VOODOO CIRCLE – Hail to the King

Trackliste:

01. Lay Down your Lovin
02. Let it Rock
03. On the Edge
04. Sweet Little Sister
05. Castles Made of Glas
06. Stand your Ground
07. Black Country
08. Billys Song
09. Strangers in the Night
10. All for One
11. The Sound of the Eagles
12. Hail to the King

Spielzeit: 67:25 min – Genre: Classic Rock – Label: AFM Records – VÖ: 15.11.2024 – Page: www.voodoocircle.de

 

Mastermind Alex Beyrodt ist wieder mit seinen Mannen von VOODOO CIRCLE unterwegs und präsentiert uns drei Jahre nach ihrem letzten Album das neue Album mit dem Namen „Hail to the King“.
Personell hat sich etwas getan, mit an Bord sind nach wie vor die auf dem letzten Album zurückgekehrten Sänger David Readman und Schlagzeuger Markus Kullmann, nicht mehr mit dabei ist Basser Matt Sinner. Dieser wird ersetzt von Alex Jansen.
Ob der Ausstieg von Matt aufgrund seiner schweren Krankheit aus den letzten Monaten oder anderer Natur begründet ist, bleibt im Dunkeln.
Ist ja auch egal, wichtig ist auf dem neuen Album die Musik und hier orientiert man sich nach wie vor am Hard und Classic Rock der Referenzen wie WHITESNAKE DEEP PURPLE oder RAINBOW.
Und apropos RAINBOW, mit zwei Songs, „All for One“ und „Billys Song“, aus der Feder des legendären Tony Carey hat man noch zwei echte Schmankerl mit auf dem Album!

Als Opener fungiert „Lay Down your Lovin“ und hier zeigt man dann direkt was die Stunde geschlagen hat. Astreiner Classic Rock der hier sofort an die Jungs von WHITESNAKE erinnert. Davids Gesang ist dafür nur ein Merkmal.
Hier kann man direkt sofort den ersten Hit Haken setzen. Passt, wackelt und hat Luft!
Ähnlich ergeht es dann auch gleich im Anschluss mit „Let it Rock“. Etwas schneller als beim Opener fräst man sich hier durch die Nummer. Im Gepäck ist natürlich auch ein Ohrwurmchorus erster Güte.
Und eigentlich könnte man jetzt zu fast jedem Song ähnliches schreiben. Denn auch in der Folge haben wir ziemlich geile Songs, die immer zwischen Hard und Classic Rock hin und her pendeln und so ziemlich zu dem besten Material gehören was ich bis dato in diesem Jahr davon gehört habe!
Glanzpunkte sind auf jeden Fall der Mördergroover „Swee Little Sister“, der Albumteiler „Stand your Ground“ und das erdige „Black Country“ welches wohl aus David Readman`s Feder stammt.
Im Anschluss haben wir dann mit „Billys Song“ die erste Toney Carey Nummer. Und ja man merkt hier ganz klare RAINBOW Vipes mit ziemlich präsenten Keys. Ein geiler Song der auch mal ein kleiner Ausbruch aus dem bisher Gehörten darstellt.
Klassische WHITESNAKE Vipes gibt es dann wieder bei „Strangers in the Night“ bevor die nächste Cary Nummer „All for One“ das letzte Drittel einläutet.
Hier kann vor allem das abschließende Titelstück „Hail to the King“ einen richtigen dicken Farbtupfer hinterlassen!

Eigentlich ist das neue VOODOO CIRCLE Album ziemlich schnell zusammengefasst. Über 60 Minuten allerfeinster Classic/Hard Rock!
Was die Musiker hier auf Platte gebrannt haben, gehört absolut in jede Rockhitliste dieses Jahres und im Vergleich zum letzten klasse Album „Locked & Loaded“ kann ich auch hier wieder nur die absolute Höchstnote zücken, ich packe sogar noch unser goldenes Pünktchen mit drauf!

Julian

 

BOMBUS – Your Blood

Trackliste:

01. Killer
02. The One
03. No Rules
04. Take You Down
05. Your Blood
06. The Beast
07. Leave And Let Die
08. Carmina
09. Lo And Behold
10. Alone

 

Spielzeit: 38:48 min – Genre: Hard Rock/Heavy Metal – Label: Black Lodge Records – VÖ: 01.11.2024 – Page: www.facebook.com/bombusmusic

 

