Interview Emerald Sun

Die griechischen Power Metaller EMERALD SUN haben auch schon eine bewegte über 20 jährige Bandkarriere hinter sich.
Immer wieder gab es Besetzungswechsel und man hat einige Alben veröffentlicht. Das Neuste hört auf den Namen „Kingdom of Gods“ und im Zuge meiner Rezi war es mir eine Freude Sänger Stelios „Theo“ Tsakiridis ein paar Fragen zu stellen.

J.P: Hallo Theo, erstmal Gratulation zum neuen Album das ist euch ja vorzüglich gelungen und man kann sagen das dies glaube ich eines der stärkste von euch ist Würdest du mir da zu stimmen? Wie sind denn bislang die Reaktionen von Fans und Presse?

T.T: Also natürlich sagt das jeder Musiker von seinem neuen Album. Aber alles was ich bislang so an Meinungen oder Reviews gelesen habe ist schon sehr positiv und viele schreiben auch das es unser bisher stärkstes und reifste Album ist. Ich habe auf jeden Fall ein gutes Gefühl dabei, aber man ist natürlich als Musiker selbst da nicht sehr neutral!

J.P: Kannst du vielleicht kurz was zur Bandhistorie sagen?

T.T: Also die Band existiert seit Ende der 90iger Jahre. Die Band hat 2007 mit einem anderen Sänger ihr Debütalbum rausgebracht und ich selbst bin dann erst beim zweiten Album dazugestoßen. Über einen Cousin von mir der damals für EMERALD SUN die Keyboards eingespielt hat kam der Kontakt zu Stande.
Die Band hatte damals Stress mit ihrem alten Sänger und da wurde ich einfach gefragt ob ich nicht Lust hätte einzusteigen. Der Rest ist Geschichte.

J.P: Bevor wir näher auf euer neues Album eingehen, müssen wir erstmal ein bisschen die letzten turbulente Zeit aufarbeiten. Eure Bandbesetzung hat sich in der letzten Zeit geändert. Zuletzt erst vor ein paar Tagen. Wie kam es dazu, und warum vor allem die Änderung jetzt so kurz vor Release?
Auf dem Album sind die Neuen aber noch nicht zu hören, oder?

T.T: Richtig die beiden „Neuen“ sind noch nicht auf der neuen Scheibe zu hören und eigentlich ist die ganze Aktion auch nicht kurz vor dem Release gewesen. Es wurde nur jetzt verkündet.
Die Platte ist ja schon fast 2 Jahre im Kasten, die Veröffentlichung hat sich aber leider etwas hingezogen wo natürlich auch Corona auch eine Teilschuld dran hat!
Unser alter Gitarrist wollte einfach keine Musik mehr machen nach dem Einspielen der Scheibe und ist dann ausgestiegen.
Unser damaliger Schlagzeuger hat ein sehr gutes Angebot einer großen Band bekommen dort einzusteigen und einen Welttournee zu spielen. Da sagt man persönlich natürlich nicht nein und so etwas stehen wir als Band natürlich auch nicht im Wege!
Der „neue“ Gitarrist ist ja nicht unbekannt. Teo Savage war schon einmal bei uns und ist damals aus familiären Gründen ausgestiegen. Da gab es also auch kein böses Blut. Mittlerweile hat sich da aber alles geregelt und als er nun wieder Interesse bekundete erneut einzusteigen, war die Entscheidung für ihn relativ schnell klar.

J.P: Ihr habt ja auch die Plattenfirma gewechselt und seid nun bei EL Puerto Records unter Vertrag. Wie kam es denn zu dem Wechsel und warum ausgerechnet EL Puerto?

