bass ist alles andere als ein Leisetreter und der Drummer stellt Dinge mit den Sticks an die zu einer randalierenden Chaostruppe passt.

Die Texte sind kindergerecht Drogen, Gewalt und Sex frei, ohne große Anspielungen sondern einfach auf ihre Art und Weise witzig und interessant. Dadurch das die Texte mit Reggae, Rock N Roll, Deutsch Rock und Punk vertont wurden ist fast ein Volltreffer. Auf mancher Party könnte es der Burner sein oder einfach fast schon ideal als Hintergrundbeschallung einer Rockkneipe.

Mit viel Charme und ohne jegliche Angst abzukacken hauen die vier gestandenen Musiker ihre Possen raus und machen dabei noch eine sehr gute Figur. Auf dem Album wird alles im positiven Sinn durch den Kakao gezogen, angefangen bei rockigem Reggae und Deutsch Gepunkten Rock N Roll mit einer Abwandlung von THE CURE Wave. So richtig chaotisch aber dennoch sehr gut hörbar und mit den Texten einfach unwiderstehlich für Jung und Alt.

„Hände hoch“ Hilfe!!! RANDALE kommen mit einem Punküberfall, „Ja Ja Ja“ die Hymne für Zusammenhalt und Vertrauen könnte auch von den ÄRZTEn stammen. „Feuerkäfer“ ein Käfer der es krachen lässt Punk trifft auf Rock N Roll, „Die Mumie“ eine miefende Mumie trifft auf Reggae. „Und wir Tanzen“ hier muss ich an THE CURE mit MARIUS MÜLLER WESTERNHAGEN denken, „Fahrrad“ der Drahtesel kommt mit ONKELZ Genen. „Pommes“ in der Imbissbude geht der Rockrandalierer um also dreh dich nicht um sonst ist die Portion rot/weiß weg, „Anton geh zum Friseur“ hier läuft der Klon von MEN AT WORK und INXS im Radio. „HASI/DC“ der Titel ist Programm, AC DC rules auf Deutsch, geht gegen Leistungsdruck. „Solidarität“ mit diesem Thema kann man nicht früh genug anfangen dies zu lehren, „Der Vampir“ ein zahnloser Blutsauger im Spanienurlaub. „ABC Alarm“ coole Idee die Sesamstraße im neuen Gewand, „Volker das Faultier“ er will Folger heißen und kommt im BOSS HOSS Style, „Wir passen aufeinander auf“ nun kommt es doch noch ein Kinderschwank.

Balle

ANGUS COURT – No Time To Be Sad

Trackliste:

01. Brave
02. Sad Girl
03. Pretty Maria
04. Miss Evergreen
05. Homemade Lemonade
06. Honey
07. Lost In Thinking
08. Lifeguard On Duty
09. Secret
10. Fucked Up
11. Walls
12. Sparkle Your Soul

Spielzeit: 44:08 min – Genre: Modern Rock – Label: Cargo Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/anguscourtband

 

Wenn ich mir das Pressefoto der Band ansehe muss ich an den Begriff Popper aus den 80ern denken, doch dieser Eindruck ist zu 100% nicht zutreffend. Die jungen aus Schwaben stammenden Musiker sehen vom Style her zwar ein wenig aus wie eine Fraktion Popper aus den 80ern, die Musik spricht eine ganz andere Sprache und man sieht das man nicht vom äußeren auf den Inhalt schließen soll. Die Band besteht nur aus Mitgliedern die keine Nachnamen zu scheinen haben, da wären Sänger und Gitarrist Nick, an der zweiten Gitarre Dave, Bassist Adrian und Schlagzeuger Robi. Mehr Infos gibt es zu den Musikern nicht.

Da mir ANGUS COURT bis jetzt kein Begriff war ist es für mich um so überraschender das die Jünglinge im Jahr 2018 ihr Debütalbum mit dem Titel „Rollercoaster“ veröffentlicht haben und jetzt im noch frühen Jahr mit „No Time To Be Sad“ das zweite nachschieben.

