ETERNAL CHAMPION – Ravening Iron

No Remorse records 2020

Band: Eternal Champion
Album: Ravening Iron
Spielzeit: 37:23 min
Stilrichtung: Epic Heavy Metal
Plattenfirma: No Remorse Records
Veröffentlichung: 20.11.2020
Homepage: www.facebook.com/eternalchampion

Ich will nun schon seit 15 Minuten mit dem Schreiben der Rezension anfangen, aber irgendwas am Cover lenkt mich ab. Hm… Das Problem könnte sein, dass die Damen keine Masken tragen. Oder, dass es von Ken Kelly ist, der unter anderem für MANOWARs “Kings Of Metal”-Cover verantwortlich ist. Wie auch immer. ETERNAL CHAMPION: Amerikaner, erstes Lebenszeichen eine EP im Jahr 2013, Auftritte auf dem Keep It True und dem Up The Hammers – man weiß schon ungefähr, woran man ist, insbesondere angesichts des “Epic”, das das Heavy-Metal-Label des Quartetts schmückt.
Epic Metal kann wahlweise durch sehr matschige oder klarere vergleichsweise unepische Produktion auffallen, letzteres ist bei “Ravening Iron” der Fall. Man verlässt sich auf die Basics, packt nur ab und an mal vorsichtig eine Orgel oder gaaaanz dezente Streicher dazu (und einen dicken spärischen Pad-Teppich beim kurzen Instrumental “The Godblade”). Abseits dessen kommt “Ravening Iron” ziemlich klar und kompakt aus den Boxen und passend dazu ist Sänger Jason Tarpey kein Freund langgezogener Wortendungen. Sein Gesangsstil ist sehr klar, trifft jeden Ton exakt und wurde mit einem wohltuenden Epic-Metal-typischen Hall-Effekt auf echt bereichernd gepumpt.
Das und die korrekte Instrumentalarbeit sorgen mit dafür, dass die Platte mit knapp 38 Minuten auch abseits ihrer geringen Länge kurzweilig wirkt. Ebenso trägt dazu die Tatsache bei, dass mit dem Label “Epic” auch eine im Vergleich zu normalem Heavy Metal eine etwas ausgeprägtere Komplexität hinzukommt, die trotz aller erfüllten Klischees auch für den ein oder anderen Überraschungsmoment sorgt. Zwischen traditionell und individuell pendelt bereits der starke Opener “A Face In The Glare”. Anfangs treibend und mittelschnell, mit dazukommendem Solo (man muss sich ja erstmal ein bisschen abreagieren), dann der Break, das “Uh”, das jedes Album haben sollte und dann radikaler langsamerer Midtempoeinsatz. Das befriedigt auf jeden Fall, und die folgende unerwartete Durwendung im Prechorus kommt überraschend und gut. “Ravening Iron” wirkt ein bisschen piratig/folkig, ist es aber nicht, überzeugt durch das Zusammenspiel von Gesang und Gitarre und durch ausgeprägte Melodiearbeit. “Skullseeker” vereint getragen-schnelle, groovende und stampfende Parts, “Coward’s Keep” drückt anfangs sehr positiv, weist im Chorus starke Mehrstimmigkeit und danach stumpf hackiges Kontrastgeschrubbe auf und “Worms Of The Earth” ist melodisch simpel, dafür häufiger mal schön zappelig schnell. Hätte man das Unterhaltungsniveau der ersten beiden Songs konsequent hochgehalten und wäre nicht ab und an doch in simple Ausweichlösungen übergegangen, hätte man die Platte etwas länger gemacht und sich ein bisschen weniger noch auf die Regeln verlassen, hätte ich locker noch einen Punkt draufgepackt.

Fazit:
Aber so sind es ja immer noch acht. Doch, die neue ETERNAL CHAMPION sollte an Metaller mit dem Hang zur Trueness und einer gewissen Vorliebe für etwas ausgeklügeltere Unstumpfheit nicht verschwendet sein. Das Gesamtbild stimmt und ein leichter Qualitätsabfall nach den ersten beiden Songs ist angesichts ihrer Stärke auch kein Drama. Reinhören!

Anspieltipps:
“A Face In The Glare”, “Ravening Iron” und “Coward’s Keep”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. A Face In The Glare
02. Ravening Iron
03. Skullseeker
04. War At The Edge Of The World
05. Coward’s Keep
06. Worms Of The Earth
07. The Godblade
08. Banners Of Arhai

Jannis