T.T: Wir hatten unseren Vertrag bei unserem alten Label Fastball Music erfüllt und dass dies ein etwas kleineres Label ist haben wir uns einfach nach etwas Neuem umgesehen. Der Kontakt kam dann über unser Management Lucky Bob zu Stande.
Mit EL Puerto hat es auf Anhieb direkt gefunkt als ich mit ihnen ins Gespräch kam. Es sind sehr nette und professionelle Leute die das Ganze nicht nur aus vertrieblichen Gründen machen, sondern einfach aus einer Leidenschaft für die Musik heraus und sie stehen einfach hinter der Band und das war mir sehr wichtig!

Der neue Plattendeal ist quasi dieses Album jetzt plus ein Album optional. Was ich sehr gut finde, das ist für beide Seiten vernünftig um erstmal zu gucken wie alles beim Labeldebüt läuft!

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? Gib uns doch mal einen kurzen Einblick in die Aufnahmen. Wer sind denn aktuell die Hauptsongschreiber und Texter?

T.T: Also die Musik an sich kommt meistens von den restlichen Bandmitgliedern. Es ist aber eine Gemeinschaftsproduktion und es gibt nicht den einen Songschreiber bei uns.
Die Texte und Gesangsmelodien stammen größtenteils von mir. Bei uns gibt es eigentlich keine Egos, sondern wir schauen gemeinsam was das Beste für den Song, die Platte und die Band ist.

Das Album ist grob 2020 entstanden, das sind wir ins Studio gegangen und im Oktober war das gute Stück komplett im Kasten.
Aber das Songwriting usw. hört ja nie auf, man entwickelt ja immer neue Ideen. Wir sind jetzt schon wieder am Sammeln für die nächste Scheibe.

J.P: Das Album heißt „Kingdom of Gods“, ein sehr bedeutsamer Titel. Wovon handelt es denn genau, welche Geschichte steht im Hintergrund, oder gibt es gar kein zusammenhängendes Konzept?

T.T: Also es gibt kein Konzept oder zusammenhängende Geschichte dahinter. Die Texte handeln eigentlich wie immer bei EMERALD SUN von aktuellen Themen die dann im Bandstyle verpackt werden.
Der Titelsong „Kingdom of Gods” z.B. dreht sich natürlich um die griechische Mythologie. Wir sind Griechen und bedienen uns daher gerne bei unserer Geschichte. Da findet man immer Themen die man schön episch verpacken kann.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „Kingdom of Gods“ ein. Für mich sind “ Book of Genesis“, “ Hellbound”, „Legions of Doom“ und “ Kingdom of Gods ” die hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

T.T:. Tja das ist natürlich eine Frage die immer kommt und die immer ganz ganz schwer zu beantworten ist. Du bist ja komplett im Songwriting involviert und man versucht ja aus jedem Song das Maximum heraus zu holen. Daher ist das wirklich sehr schwer zu beantworten.
Vielleicht kann man das in ein paar Jahren sagen wenn man dann zurückschaut und dann sticht ein Song besonders hervor.
Unser Videosong „Hellbound“ z.B. ist stark von Quentin Tarantino oder John Carpenter Filmen inspiriert. Das sieht man ja auch im Video. Ich finde das Video richtig gut und wir sind große Fans der beiden Filmemacher.
Vielleicht ist das ein Song welcher in der Zukunft als einer der Besten des Albums angesehen wird, wer weiß. Er ist auf jeden Fall schön catchy.

Das Video dazu haben wir in Griechenland gedreht.

J.P: Wird es weitere Videos geben?

T.T:. Ja, es wird noch ein Lyric Video zu „We will Die on our Feet“ geben am VÖ Tag und es gibt auch noch den ein oder anderen Plan für später. Aber dazu kann ich jetzt aktuell noch nicht so viel sagen.

J.P: Wenn du mal eure Bandkarriere Revue passieren lässt, wie stark schätzt du dann euer neues Album im Vergleich zu euren bisherigen Scheiben ein? Wo siehst du euch in ein paar Jahren? Über 20 Jahre im Musikbusiness ist ja eine lange Zeit da muss man ja mal die Frage nach der Zukunft stellen, oder?