BOMBUS. Hatte ich namentlich grob mal mitgekriegt und irgendwie als deutschsprachige Rockband abgespeichert. Nun, es handelt sich offenbar um Schweden, die eine Mischung aus Metal und Classic Rock machen. War ich ja nah dran, aber umso besser, denn plötzlich klingt die Sache recht verlockend.
Ebenso „Your Blood“, das fünfte Album des Quintetts. Komplett selbst produziert, vielleicht ein klein wenig schwammig, dafür angenehm breit klangteppich-artig und auf jeden Fall knallend. Passt zum Stil der Band. Angenehm auch die raus Stimme von Sänger Frederik, die in ruhigen Momenten aber auch mal klarer ausfällt.
Musikalisch hat man Angaben des Promotextes zufolge eine bislang unbekannte, melodischere Seite an sich entdeckt und ein paar Oldschool Gothic und Alternative Vibes mit integriert. Und als unvoreingenommener Hörer, der nicht mit den früheren Werken der Band vergleichen muss, kann ich nur sagen: Was ein geiler Stil.
Schon beim Opener „Killer“ wird klar, wohin die Reise geht. Intensive Gitarrenmelodie, voll auf die Zwölf und die erste wirklich gute Gesangsmelodie bereits in der ersten Strophe. All das in einem dichten Soundgewand. Das ist ein verdammt starker Einstieg, der in Sachen Melodie und Style leicht an Bands wie SOLSTAFIR erinnert. „The One“ präsentiert dann zu Anfang sehr schön seine Gothic-Einflüsse (keine Sorge, sehr subtil) und „No Rules“ überzeugt erneut mit hohem Melodielevel, edlen kleinen Classic-Rock-Wendungen und einer Prise Psychedelic Rock. Ohne irgendwem auf die Füße treten zu wollen, ist der Song praktisch ein GHOST-Song für Leute, die sich darüber beschweren, dass GHOST ja kein Metal ist.
„Take You Down“ hält das Niveau ganz souverän, bei „Your Blood“ kommen gibt’s dann schönes Western-Gothic-Rock-Crossover und ab dann wird das Album ein bisschen straighter, tendenziell härter und etwas weniger melodiefokussiert.
Nicht nur die Melodien, auch das Songwriting in Hinsicht auf die Trackstrukturen ist hochgradig gelungen, wobei doch in der ersten Albumhälfte mehr Tracks wirklich herausstechen. BOMBUS arbeiten mit weit mehr, als zum Genre – beziehungsweise zu den Genres – auf jeden Fall dazugehört. Und das zusammen mit dem intensiven, dichten Sound der Platte sorgt doch dafür, dass „Your Blood“ absoluten Eigenständigkeitswert besitzt, ebenso wie über die meisten Tracks ein hohes Maß an Unterhaltsamkeit und Immersion. Das ist schon echt was Besonderes und meine Neugier auf die Vorgänger des Albums ist ohne jeden Zweifel geweckt.
Fazit:
Spannender Stilmix, der absolut organisch wirkt, mit oft sehr starker und markanter Komposition und funktionierender Produktion. Für so manchen Fan harten Rocks mit ordentlich Metal dabei dürfte „Your Blood“ eine echte Überraschung sein, mit einer ersten Hälfte, die etwas kreativer als die zweite ausfällt.

Anspieltipps:
„Killer“, „No Rules“, „Your Blood“ und „Carmina“

Jannis

THE DEAD DAISIES – Light Em Up

Trackliste:

01. Light ‘Em Up
02. Times Are Changing
03. I Wanna Be Your Bitch
04. I’m Gonna Ride
05. Back To Zero
06. Way Back Home
07. Take A Long Line
08. My Way And The Highway
09. Love That’ll Never Be
10. Take My Soul

 

Spielzeit: 36:41 min – Genre: Classic / Hard Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/TheDeadDaisies

 

THE DEAD DAISIES sind mit einem neuen Album zurück, und das so laut und stolz wie immer, was diese Band im Laufe ihres Bestehens auf die Hörer losgelassen hat bewegt sich irgendwo zwischen Blues, Classic und Hard Rock. Im Jahr 2024 besteht die Band aus John Corabi am Mikrofon (einfach die ideal Besetzung für diesen Posten), Doug Aldrich und David Lowy and den Gitarren, Michael Devin am Bass und Tommy Clufetos an den Drums. In der Vergangenheit waren viele sehr Bekannte Namen in der Besetzung, diese wirkt weder schlechter noch besser. Ich bin gespannt ob die Gänseblümchen die Power auf die Bühne bringen können.

THE DEAD DAISIES stehen seit ihrem Debütalbum für energiegeladenen Volldampf Fucking Ass Kickin‘ Rock N Roll und genau das erwartet den Hörer auch auf „Light Em Up“. Dem Hörer wird der Arsch aufgerissen ohne mit der Wimper zu zucken, die Mucke überfährt einen wie eine Straßenwalze und plättet einem ohne das man sich dagegen wehren kann. Der Genuss von „Light Em Up“ weckt nur das alte Klischee von Sex, Drugs & Rock N Roll, und das ist auch gut so. Schlecht können viele aber so wie die DAISIES nur wenige.

Die dreckige, vorlaute und rotzige Stimme von John lässt nur einen Schluss zu, der ist entweder in den Sümpfen der Südstaaten oder auf der Mülldeponie aufgewachsen, yeah was für ein Organ. Die Riffakrobaten beackern die Griffbretter mit einer Leidenschaft das einem die Tränen vor Freude kullern. Der Bass kann sich gut behaupten nur die Drums hören sich zwar ein wenig elektronisch an gehen aber voll auf die Zwölf. Die Produktion klingt von den Gittis her Retro und Vintage, die Drums Modern und der Rest bewegt sich auf einem sehr passenden Level für die Mucke der DAISIES.

Vergleichen kann man die DAISIES nicht wirklich, die machen einfach eine Art groovenden Classic bzw. Hard Rock der gegen jeden Trend schwimmt und auf das pfeift was in den Radios, auf MTV oder Vh1 läuft. Die Band scherrt sich nicht darum ob sie Airplay bekommen sondern Rocken was das Fleisch am Hintern hergibt bevor es durchgescheuert ist. Es gibt bei allen Vertretern des Fucking Ass Kickin‘ Rock N Roll immer Berührungspunkte, Ähnlichkeiten und Parallelen, aber wenn man ehrlich ist will genau das der Hörer hören und nicht der Mist der auf Dauer Berieselung im Radio bei den Öftis läuft.

THE DEAD DAISIES kicks once again everyones Ass with Rock N Hard Rock.

