FELSKINN – Enter The Light

Trackliste

01. Darkness In Your Eyes
02. Send Your Angels Down
03. Enter The Light
04. Your Life Is Mine
05. World Will End
06. Driven
07. The Saviour Was Born
08. Life Beyond The Line
09. Lonely Heart
10. The Final Reason
11. Where
12. SixFiveFour

 

Spielzeit: 50:07 min – Genre: Heavy Metal – Label: Rock Of Angels Records – VÖ: 25.02.2022 – Page: www.facebook.com/felskinnmetal

 

Man hat ja immer kleine Faibles für gewisse Prägungen spezieller Untergenres (Schlager im 7/8el-Takt, Black Metal mit Synthesizersoli, Singer/Songwriter mit Doublebass…). Meins ist angepowerter Heavy Metal mit einer guten Grundhärte, klassisch metallischer Angepisstheit und powerigen Melodien zwischendurch. PRIMAL-FEAR-Metal, wenn man so will.
Enter FELSKINN, die sich möglicherweise nach Bruce Campbells unterem Gesichtspart benannt haben. FELSKINN kommen aus der Schweiz und haben seit 2006 drei Alben veröffentlicht, mit längerer Pause zwischen 2007 und 2018. Das Lineup ist frisch, besteht nun neben Andy Portmann und Beat Schaub aus WOLFPAKKs Martin Rauber, Tom Graber (ex-CRYSTAL BALL) und RONNIE WOLF von LUNATICA. „Enter The Light“ wurde von Jacob Hansen produziert und damn, die Reise nach Dänemark hat sich gelohnt. Knallt, ist sauber, sehr fett, ungelutscht, keine Kritik.
Und genau diese Produktion braucht ein Album wie „Enter The Light“ auch. Ja, die Platte kann sehr Power-Metallisch-positiv klingen (tut sie sogar vergleichsweise oft), beispielsweise beim grandiosen „Send Your Angels Down“, aber muss es eben nicht, wenn man sich Songs wie „Your Life Is Mine“ widmet, die uncheesiger Heavy Metal sind und dabei angemessen simpel in den Hinsichten sind, in denen sie es sein sollten. Auch ruhigere Töne werden zugelassen und edel umgesetzt, mit „World Will End“, ohne dass man in die Nähe von Kitsch käme (nein, der Chorus ist einfach sehr schön, wer das Kitsch nennt, muss leider nach Hause gehen).
Und ganz ehrlich, als wäre meine Sympathie für FELSKINN nicht aufgrund ihres Grundstils schon hoch genug, erweisen sie sich bei „The Final Reason“ als eine der Bands, die der Quest for Trueness am Allerwertesten vorbeigeht, wenn sie gerade Bock auf Feelgood-Rock-Vibes haben. Danach gibt’s dafür ja auch wieder Metal. Aber so richtig!

Fazit:
„Enter The Light“ ist schon echt nah an einem feuchten Traum des Freundes von knallendem Heavy Metal, der um die Vorzüge von Dur-Einsatz weiß. Mit Händchen für unterschiedliche Grundstimmungen (ohne das Album dabei zu einem Gestückel zu degradieren), für wirklich gute Refrains, für Härte und Melodie haben FELSKINN hier ein Album geschaffen, das vermutlich in meiner Top-10-Liste am Jahresende auftaucht, und dessen Angriffsfläche sich auf ein paar Songs beschränkt, die man subjektiv persönlich nicht ganz so geil findet wie die anderen. Dringende Reinhörempfehlung!

Anspieltipps:
„Darkness In Your Eyes“, „SixFiveFour“, „Send Your Angels Down“ und „Lonely Heart“

Jannis