01. Against The Odds
02. King Of Kings
03. Daimyo
04. Shadow Warrior
05. Apollo
06. Fallout War
07. Messenger Of The Stars
08. Before The Dawn
09. Edge Of Insanity
10. Alexander The Great (356-323 B.C.)
Spielzeit: 52:04 min – Genre: Power Metal – Label: Frontiers Music s.r.l. – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/newhorizonworld
Wie viele Musiker braucht man, um ein gutes Power-Metal-Album zu machen? Zwei! Einen, der Lead- und Rhythmusgitarren, Bass, Keyboard und Backing Vocals übernimmt, und Nils Molin von DYNAZTY/AMARANTHE. Okay, plus Gastmusiker.
Diese Leute haben sich also zusammengetan und mit ihrem Projekt NEW HORIZON nun dessen Album „Conquerors“ rausgebracht. Und das ist – schon was besonderes.
Zuerst vorne weg: Das Ding ist bei Frontiers Music s.r.l. erschienen, womit man schonmal davon ausgehen kann, dass Instrumentalleistung und Produktion sitzen, und so ist es auch. Und da Frontiers ein Herz für Hard Rock, AOR etc. haben, kann man bei einem Power-Metal-Album aus ihrem Sortiment davon ausgehen, dass es ein paar dieser Einflüsse beinhaltet. Was es tut, und das ist eine Stärke von „Conquerors“, das mit Orchester und AORigen dicken Synthesizern daher kommt und mit Nils einen Sänger mitbringt, der Metal ebenso gut kann, wie eine theatralische Rockstimme. Hab ich in dem Genre nicht erwartet, aber ist ja cool!
Und nicht nur das ist cool. „Conquerors“ ist ein Album der Marke „Wenn es geht und im weiteren Sinne vertretbar in Anbetracht des Genres ist, lass es machen“. Das erwartet man vor dem zweiten Track noch gar nicht so wirklich. Der Opener bietet ein Orchesterintro, angenehm fiese Gitarren, dazu klassische Power-Metal-Cheese-Melodien plus eben Synthesizer. Ist nicht ultra standard, aber man kennt’s doch schon irgendwie und fragt sich, ob das alles sein soll.
Aber dann kommt halt auch schon „King Of Kings“ mit gefühlvoll-kitschigem Orgel+Gesangs-Anfang (ja, das Wort „Glory“ ist enthalten) und dann beginnt die komplette Pop-Power-Metal-Party, die Fans von beispielsweise BATTLE BEAST das ein oder andere pink-stählerne Freudentränchen entlocken dürfte. Mit weiterem Orgel-Emotion-Intermezzo. Ist das nun geschmacklos oder hochgradig spaßig? Vielleicht beides, aber wichtig ist, dass es letzteres ist. Dann wieder Stimmungswechsel mit starkem Ohrwurmchorus und Gestampfe bei „Daimyo“, bösere Vibes und feierlicher Refrain bei „Shadow Warrior“, mehr Entertainment bei „Apollo“ und so weiter.
„Conquerers“ schafft es, einem Großteil seiner Songs eine eigene Identität zu schaffen, mal eher poppig, mal eher seriös zu sein. Der Entertainment-Faktor ist hoch, und natürlich muss man nicht mit jeder Entscheidung mitgehen („Before The Dawn“ fährt beispielsweise alles auf, was man für eine schmalzige Ballade braucht), aber es nimmt einen mit, hält bei Laune, langweilt praktisch nie und gibt meistens alles. Und das ist äußerst wertvoll angesichts der Masse an Alben, die mit allesamt ähnlichen Songs aufwarten und ihre Zutaten bereits im ersten Song komplett offenlegen.
Fazit:
NEW HORIZONs „Conquerers“ hat nicht zu viel des Guten, es hat einfach mehr davon. Das Ding ist ein homogener Einführungskurs, was Power Metal heutzutage so alles sein kann, wird für jeden Genrefan ein paar Highlight-Songs und viel auch echt gutes Material bereithalten und ist damit für mich eines der unterhaltsamsten Genrewerke des bisherigen Jahres!
Anspieltipps:
„King Of Kings“, „Shadow Warrior“, „Apollo“ und „Edge Of Insanity“
Jannis