„Light ‘Em Up“ stellt gleich mal die Weiche auf Fucking Ass Kickin‘ Rock N Roll, besser geht es nicht, „Times Are Changing“ kommt mit dreckigem Bluesriffing und geht auch durch jede Wand als wenn sie aus Papier wäre. „I Wanna Be Your Bitch“ was für ein Songtitel mit so einer Stimme wie die von John, ein besseres Match gibt es selten, „I’m Gonna Ride“ hier werde ich an AC DC erinnert, ist das ein Nachteil, NÖÖÖÖ der Song hat Potential um alle Partys, Biker Treffen und Discos zum kochen zu bringen. „Back To Zero“ wirkt nicht so eingängig wie die Vorgänger, „Way Back Home“ geht wieder besser ins Ohr. „Take A Long Line“ ein Grooverocker wie er nicht besser sein könnte, „My Way And The Highway“ wow hier geht die Luzzy ab wie ein Chili im Hintern. „Love That’ll Never Be“ die Ballade die nicht fehlen darf, „Take My Soul“ geht nochmal im AC DC Lager rum und tritt gewaltig aber eingängig in den Hintern.

Balle

TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS – Rogue To Redemption

Trackliste:

01. Take The Long Way
02. Glorybound
03. End Of An Era
04. Still A Dreamer
05. Little Renegade
06. Blood On The Stage
07. Lost Boy
08. Down The Road
09. Rogue To Redemption
10. When The Party´s Over

 

Spielzeit: 35:49 min. – Genre: Rock, Glam, Classic Rock – Label: Gypsy Rose Records – VÖ: 30.09.2024 – Page: www.tuksmithandtherestlesshearts.com

 

Erinnert sich noch jemand an die BITERS? Nicht zu verwechseln mit den BITES, die letztes Jahr mit ihrem Debütalbum „Squeeze“ für so manch feuchten Schlüpper bei den Rockfans gesorgt hatten. Die BITERS wurden 2009 gegründet und brachten es bis zum Split Ende 2018 auf zwei Alben und einige EP´s. Chefvortänzer seinerzeit ein gewisser Tuk Smith. Eine Rezi zum 2015er Album „Electric Blood“ findet Ihr HIER.

Seit 2020 firmiert TUK SMITH unter seinem guten Namen, nachdem die BITERS leider das zeitliche gesegnet hatten, seine aktuelle Begleitband nennt sich THE RESTLESS HEARTS. Allein diese Namensgebung lässt schon ein wenig auf die Musikrichtung schließen, die sich diese Formation auf die Fahnen geschrieben hat. Im Grunde nicht allzu weit entfernt vom Sound der BITERS. Und doch eine Weiterentwicklung an Coolness und noch ein Stück nostalgischer als zuvor agieren die Amis auf ihrem zweiten Album „Rogue To Redemption“. Bereits 2022 erschien mit „Ballad Of A Misspent Youth“ ihr Erstlling, der unter anderem den Hit „What Kinda Love“ enthielt. Ein Stück, das an den frühen BILLY SQUIER mit „My Kinda Lover“ (welch Zufall) erinnert. Mit diesem und einigen weiteren Songs im Gepäck gingen TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS dann auch gleich auf einen Teil der Stadiontour von MÖTLEY CRÜE und DEF LEPPARD in den Staaten. Was für ein Start für die Jungs.

All zu viel hängen schien nicht geblieben zu sein, denn seitdem sind vier Jahre vergangen, Smith hat unlängst sein eigenes Label Gypsy Rose Records gegründet und natürlich jede Menge Musik kreiert. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass die zehn neuen Songs immer noch wie eine Mischung aus THIN LIZZY, Punk und 70er Glam anmuten (nein, das habe ich nicht vom Promo-Info übernommen, das war seinerzeit auch schon meine Umschreibung für die BITERS). Und doch haben die Jungs ihren Sound leicht modifiziert. Sie kommen noch direkter auf den Punkt und in ihrer Single „Glorybound“ behandelt TUK SMITH seinen musikalischen Werdegang höchstselbst. Es ist auf jeden Fall gut zu sehen, dass man unzählige Male mit dem Kopf gegen Schilder, Wände und ähnliches schlagen kann und doch noch dermaßen gute Rockmusik auf die Reihe kriegt (nur Spaß). Daneben solltet Ihr „Take The Long Way“, „Little Renegade“ und „When The Party´s Over“ unbedingt anspielen.

Wer das Debüt von TUK SMITH & THE RESTLESS HEARTS mochte, wird „Rogue To Redemption“ lieben. TUK SMITH und seine rastlosen Herzen sind eine der wenigen Bands, die ungefiltert und nicht aufgesetzt daherkommen. Einfache, coole Rockmusik und etwas Partylaune geben ein rundes Package ab, das gar nicht mehr Zutaten braucht. Holt Euch „Rogue To Redemption“ und habt einfach ne gute Zeit!

Stefan

EARTH LUX – Earth Lux

Trackliste:

01. Shine On
02. Soul Stalker
03. In Your Heart
04. Back Stage Business
05. Silent Cry
06. What A Day, What A Life
07. Kyrie Eleison
08. Stomy Tower
09. That Room
10. Paths Of Infinity
11. Lorraine

Spielzeit: 55:05 min – Genre: Hard Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 23.08.2024 – Page: www.facebook.com/earthluxofficial

 

Mit EARTH LUX will eine neue Band die Welt erobern, gegründet vom französischen Multi-Musiker Steph Honde (Gitarren) und dem brasilianischem Musiker Fred Mika (Drums), die beide vorher schon bei SUNBOUND zusammengearbeitet haben. Nachdem der Songwriting Prozess begonnen hat, kontaktierte Fred den deutschen Tausendsassa Michael Voss, der schon seit ewigen Zeiten im deutschen Musikzirkus unterwegs ist um den Posten am Bass zu übernehmen. Komplett machen EARTH LUX noch Steve Mann an den Tasten und Mark Boals am Mikrofon der Robin McAuley ersetzt nachdem dieser wieder von MSG gerufen wurde. EARTH LUX setzt sich somit aus einer internationalen Besetzung zusammen die mit drei Europäern in der Überzahl sind während zwei vom amerikanischen Kontinent stammen.