T.T: Boah das ist auch eine schwierige Frage! Also wir Alle in der Band leben eigentlich im hier und jetzt. Wir machen uns über die Zukunft sehr wenig Gedanken zu machen sondern versuchen aktuell das Beste heraus zu holen und dann werden wir sehen wo der Weg und die Zeit uns hinbringt.

J.P: Ich weiß jetzt gar nicht warst du Gründungsmitglied von EMERALD SUN? Ich frage deswegen, du lebst in Deutschland, die restlichen Bandmitglieder sind alle in Griechenland beheimatet oder liege ich da komplett falsch?
Wie ist die Bandzusammensetzung von der Lokalität her und wie bekommt ihr das über diese Entfernung so hin?

Wenn man etwas weiter zurückgeht zu den Anfängen der Band, da waren wir eher im klassischen europäischen Power Metal angesiedelt.
Die Elemente davon gibt es immer noch in unserer Musik, wir sind aber mittlerweile auch eher in Richtung amerikanischen Power Metal gegangen und arbeiten viel mit Chören, was zum Anfang gar nicht der Fall war und das ist auch ein Markenzeichen auf dem neuen Album.
Diese Richtung gefällt uns und den Fans glaube ich ganz gut!

T.T: Wie oben schon gesagt bin ich kein Gründungsmitglied und ich bin nun mal in Deutschland geboren, also lebe ich auch hier. Aber Griechenland ist mein Mutterland.
Ich fliege 3 bis 4 Mal im Jahr nach Griechenland wenn irgendetwas ansteht. Der Rest der Band lebt ja in Thessaloniki was auch eine zweite Heimat für mich geworden ist.
Vor 20 Jahren wäre eine Zusammenarbeit über diese Entfernung natürlich nicht möglich gewesen, aber heutzutage mit den digitalen Möglichkeiten ist das gar kein Problem! Ideen werden ausgetauscht, ganze Songs hin und her geschickt. Alles kein Thema!

J.P: Habt ihr alle Day Jobs? Also bezüglich Corona ist das ja eine wichtige und oft gestellte Frage.

T.T: Richtig, wir haben ganz „normale“ Jobs und leben nicht von der Band oder der Musik. Das macht es uns natürlich etwas leichter aktuell mit der Situation klar zu kommen.
Aber natürlich ist die Situation echt schwierig für die Musiker allgemein. Liveauftritt oder größere Touren sind nicht wirklich möglich und ich glaube jeder hat mittlerweile die Schnauze davon voll!
So ganz große Bands wie IRON MAIDEN, METALLICA oder AC/DC sind davon natürlich weniger betroffen, die haben einfach Reserven. Aber etwas kleinere, mittelgroße Bands die komplett davon Leben da geht es mittlerweile glaube ich echt an die Existenz und dies ja nicht nur in der Band selbst, sondern bei allen die für sie Arbeiten ob auf Tour oder sonst wo. Und das ist insgesamt echt ein riesengroßer Schlag für die Musikszene.

Ich hoffe und glaube das es bald echt vorbei ist und wir wieder etwas mehr Normalität reinbekommen und vor allem die Musikszene wieder zum Leben erweckt wird.

J.P: Habt ihr denn irgendwelche Pläne für die nächste Zeit? Ich meine klar bezüglich Corona alles schwer planbar, aber vielleicht liegt ja irgendwas bei euch dazu in der Schublade?

T.T: Also es sind ein paar Festivals gebucht für den Sommer. Was wir aber noch nicht großartig angekündigt haben, weil man weiß ja nicht wie sich das Ganze entwickelt.
Eine Tour wird es erstmal nicht geben, wir hatten eine Tour geplant, die mussten wir absagen und da sind wir einfach vorsichtig geworden was das angeht.
Wir haben gute Leute im Rücken mit unserem neuen Label EL Puerto Records und unserem Management Lucky Bob da wird sich bestimmt was finden in der nahen Zukunft.

J.P: Was ist dir beim Livespielen eigentlich lieber, Festivals oder Tour?

