Band: Messerschmitt
Album: Consumed By Fire
Spielzeit: 39:23 min
Stilrichtung: Speed/Thrash Metal
Plattenfirma: FTWCTP Records
Veröffentlichung: 23.05.2020
Homepage: www.messerschmitt-speed.com
Die Messerschmitt Bf 109 wurde ab 1937 verwendet, kam aus Deutschland, war schnell und aggressiv, veröffentlichte aber in ihrer kompletten Einsatzzeit noch nicht mal ein Demotape. MESSERSCHMITT aus Remscheid sind erst seit 2010 im Dienst, kommen ebenfalls aus Deutschland, sind auch schnell und aggressiv und haben sogar schon zwei Demos und, seit neustem, auch zwei Alben veröffentlicht. “Consumed By Fire” nennt sich das neuste von ihnen, bietet über 39 Minuten Spieldauer und acht Tracks ordentlich voranpreschenden Speed Metal mit deutlicher Thrash- und leichterer Heavy-Metal-Schlagseite. Die Produktion passt zum Genre, natürlich in keiner Weise irgendwie glattgelutscht, angemessen roh und klar aber, mit einer stabilen Portion Druck. Zur Steigerung des Oldschool-Sounds kommt Maik Jegszenties mit einer heftig authentischen 80es-Speed/Thrash-Stimme um die Ecke und könnte mit der locker in weitaus größeren Bands aushelfen, wie eigentlich auch der Rest der Band am jeweiligen Instrument. Spielerisches Talent liegt zweifelsohne vor.
Die acht Songs an sich knallen in ihrer Gesamtheit ziemlich rein. Okay, mit “And I Crave To Die” und “The Vanishing Strains” sind zwei Tracks dabei, die anfangs balladig anmuten, aber das gibt sich verlässlich nach weniger als der Hälfte der Tracks. Der Rest der Platte ist ziemlich erbarmungslos unterwegs, würde in normalem Tempo auch seine 55 Minuten lang sein und arbeitet mit einer kleinen aber wichtigen Menge an Melodie. Die ist so präsent, dass sie immer wieder kleine harmonische Akzente liefert, gleichzeitig aber auch so wenig präsent, dass sie niemals auch nur im allerentferntesten Sinne kitschig, poppig oder radiokompatibel genannt werden könnte.
Ich will ehrlich sein: Abseits der zwei genannten Songs kann ich die Tracks nach zwei Hördurchläufen immer noch nicht wirklich auseinanderhalten, aber während des Hörens überzeugen sie nicht nur durch mächtig Aggression sondern auch immer wieder durch smarte Ideen, wie sich der Track noch etwas geiler machen ließe. Im Endeffekt ist das Grundtempo schon meist sehr ähnlich, die Zutaten variieren auch nicht großartig und die Melodien sind kein Ohrwurmmaterial. Aber gut, das ist Thrash-lastiger Speed Metal der roheren Sorte, von dem ich verlange, dass er während des Hörens kräftig austeilt, nicht, dass er mich danach als Ohrwurm in den Schlaf wiegt.
Fazit:
Und Austeilen tut „Consumed By Fire“, ohne ansatzweise vermuten zu lassen, es handele sich hier um ein zweites Album einer kleineren Band. Daher: Speed, Thrash, auf hohem Niveau in die Fresse, schön oldschool wirkend, stark komponiert, gespielt und gesungen, aber eben ohne große Höhepunkte, die langfristig hängenbleiben würden. Kein Freund von Geholze sollte hier nicht reingehört haben.
Anspieltipps:
„Fairchild“, „A Masterful Bloodshed“ und „And I Crave To Die“
WERTUNG:
Trackliste:
01. Fairchild
02. Consumed By Fire
03. Psychoqueen
04. The Vanishing Strains
05. Arms Of Havoc
06. A Masterful Bloodshed
07. Hematic Wrath
08. And I Crave To Die
Jannis