So die ersten knallharten Fakten sind geklärt, nun kommt das Wichtigste, die Mucke. Mal sehen ob diese Multikulti Truppe das Potential für die Spitze hat und überzeugen kann, und ob nicht zu viele Köche die Suppe versalzen? Der Opener macht Lust auf mehr. Die Vocals von Mark Boals sind stark ausgeführt und kommen sogar mal mit metallisch hohen Screams daher. Die Gitarren sind furztrocken und voll auf den Punkt knallend, eine kommt mit sehr starker Classic Rock Schlagseite und leichter Klangstimmung von Psychedelic Rock, was sich besser anhört als liest. Allerdings hat man bei den Gitarren das Gefühl das sie unter einer Glocke eingespielt wurden. Der Bass hält sich irgendwo im Zwischenraum von Hinter- und Vordergrund auf, die Tastenabteilung bildet einen dezenten aber effektvollen Teppich für die Hauptakteure der auch mal als Orgel oder Hammond Sound durchgeht. Das Schlagzeug ist sehr auffällig eingespielt allerdings klingt das ganze sehr klinisch und ein wenig künstlich. Die Produktion geht in Ordnung und hat Druck.

EARTH LUX bewegen sich vom Sound in einer sehr gekonnten Richtung aus Melodic, Classic und Hard Rock die gefällt. Vergleichen kann man mit sehr vielen die auf dieser Spielwiese agieren, wie zum Bleistift CASANOVA auf dem Klassik Trip, gemäßigte MAD MAX, MSG, SCORPIONS, ein wenig UFO, DEEP PURPLE, THE DEAD DAISIES, BURNING RAIN, LION und schieß mich Tot wer noch alles. Hier gibt es beste 80er Jahre Hard Rock Kost mit Classic Flair, ordentlich Gitarren die sich vehement durchsetzen und nicht nur vorlaut wie pubertäre Teenies rumschreien.

Viel zum Motzen gibt es hier nicht, außer die Drums und der komische Glockensound der Gitarren. Ansonsten eine anständige erste Vorstellung von EARTH LUX, für die Spitze sollte eine Steigerung kommen, der Weg in die richtige Richtung wurde eingeschlagen.

„Shine On“ legt gleich mal ein Pfund vor das sich gewaschen hat, „Soul Stalker“ ein sehr klassisch angehauchter Vollblut Rocker. „In Your Heart“ ein cooler Rocker der Spaß macht, „Back Stage Business“ kommt mit Orient Touch und geht als Highlight durch. „Silent Cry Screamer“ baut mit Melancholie einen dramatischen Spannungsbogen auf, „What A Day, What A Life“ die Ballade die nicht fehlen darf. „Kyrie Eleison“ irgendwie komisch chaotisch und ich glaube mit David Reece als Gast und zweite Stimme, „Stomy Tower“ schräge Riffs treffen aus Classic Rock. „That Room“ klassischer geht es von den Gitarren kaum noch, „Paths Of Infinity“ hier geht das Schlagzeug einen auffälligeren Weg, „Lorraine“ weder Rocker noch Ballade, irgendwie ein Softi der was kann wieder mit David als zweite Stimme.

Balle

FALCON TRAILS – Coming Home

Trackliste:

01. Fastlane
02. Feel
03. The Way We Want
04. Soul Satisfaction
05. Devotion
06. Caught
07. Winter’s Blues
08. Last Hearts Of Fire
09. Safe In My Arms
10. Stars
11. Coming Home
12. Sapphire Sky

Spielzeit: 49:24 min – Genre: Classic Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 19.07.2024 – Page: www.facebook.com/falcontrails/

 

FALCON TRAILS ist ein Trio bestehend aus dem Sänger Lee Small, Mika Grönholm an Gitarre, Bass und Keyboards, sowie Tom Rask an den Drums. FALCON TRAILS haben sich dem Classic Rock verschrieben, wenn man auf das Cover blickt sieht man einen alten VW Bulli, genauso Vintage wie der Bus ist hört sich auch die Mucke an.

Die Stimme von Lee Small ist über jeden Zweifel erhaben und überzeugt ohne Wenn und Aber. Die Gitarren hören sich nach alten Röhrenverstärkern an und passen zu dem Hammond Sound der Tasten oder Mundharmonika die manchmal zu hören ist. Der Bass macht das was er soll und hört sich Retro an. Das Schlagzeug setzt mehr als nur einen Glanzpunkt. Der Classic Rock von FALCON TRAILS geht bis in die 70er Jahre zurück, und orientiert sich bei Bands wie LED ZEPPELIN, JIMI HENDRIX, THE WHO, PINK FLOYD, NAZARETH und URIAH HEEP. Alles ohne die Genannten zu kopieren, sondern es wird liebevoll zitiert und in die moderne gebeamt ohne dabei als Abklatsch oder Kopie zu wirken. Es werden auch sehr viele Funk Elemente verarbeitet, in etwa wie bei den alten HOT CHOCOLATE oder beim Intro von „Die Straßen von San Francisco“ zu finden sind. Wenn der Funkanteil nicht so hoch ist wirkt die Musik besser verdaulich und nicht so sperrig, geht der Funk hoch umso schräger wird die Sache. Wenn einfach nur klassisch drauf los gerockt oder mit Bluesanteil gerotzt wird macht das Album am meisten Spaß, wenn der Funk dazu kommt wird es interessant. Langeweile kommt zu keinem Moment auf, dafür ist das Album zu vielschichtig, könnte dadurch aber nicht für Ottonormalhörer geeignet sein. Die Melodien kommen auch zu keinem Moment zu kurz, die werden in dem Vintage Sound verpackt und kommen ohne Umwege aus der Anlage. Die Produktion hört sich nach alten Röhren Amps an und bewirkt dabei noch eine Verstärkung des Retro oder Vintage Stils von FALCON TRAILS. Da diese Stilrichtung leider nicht so flächendeckend bedient wird macht „Coming Home“ nochmal doppelt so viel Spaß.