T.T:. Also das kann man schwer vergleichen, weil natürlich auf den Festivals wesentlich mehr Leute sind und im Club ist aber der Kontakt zu den Fans näher und besser. Ich kann daher nicht sagen das eine ist besser als das Andere. Es macht beides Spaß und wir spielen so oder so gerne live!

J.P: Zum Abschluss noch die Frage nach deinen musikalischen Anfängen. Wie kamst du zur Musik?

T.T:. Also meine Reise in den Rock und Metalbereich fing eigentlich mit KISS an und dann kamen viele Bands dazu. IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST oder MANOWAR. Und dann war ich in der Szene relativ schnell drin.
Eigentlich habe ich aber angefangen Metal zu hören weil ich meine Schwester ärgern wollte : )
Unsere Zimmer lagen nebeneinander und sie hat damals diese ganzen Boybands u.s.w gehört und da wollte ich einfach dagegenhalten! Das hat ihr natürlich gar nicht gefallen und ich fand die Musik dann doch echt gut! Ich habe von einem Kumpel damals eine Kassette (ach die gute alte Zeit; Anmerkung der Redaktion) geschenkt bekommen und das weiß ich noch wie heute, auf der einen Seite waren SCORPIONS drauf und auf der andere Seite ACCEPT.
Und das war für mich dann einfach die Initialzündung!
Ich selbst hatte vor meiner Zeit bei EMERALD SUN auch noch andere Bands. Meine erste Band hatte ich mit 15 und die hieß BURNING HEAT. Danach war ich bei ein paar anderen Bands und Projekten wo aber nichts veröffentlich wurde.
Und dann hatte ich noch eine Band namens WINTERS DAWN, da gab es eine EP und ein Album zu.

J.P: Was sagst du zu den ganzen neuen Veröffentlichungen deiner alten Helden, machen die Sinn bzw. findest du das gut oder sagst du das Alte ist einfach besser?

T.T:. Also, meine alten Helden kommen definitiv aus den 80iger damit ist man halt aufgewachsen und denen bin ich bis heute eigentlich treu geblieben. Ich bin z.B. ein großer MANOWAR Fan, leider kann ich mit ihren heutigen Sachen auch nicht mehr wirklich viel anfangen, ich habe mir auch das letzte Album von denen nicht gekauft, obwohl ich ansonsten immer alles gekauft habe!
Aber ich bin auch neueren Sachen durchaus offen zu getan und verschließe mich da nicht vor.

Ich freu mich das die alten und großen Bands noch aktiv sind und Alben rausbringen auch wenn auch die nicht immer ein Highlight nach dem anderen auf den Markt werfen!
Das finde ich etwas schade, weil die großen Bands haben natürlich ganz andere Möglichkeiten als kleinere Bands und können hundertausende Euro in die Produktion stecken und dann wird man immer mit denen verglichen. Das ist dann immer etwas unfair.
Wenn EMERALD SUN ein Album mit 6 guten Songs veröffentlichen dann ist das gut, wenn aber die große Band xy ein Album veröffentlich wo nur 2 bis 3 gute Songs drauf sind dann wird das trotzdem tierisch abgefeiert!

Das Problem ist glaube ich auch, wenn die großen Bands aus den 80igern oder 90igern mal weg sind, dann wird es glaube ich auch echt schwierig für die Szene, weil kaum jemand heutzutage die Bands so fördert und wie soll man da dann in die Fußstapfen treten?!
Schau dir nur mal das Lineup von den Festivals an, wer ist denn da noch in 10 Jahren von den Großen? Das macht mir echt etwas Sorge für die Zukunft!

Es ist auch heutzutage einfach eine andere Zeit was die Veröffentlichungen angeht. Heutzutage gibt es ja viel viel mehr Veröffentlichungen, die mal gut mal weniger gut sind. Damals war der Markt auch überschaubarer.