Nick ist am Mikro eine Bank und macht einen mehr als anständigen Eindruck als Frontmann, erinnert mich in manchen Momenten an Robbie Luckets von SANDNESS, die Gitarren geizen nicht mit Riffeinlagen und bilden mit der Stimme ein beeindruckende Bühne. Der Bass hält sich im Hintergrund auf, dafür hauen einem die Drumsticks die Hucke voll.

Ich würde den Stil als Mordern Rock bezeichnen für Hard Rock sind ANGUS COURT zu soft. Der Stil ist Modern, ohne sich dabei in zu modernen Gefilden zu bewegen, mit den beiden Gitarren wird genug Druck gemacht um als Rocker zu überzeugen. Der Sound bewegt sich dabei in etwa bei SANDNESS, softeren DAUGHTRY oder THOSE DAMN CROWS mit Britpop Vibes, vielleicht noch ein kleiner Anteil BLUR, OASIS und PULP mit in den eigenen Sound gearbeitet. Raus gekommen ist ein stimmiges Album das überzeugt und Spaß macht. Wer sich nicht von Äußerlichkeiten wie den Style der Band oder dem schlichten Cover abschrecken lässt wird mit geiler Rockmucke belohnt. Und davon gibt es gleich 12 Perlen die es zu entdecken gibt, der Opener „Brave“ haut einem die Grütze auf rechts, von dem Kaliber gibt es gleich 12 und wer nicht stur auf einen Stil festgelegt ist sollte unbedingt reinhören, hier reift ein Hitlieferant heran.

Falls das Debütalbum in der gleichen Liga spielt hat die Welt, die Radiostationen und haben die Hörer seit sechs Jahren etwas Großes verpasst. „No Time To Be Sad“ ist hier Programm, von schlechter Laune, muff, depri oder sonst jeglicher negativer Energie keine Spur. Hier wird einfach nur locker und flockig drauf los gerockt und gute Laune verbreitet, die Mehrzahl der Songs hätte das Potential im Radio und in Discos auf Dauerrotation zu laufen. Wenn so die Zukunft von ANGUS COURT aussieht kann man nur abwarten wann das erste #1 Album herauskommt, leider sieht die Welt seit Jahrzehnten anders aus. Anständige Rockmucke ist seit sehr vielen Jahren aus dem öffentlichen Rundfunk verbannt worden obwohl Rocker, Hard Rocker und Metaller auch die Rundfunkgebühren-Zwangsabgabe erbringen müssen und ihre Favoriten als Dank dafür nicht im Radio laufen.

Ein mehr als gelungenes Rock-Album von Musikern aus Deutschland, das nicht im geringsten deutsch klingt sondern auf internationalen Bühnen eine anständige Figur abgeben würde. Ich hoffe das die Boys Live genauso gut wie auf Konserve sind.

„Brave” rockt gleich mal volle Kanne los und macht einen starken Eindruck am Anfang, “Sad Girl” flott mich Charme rocken die Jungs drauf los. “Pretty Maria” geht mit Drama an den Start, “Miss Evergreen” ein starkes Stück (Vorsicht Hitgefahr) bestens für die Tanzfläche einer Rock Disco geeignet hätte mit genügend Radiounterstützung das Ding zum Hit. “Homemade Lemonade” kommt in den Strophen teils mit schrägen Riffeinlagen der Refrain ist zuckersüß und prägnant, hier stört die Verzerrung der Stimme, “Honey” kommt mit viel Gefühl und geilem Refrain ohne dabei in die Ballade abzudriften. “Lost In Thinking” der nächste Hitanwärter und Spaßmacher der einem einen noch so miesen Tag versüßt, “Lifeguard On Duty” mit dezent angedeuteten Breaks kommt als starker Kontrastpunkt ganz gut, mit göttlichem Refrain. “Secret” beiweist wie gefühlvoll die Jungs zu Werke gehen könne wenn sie es wollen, “Fucked Up” ein cooler Happy Funny Rocker mit noch geilerem Titel und Refrain, hier erinnern mich die Jungs an SANDNESS. “Walls” könnte von jeder X-beliebigen Größe im Rockbiz stammen, da hätte der Song mehr Glück mit Radiorotation, “Sparkle Your Soul” hier ist sie die Ballade ohne als Schnulze durchzugehen wird auf die Tränendrüse gedrückt.

Balle