„Fastlane“ ein klassischer Einstieg nach Maß, „Feel“ kommt mit Funk sowie Reggae Elementen und Hammond Sound. „The Way We Want“ ein melancholischer Rocker hier trifft HENDRIX auf PINK FLOYD, „Soul Satisfaction“ geht es zu funkig an, wird deshalb zum Nebendarsteller. „Devotion“ haut einem mit Funk die Hucke voll. „Caught“ geht wieder besser ins Ohr, „Winter’s Blues“ kommt als richtig geiler Bluesrotzer rüber. „Last Hearts Of Fire“ hier kommt ein Symbiont aus Blues, Rock und Reggae aus den Boxen der als Highlight durchgeht, „Safe In My Arms“ eine schwere Blues Ballade. „Stars“ sehr langsam und melancholisch (erinnert dabei an den PRINCE Song „Purple Rain“), „Coming Home“ hier wird es wieder flotter und funkiger, „Sapphire Sky“ ein Instrumental das Mittelalter Stimmung aufkommen lässt.

Balle

TAROT – Glimpse Of The Dawn

Trackliste:

01. Glimpse Of The Dawn
02. The Winding Road
03. Leshy‘s Warning
04. Echos Through Time
05. The Harrier
06. The Vagabons’s Return
07. Dreamer In The Dark
08. Heavy Weights The Crown

 

 

Spielzeit: 41:48 min – Genre: Classic Rock – Label: Cruz Del Sur Music – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/tarotaus

 

Album Nummer vier „Glimpse Of The Dawn“ der australischen Classic Rocker steht an. Mir war TAROT vor diesem Album kein Begriff bis das Album „Glimpse Of The Dawn“ in der Liste von Veröffentlichungen auftauchte, also einfach mal überraschen lassen und hören was aus den Lautsprechern blubbert oder auch nicht.

Zur Band gehören Will Spectre an Gesang und Gitarre, Felix Russell ebenfalls Gitarre, Dave Harrington-George der Mann für den geilen Retro Hammond Sound, David Walsh am Bass und The Hermit und echt kein Kermit an den Drums. Die Musiker sagen mir rein gar nichts da ich mit den Vorwerken und der Band überhaupt noch keine Berührungspunkte hatte, dass sich sehr schnell ändern kann wenn die Mucke was kann.

Was auf „Glimpse Of The Dawn“ als erstes auffällig ins Auge sticht, ist die erfreulich lange Laufzeit von knapp unter 42 Minuten und das bei nur acht Songs. Ein Song knapp über 2, zwei mit über 4, drei mit über 5, einer über 6 und der letzte über 7 Minuten ist eine echte Ansage an die Bands die sich kurzhalten. Was kann der Hörer von TAROT in den knappen 42 Minuten erwarten? Ich sach mal so, es kommt schweinegeiler Classic Rock der Duftmarke the one and only RAINBOW, TOPAS, STRAIGHT SHOOTER und den frühen ALCATRAZZ aber auch ein wenig was von MINDSTORM beim Riffing und somit volle Breitseite auf den Hörer zu. Wer auf die erwähnten steht und Hammond sowie Retro Orgel Sound steht wird auf TAROT und „Glimpse Of The Dawn“ voll abfahren.

Kann man TAROT als Klon, Abklatsch oder gar Kopie der erwähnten nennen, das liegt im Auge des Betrachters, oder besser gesagt im Ohr des Zuhörers. Entweder man mag diese Stilrichtung oder nicht, ich komme sehr gut mit der Mucke zurecht, und ich bin froh mal wieder so richtig klassischen Rock aus den Anfängen der 70ern zu hören, den so warme Klänge wie von einer Hammond kommen ist einfach nur traumhaft und sollte jedem liegen der diese Zeit miterlebt hat. In der Zeit als DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, THE SWEET, GARY GLITTER, SLADE und URIAH HEEP in aller Ohren waren, den Weg für die folgenden Künstler ebneten, RAINBOW ab Mitte dieses Jahrzehntes ihren Siegeszug mit Ritchie Blackmore und Ronnie James Dio antraten, voll abräumten und die damals die Messlatte so hoch gesetzt haben die selbst bis heute noch nicht gerissen werden konnte. Genau danach klingen TAROT mit „Glimpse Of The Dawn“, mir bleibt hier keine andere Wahl als volle Hütte und mit 10 Punkten zu bewerten. Besser kann man Classic Rock im Jahr 2024 bestimmt nicht auf Tonträger bringen. Lasst euch ein Highlight der Rockmusik auf keinen Fall entgehen, TAROT sind die neuen Meister des Faches. Nicht vom Cover abschrecken lassen das Mucke aus der Psychedelic oder Progressive Ecke vermuten lässt.