J.P: Vielen Dank Theo für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

T.T: Ich möchte mich auch bei dir vielmals für die Interviewmöglichkeit bedanken und für die interessanten Fragen! Grüße gehen natürlich raus an eure Leser und ich bedanke mich für das Interesse an uns.
Ich sage jetzt den Lesern nicht „Kauft unser neues Album“, aber vielleicht gebt ihr einfach auch mal den nicht so großen Bands, wie wir ja eine sind, eine Chance. Hört euch das Album an und dann würden wir uns natürlich sehr freuen wenn ihr es dann auch kauft und uns somit riesig unterstützt!
Wir freuen uns darauf bald wieder live spielen zu können und hoffen das das klappt und wir einfach eine tolle Zeit dann gemeinsam verbringen können!

Julian

 

EMERALD SUN – Kingdom of Gods

Trackliste:

01. Book of Genesis
02. Heroes on the Rise
03. Hellbound
04. Legions of Doom
05. Gaia
06. Kingdom of Gods
07. Raise Hell
08. The Hunter
09. We Will Die on our Feet
10. Where Warriors Belong

 

Spielzeit: 44:47 min – Genre: Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 28.01.2022 – Page: www.facebook.com/emeraldsunmetal

 

2018 beehrten uns die griechischen Melodic/Power Metaller von EMERALD SUN das letzte Mal mit einem Album.
Nun, knapp vier Jahre später kehren die Jungs rund um Fronter Stelios „Theo“ Tsakiridis wieder zurück auf die Bildfläche!
Im Gepäck haben sie ihr neues, laut eigener Aussage bestes, Album „Kingdom of Gods“ und einen neuen Labeldeal mit dem aufstrebenden deutschen Label El Puerto Records.
Mal schauen was uns die neue Ladung, klassischem Euro Power Metal mit Fantasy Lyrics denn so bietet?
Als Opener fungiert „Book of Genesis” wo die Jungs direkt keinen Gefangenen machen und einen klassischen Power Metalknaller auf die Hörer loslassen inklusive einem eingängigen und mehrstimmigen Refrain.
Und klassisch bleibt das Stichwort denn auch bei den folgenden Tracks weicht die Truppe aber keinen Millimeter von ihrer Linie ab, was gut ist, ist man ja schön eingängig und erstklassig unterwegs. Glanzpunkte sind hier auf jeden Fall die Vorabsingle „Hellbound“ und das wieder mit einem mehrstimmigen Refrain ausgestattete „Legions of Doom“.
Ganz verschweigen kann man aber auch den ein oder anderen mittelmäßigen Track nicht, „Gaia“ ist zum Beispiel so einer, hier kommt man irgendwie null richtig in Schwung und die Nummer fließt so ziemlich an einem vorbei.
Diesen Ausrutscher macht man aber direkt mit dem Titeltrack „Kingdom of Gods“ wieder weg, hier packt man eine ordentliche Spur Epic mit rein was der Abwechslung guttut und der Truppe auch sehr gut zu Gesicht steht!
Im letzten Abschnitt können dann auf jeden Fall noch „The Hunter“ und „We Will Die on our Feet” komplett überzeugen. Insgesamt ist aber der Großteil des Songmaterials auf einem sehr hohen Niveau.

Die Jungs von EMERALD SUN liefern seit ein paar Jahr beständig gute Alben ab! Das bleibt auch so. Man darf gespannt sein, wo der Weg der Jungs noch hingeht und ob man den Geheimtippstatus mal endlich loswird. Verdient hätten sie es alle Male und der neue Diskus ist auf jeden Fall eine glasklare Empfehlung für die angesprochene Hörerschaft!

Julian

 

EMERALD SUN – Under The Curse Of Silence

Band: Emerald Sun
Album: Under The Curse Of Silence
Spielzeit: 58:17 min.
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Fastball Music
Veröffentlichung: 13.04.2018
Homepage: http://www.emeraldsun.gr

Machen wir uns nichts vor: Die ganze auf Hochglanz polierte Power-Metal-Partymukke, die heutzutage von SABATON, POWERWOLF und Konsorten veröffentlicht wird und mit Wänden von Keyboards und stampfenden Disco-Beats daherkommt, macht ja schon echt Spaß. Ab und zu darf es jedoch ruhig auch mal eine Prise altmodischer, bodenständiger sein – und für diese Momente gibt es unter anderem EMERALD SUN. Deren neustes Album „Under The Curse Of Silence“ ist im Prinzip Hamburger Power Metal der Neunziger aus Griechenland mit leichten italienischen Einflüssen (auch wenn andere Rezensionen den Stil der Band eher mit Skandinavien in Verbindung bringen).
Die Produktion des truerweise am Freitag dem 13ten releasten fünften Streiches der Herren aus Thessaloniki übernahm RAGE-Gitarrist Marcos Rodriguez, und der mag für die Musik von EMERALD SUN den perfekten Sound gefunden haben, klingt es doch beinahe danach, als habe man die neuste Scheibe vor 25 Jahren herausgebracht und nun noch einmal sehr gut remastert.
Des weiteren klingt das Ding stark nach GAMMA RAY. Nicht unbedingt, weil man Melodielinien abgekupfert hätte – eher, weil einerseits Sänger Stelios Tsakirides (der einen hervorragenden Job macht) stark an Goldkehlchen KAI HANSEN erinnert und andererseits die Art der Melodieführungen, die Gestaltung der Backing Vocals und die rockig-unbeschwerte Grundstimmung mit einer hörbaren Portion guter Laune oft sehr RAYige Züge haben. Ist das schlecht? Nein, im Gegenteil, denn EMERALD SUN sind alles andere als eine schlechte Kopie. Sie machen schlicht und ergreifend gut gelaunten, sympathischen Power Metal im Sinne der Hanseaten.
Gelungener Einstieg ist „Kill Or Be Killed“ mit seinem Prototyp-Power-Metal-Refrain, nicht minder gelungene Weiterführung das anschließende „All As One“ (Hört hier jemand „One With The World“ raus?), dessen Backing Vocals wie die Faust aufs Auge passen.
„Blast“ ist bangbar im besten Sinne, hat den einzig wahren PEAVY WAGNER am Start (den man auch an der ein oder anderen Stelle auch noch im Hintergrund findet) und MUSS natürlich im Chorus ein paar Explosionssounds während des Wortes „Blast“ auffahren. Alles andere wäre auch beschämend. Apropos: Das einzig Beschämende und Schwache an „Weakness And Shame“ ist das uninspirierte Ausfaden am Ende. Der Rest ist Party vom Feinsten. Mit „Journey Of Life“ gibt’s die obligatorische Ballade, die episch ausfällt und zum Schwenken von Feuerzeugen einlädt (und die nochmal als Bonussong vertreten ist. Auf spanisch natürlich, wie sich das für Griechen gehört.).
Stark geht es auch weiter. „Rebel Soul“ knattert auf Uptempo daher, „Land Of Light“ MANOWARt hörbar und „Slaves To Addiction“ ist ein weiterer Top-Song auf „Under The Curse Of Silence“, dessen Chorus dem Ganzen die Krone aufsetzt.
Keine Disco, keine Synth-Overdose, das ist Power Metal in Reinform, wie man ihn in letzter Zeit vielleicht ein wenig zu selten hört.

Anspieltipps:
„Slaves To Addiction“, „All As One“, „Kill Or Be Killed“ und „Fame“

Fazit:
Mitte April ist wirklich ein guter Zeitpunkt für den Release von „Under The Curse Of Silence“, denn das Ding ist nicht nur erfrischender hochwertiger Power Metal, es ist auch ein Top-Sommer-Metal-Album. Anlage einpacken, raus auf den Campingplatz oder in den Park, Grill warm, Bier kalt, EMERALD SUN laut, Laune gut. So einfach ist das.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Kill Or Be Killed
02. All As One
03. Carry On
04. Blast
05. Weakness And Shame
06. Journey Of Life
07. Rebel Soul
08. Land Of Light
09. Slaves To Addiction
10. Fame
11. World On Fire
12. La Fuerza Del Ser (Bonus Song)