„Glimpse Of The Dawn“ wie geil ist das den, ich glaube ich bin irgendwo in den 70ern gelandet Orgel und Hammond Sounds soweit die Ohren hören, „The Winding Road“ der toppt den Opener gleich mal um Längen. „Leshy‘s Warning“ hier muss ich an TOPAS mit ihrem 1980er Album denken, „Echos Through Time“ echt jetzt, sind RAINBOW zurück oder wie, was für eine geile Hook. „The Harrier“ ein stimmiges Instrumental und Intro für „The Vagabons’s Return“ bester Classic Rock, der nicht besser sein könnte. „Dreamer In The Dark“ was solls das nächste Highlight haut mir die Hucke voll, „Heavy Weights The Crown“ stammen RAINBOW und Co neuerdings aus Australien, cool, cooler, am coolsten TAROT rocken das Ding.

Balle

MIKE TRAMP – Mand Af En Tid

Trackliste:

01. Mand Af En Tid
02. Hvis Du Vil
03. Indeni
04. Kom Som Jeg Var
05. Altid Farvel
06. Stom Og Stille
07. Nat På Libelle
08. Livet Er
09. Sammen Alene
10. Ham Vi Vil Være

 

Spielzeit: 48:45 min – Genre: Classic Rock – Label: SPV – VÖ: 15.03.2024 – Page: www.facebook.com/MikeTrampOfficial

 

Der Däne MIKE TRAMP hat nicht nur seine WHITE LION Zeit als Vita sondern auch eine beachtliche Anzahl an Soloalben. Oder er bringt WHITE LION Klassiker im neuen Gewand heraus, über Sinn oder Unsinn solcher Alben will ich mir kein Urteil bilden, die gehören genau so wie seine Soloalben zum Schaffen von MIKE. Nun erschien Album #14, komplett in dänischer Sprache, mal sehen wie sich die dänische Sprache im Rockgewand verhält und ob MIKEs Tugenden zum Tragen kommen.

Neben MIKE am Mikrofon und Gitarre waren noch Soren Andersen an Gitarre, Søren Skov an Piano und Keyboards, Kenni Andy an den Drumsticks, Emily Garriock und Jørgen Throup an den Backing Vocals mit von der Partie.

Dann mal das Infosheet weggelegt und nachgehört was den Hörer erwartet. Dänisch passt nicht mal schlecht zur Rockmucke von MIKE, am Anfang erst fremd und ungewöhnlich, wenn man sich daran gewohnt hat geht es ganz gut ins Ohr. Für mich hört es sich ein wenig wie eine Mischung aus französisch und skandinavisch an. MIKE ist am Mikrofon ohne Zweifel eine Bank und Garant für Topleistungen, mit den dänischen Texten kommt echt ein gutes Stück Abwechslung ins Spiel. Wenn auch Schade ist das man nicht versteht um was es in dem Text geht, aber das nur als Randnotiz nebenbei.

MIKE macht genau das was er am besten kann, er rockt die Bude, und dass mit einer Konsequenz die schon bewundert werden sollte. Egal ob die Alben mit WHITE LION die alles andere als Weichspülmucke ist, genau wie seine Vielzahl an Soloalben auf denen er sehr gekonnt zwischen Melodic Rock und Classic Rock wandelt ohne dabei irgendwie in eine Richtung abzudriften sondern bedient alle Spielwiesen ohne viel Schnörkeleien oder sich in Spielereien zu verlieren. Die Stimme von MIKE ist über jeden Zweifel erhaben und hat nichts von seiner Faszination verloren, vielmehr hat man das Gefühl das die Stimme an Reife hinzugewonnen hat wie der Geschmack eines lange im Fass gereiften Edel Single Malt. Die Musiker an den Instrumenten machen auch keine für mich hörbaren Fehler, mit der gelungenen Produktion hat der Sound Druck in allen Frequenzen. Als weiteren Pluspunkt kann man die Spielzeit sehen 10 Songs kommen auf eine sehr gute Gesamtzeit von knapp unter 49 Minuten.

MIKE geht auf diesem Album einen eher ruhigeren Weg als auf den anderen Soloalben, die Songs kommen mit Drama und einer gehörigen Portion Gefühl, in etwa vergleichbar mit ruhigen und nachdenklichen TOM PETTY, BRUCE SPRINGSTEEN, TOM KIMMEL und JOHN KILZER. Nicht schlecht aber doch sehr ruhig und soft rockt sich der dänische Megaseller der 80er Jahre durch die zehn Songs. Es gibt weder Ausreißer in die zu seichte noch zu heftige Ecke, sondern man bleibt sich bei allen Songs im Soften Classic Rock treu. Alle die jetzt Mucke ala WHITE LION erwarten, überspringt dieses Album den es zeigt MIKE von einer verletzlichen und gefühlvollen Seite die sehr viel Spaß machen kann. Für manche bestimmt zu soft und nicht rockig genug, ich sag nur einfach mal zurücklehnen und Classic Rock der besseren Sorte genießen, es muss nicht immer an allen Ecken und Kanten böllern wie zu Silvester.

Balle

FREEDOM – Stay Free

Trackliste:

01. Tonight
02. Love Reaction
03. Eye Of The Storm
04. I’m Going To Leave You
05. Freedom Song
06. This Is Gonna Hurt
07. Johnny, You’re Electric
08. Melanie
09. Gone
10. Generation

 

Spielzeit: 42:07 min – Genre: Classic Rock – Label: Wild Kingdom – VÖ: 17.05.2024 – Page: www.facebook.com/freedomsthlm

 

Die aus Schweden stammende Formation mit schlichten Bandnamen FREEDOM kommt mit einem Retro/Vintage/Classic Rock Album in den Süden und setzt zu Landung an. Ob es ein Volltreffer oder Rohrkrepierer sein wird zeigen die kommenden 42 Minuten auf Retro getrimmte Mucke. Ein Blick auf das Cover enthüllt vier Typen die aussehen als wenn sie Ü30 wären und kein Wässerchen trüben könnten, aber dem ist auf keinen Fall so. In der Info zum Album steht geschrieben: „FREEDOM ist tief in der Arbeiterklasse der 1970er verwurzelt!“. Das kann man so stehen lassen, denn genau so hört sich der Retrosound der vier Jungs an. Nach staubigen, abgehalfterte Jeans, ausgelatschte Schlappen, verschwitzte Holzfäller Hemden, einfach nach handgemachter Mucke die mit viel Enthusiasmus, Charme, gut durchdacht, und viel Arbeit hört sich das zweite Album von FREEDOM an.

Bei uns ist FREEDOM noch nicht so wirklich angekommen, anders in Schweden und den schwedischen Musikerkollegen, die FREEDOM schätzen und lobend erwähnen oder mal eben kurz wie THE HELLACOPTERS zur Releaseparty auftreten lassen. Das zeigt welchen Stellenwert und Ansehen FREEDOM in der Rockszene in Schweden genießen. Also wird es höchste Zeit den Rest des blauen Planeten zu überzeugen. Bei mir haut es schon mal hin, und wenn das funktioniert kann der Rest nur noch ein Kinderspiel sein.

Zwei fette Pluspunkte hat die Band schon mal auf der Habenseite, zum einen 10 Songs mit einer Laufzeit von 42 Minuten ist Top, die Mucke bewegt sich im Classic Rock ist der nächste fette Batzen auf der Agenda. Dazu kommt das die Produktion weder steril noch irgendwie auf Hochglanz poliert wirkt, man hat das Gefühl das die Musiker Live im Studio vor Röhrenamps stehen und ein Fass aufmachen. Also noch ein Aspekt der auf die Gut Seite rückt, dann kommt das Wichtigste die Umsetzung, die gelingt mühelos und ohne Schnickschnack. Die Songs gehen sofort ins Ohr und lassen mich an BRUCE SPRINGSTEEN, TOM PETTY, THE ROLLING STONES und noch ein paar ollen Musikuse aus den 70ern von der britischen Insel auf einem genialen Skanditrip, einen Ableger von THE HELLACOPTERS und SMOKIE und ganz viel Märvel Flair denken. So locker, leicht und unbeschwert machen die Vier einen auf Rockstar ohne dabei baden zu gehen. Egal ob an den Instrumenten, Gesang oder die Umsetzung auf Tonband, die Band macht eigentlich alles richtig und hätte in den 70er und 80er Jahren bestimmt eine beachtliche Anzahl an Fans und Groupies um sich scharen können. Statt den Teens hätten die Jungs die Bravo Ottos abgeräumt. Dieses Album erinnert mich sowas von an meine Jugend in den 70er bis in die Mitte der 80er Jahre, als solche Musik noch in den Öfftis, damals war Privatradio nicht wirklich existent und kam erst ab Mitte der 80er so richtig auf Sendung, rauf und runter gespielt wurde, in der Rockdiscos flächendeckend vorkamen. Wenn ich an damals denke bekam man im tiefsten Bayern an der Grenze zu Österreich so einen Semioffiziellen Sender mit Namen Radio M1 rein auf dem nur Rock bis Hard Rock gespielt wurde, ich glaube sogar den Sender in der Auflistung von Internetstationen gesehen zu haben. Gutes stirbt niemals, egal ob Radio M1, coole Rockmucke und Musiker egal ob jung oder alt, die Vielzahl an Genres sind nicht klein zu bekommen und das ist auch gut so. Und mit FREEDOM ist ein äußerst interessanter Vertreter dieser Spielwiese auf dem Radar aufgetaucht.

Rohrkrepierer ein deutliches und großen Nein, Volltreffer ein lautes und deutliches Jaaaa!i! So macht Musik hören einfach nur Spaß und versetzt einen in eine Zeit die sehr weit zurück liegt aber was Mucke angeht einfach nur als genial bezeichnet werden kann. Als Bewertung würde es eine 9 geben aber das Ding haut so rein das ich noch einen Nostalgie Punkt dazu spendiere und volle Hütte vergebe.

Jungs es wird Zeit für eine Tour durch Deutschland mit Stopp in meiner Gegend, damit man sich mal bequem bei einem oder zwei Drinks über Mucke unterhalten kann.

„Tonight“ geht mal so richtig Vintage like los und macht neugierig auf die folgenden Songs ob die auch so cool sind, „Love Reaction zaubert mit einem unwiderstehlichen Charme ein Lächeln von einem Ohr zum andern ins Gesicht. „Eye Of The Storm“ flott und eingängig geht es weiter, „I’m Going To Leave You“ das nächste Sahneteil das aus dem Ärmel geschüttelt wurde. „Freedom Song“ ein besonderes Schmankerl mit Saxophon, „This Is Gonna Hurt“ kommt mit viel Drama aus den Puschen und gibt den Top Ten Stürmer. „Johnny, You’re Electric“ geht aber sowas von auf die Zwölf, „Melanie“ hätten die alten Hasen auch nicht besser hinbekommen. „Gone“ SPRINGSTEEN mit Chili im Hintern, „Generation“ kommt mit viel Drama und Bluesnote.