Jannis

EMERALD SUN – Metal Dome

Band: Emerald Sun
Album: Metal Dome
Spielzeit: 60:39 min
Stilrichtung: Power/Melodic Metal
Plattenfirma: Fastball Music
Veröffentlichung: 22.05.2015

EMERALD SUN sind einer der griechischen Metalbands die den Sprung nach Europa geschafft haben. Seit 1998 preschen die Jungs auf dem Power/Melodic Metal Sektor immer mehr nach vorne und steigerten sich bislang von Album zu Album. Nun steht ihr neues, drittes Album „Metal Dome“ ins Haus und man durfte gespannt sein ob die Band rund um Fronter Stelios „Theo“ Tsakirides erneut eine Steigerung im Vergleich zum schon starken zweiten Album „Regeneration“ aus dem Jahre 2011 hinbekommen haben.
Mit dem Vorabvideotrack „Screamers in the Storm“ startet man zumindestens schon mal äußerst standesgemäß. Schnelle Doublebass Drums direkt zu Beginn, melodische Gitarrenriffs an jeder Ecke und ein eingängiger Chorus. So wollen Melodic Metaljünger ihre Tracks haben. Ein sehr schöner Beginn!
Sehr geil ist auch der anschließende Stampfer „Metal Dome“, das klassische „Black Pearl“, sowie das atmosphärisch und epische „Freedom Call“. Ok gerade beim letzterem Track sollte man keine Probleme mit Keyboardklängen haben, aber das sollte bei der angesprochenen Zielgruppe eh keinen Angstschweiß auslösen.
Hui bis jetzt also nur Volltreffer, das ist natürlich mal ein Brett. Ganz können die Jungs das Anfangsniveau bei den nächsten Songs zwar nicht halten, aber man ist trotz allem immer noch weit, weit entfernt von Ausfällen.
Denn auch der Speedtrack „Racing with Destiny“, der Groover „No more Fear“ und das kraftvolle „Dust and Bones“ sind Songs erster Güte die man sofort im Blut hat und aus lauter Kehle mitsingen kann. Einzig das etwas lahme „Mere Reflection“ fällt hier im Vergleich ab.
Und auch im letzten Abschnitt der zwölf Song starken Scheibe gibt es nicht so viel zu meckern, mit „Blood on your Name“ und „Legacy of the Night“ hat man hier noch zwei ganz heiße Eisen im Feuer und auch die restlichen Nummern sind nicht von schlechten Eltern, so das man hier nur zu einem abschließenden Ergebnis kommen kann, EMERALD SUN sind nach längerer Pause wieder zurück und das vielleicht stärker als je zu vor!

Anspieltipps:

“Screamers in the Storm”, “Metal Dome”, “Black Pearl”, “Freedom Call” sowie “Dust and Bones” solltet ihr euch hier nicht entgehen lassen.

Fazit :

Puh also mit ihrem neuen Album setzen EMERALD SUN ganz klar eine bärenstarke Duftmarke im Power/Melodic Metalgenre!
Man merkt das die Jungs lange am neuen Album gefeilt haben und bis auf ein, zwei Ausnahmen haben wir es hier mit erstklassigen Metaltracks zu tun die auf jeden Fall jedem Fan der Genre ansprechen sollten.
EMERALD SUN präsentieren uns hier ihr bisher stärkstes Werk und dafür stößt man völlig verdient in den obersten Punktebereich bei uns vor!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Screamers in the Storm
02. Metal Dome
03. Black Pearl
04. Freedom Call
05. Racing with Destiny
06. No more Fear
07. Mere Reflection
08. Dust and Bones
09. Blood on your Name
10. Legacy of Night
11. You won’t break me down
12. Call of Nature

Julian