Balle

ACE FREHLEY – 10,000 Volts

Trackliste:

01. 10,000 Volts
02. Walking On The Moon
03. Cosmic Heart
04. Cherry Medicine
05. Back Into My Arms Again
06. Fight For Life
07. Blinded
08. Constantly Cute
09. Life Of A Stranger
10. Up In The Sky
11. Stratosphere

Spielzeit: 40:49 min – Genre: Classic / Hard Rock – Label: MNRK Heavy – VÖ: 23.02.2024 – Page: www.facebook.com/officialacefrehley/

 

Angekündigt wird Mr. FREHLEY mit folgenden Worten, „The Spaceman Is Back“, dass mag zutreffend sein aber er wird wie es in einem hier enthaltenen Titels zu Moonwalker. FREHLEY der ein erlesenes Mitglied in der Rock N Roll Hall Of Fame ist will es mit seinen 72 Jahren nochmals wissen, geht es gut oder wird es eine volle Windel? Das entscheidet sich in den kommenden Minuten, also Kopfhörer auf und der Mucke lauschen. Ich spare mir jetzt mal die Aufzählung aller beteiligten Musiker, da es nicht gerade wenige sind, am wichtigsten ist die Hauptperson um die es geht, ACE FREHLEY der sich für Gesang, Gitarren und Co-Produktion verantwortlich zeigt.

Eines sei vorweg erwähnt, hier steckt und das ohne einen Deut davon abzuweichen FREHLEY sowie KISS drin und man fühlt sich in die Anfänge von KISS Ende der 1970er bis in die Phase bis Mitte der 1980er und den ersten Soloausflügen des Gitarrenmeisters ab Ende der 1980er zurückversetzt. FREHLEY bewegt sich erfreulicher Weise in einem sehr attraktiven Verhältnis zwischen klassischen KISS und frisch aber auch knackig klingenden Hard Rock, der nicht zu Hart ausgefallen ist sondern einfach positiv an die Zeitspanne erinnert die ich vorher erwähnt habe. Diese Zeitspanne war die große Sternstunde des Hard Rocks und angehenden Melodic Hard Rock in dem nicht nur kräftig drauflos gerockt wurde. Die damaligen Künstler verbanden Hard Rock mit nachvollziehbaren Melodien und schufen so einen eingängigen Vertreter der härteren Rock Marschrichtung. Egal ob man jetzt KISS nimmt oder auch die alten Helden von RAINBOW, DEEP PURPLE, SCORPIONS, WHITESNAKE, BAD COMPANY und die ganz am Anfang ihrer Karriere stehenden DEF LEPPARD sowie ein paar Jahre später dann BON JOVI, EUROPE, TREAT oder BONFIRE trugen dazu bei das diese Stilrichtung wenigstens bis zum Erdbeben von 1991 das von Seattle ausging salonfähig war und auch sehr viele Stunden Spielzeit im Radio generieren konnte. In den Rockdiscos wurde egal was gerade angesagt war immer noch diese Mucke gespielt mit kleinen Unterbrechungen in die Seattle Szene die entweder auf einen spontanen Brechreiz oder Anklang traf.

Dieses Rock N Roll Hall Of Fame Mitglied sorgt mit diesem Album bei mir für eine gedankliche Zeitreise in eine Zeit in der alles unter Vertrag genommen wurde was eine lange Matte hatte, Cowboyletten, Spandexhosen trug und halbwegs gut aussah, und in der Musik die mit der Stromaxt erzeugten Riffsalven nicht aus der Öffentlichkeit verbannt wurde. Und so bleibt FREHLEY einer der Verfechter und Fahnenträger des Classic Hard Rock der so manche Trends und deren Wendungen überstanden und -lebt hat, der auch mit Kiss Erfolge feiern konnte, zweigt mit seinen über 70-Jahren der Jugend was eine rechte Gerade ist und geht mit diesem Hochspannungsalbum in die Vollen.

FREHLEY ist gut bei Stimme und zeigt kaum Abnutzungserscheinungen, mit der Gitarre kann er sowieso umgehen ohne dass er Fehler macht. Der Rest der Musiker macht einen sehr guten Job, einzig das Schlagzeug hört sich künstlich und nach Maschine an. Die Produktion gibt keinen Anlas zum Meckern sondern haut rein wie eine zehntnerschwere Bombe.

Abschließend gibt es nur eines über „10,000 Volts“ zu sagen, „KAUFEN“ und unbedingt anhören, am besten in oberen Lautstärken Regionen da wird die Birne so richtig durchgeblasen. Der ideale Soundtrack für eine 80er Rock Party, nicht mehr aber auf keinen Fall auch nicht weniger als verdammt coole Rock Mucke gibt’s auf die Ohren. Es handelt sich hier nicht um eine Vollgekackte Windel sondern um eine musikalische Zeitreise in der Rockmusik noch angesagt war.

„10,000 Volts“ ein für FREHLEY und KISS Typischer Groover der es in sich hat, „Walking On The Moon“ was für ein Retrorotzer, das Ding hört sich an wie ein übriggebliebener KISS Song den sie sich früher nicht getraut haben diesen zu veröffentlichen, kommt geil. „Cosmic Heart“ geht runter wie Öl mit leichtem Orient- und OZZYflair in der Unternote, „Cherry Medicine“ gibt den Schunkel, Groovy, Melodic Fetzer der alles abräumt und überall bestens angkommt, mit BEATLES und PETTY Vibes. „Back Into My Arms Again“ ein cooler Classic Rocker der gute Laune verbreitet, „Fight For Life“ ich bekomm die Kinnlade nicht mehr gehoben, so geil ist das was ich höre. „Blinded“ braucht ein paar Durchgänge, entfaltet dann aber auch nach einiger Zeit seinen Charme, „Constantly Cute“ geht ab wie ein Hund dessen Schwanzspitze in Flammen steht und er nicht weiß wohin damit. „Life Of A Stranger“ kommt mit viel Drama und Herzschmerz, „Up In The Sky“ wildert nochmals in der KISS Phase zu „Dynasty“ und „Unmasked“ Zeiten, „Stratosphere“ ein stimmiges Instrumental zum Abschluss macht das Licht aus.

Balle