THE REVENANTS – Ghosts

Trackliste:

CD 1
01. Ghosts
02. Into The Fire
03. Emeraldmine
04. Redemtion
05. Leeches & Whores
06. If We Dance
07. Karma Kills
08. Who Knows
09. Disclosures
10. The End Is Black

CD 2
01. Los Angeles
02. Ain’t No Wine
03. Me And The Sea
04. Mountain
05. Freestreet
06. Roofless
07. Good Men Gone Bad
08. Slippin‘ Away
09. Vendetta
10. Worlds Collide

 

Spielzeit: 87:51 min – Genre: Rock – Label: El Puerto Records/Edel – VÖ: 21.04.2023 – Page: www.facebook.com/TheRevenants.rocks

 

Ich lasse mich gerne überraschen, meistens gelingt dies auch Positiv wie die mir damals völlig fremden z.B. THE 450s, TORRENTIAL THRILL und noch einige mehr von denen ich keinen blassen Dunst hatte bis ich Material von den Bands hörte und eine Rezi darüber verfasst habe. So ist es auch bei THE REVENANTS die mir nichts sagen außer der Sänger Michelle Darkness der auch bei END OF GREEN den Posten des Sangesbarden hat.

Im Frühling 2018 begann THE REVENANTS an ihre eigene Entstehungsgeschichte zu schreiben. Es fing alles damit an als die beiden Seelenverwandten Fabiano Arganese Gitarren und Keyboards und Marc Ayerle Gitarren, Keys, Bass und Drums anfingen im Studio von Marc zu jammen. Die Beiden verfolgten zu dieser Zeit noch keinen Plan, Konzept oder irgendwelche Gerne Limitierungen. Bei der ersten Wochenend Session schrieb das Duo 4 Songs und nahm diese auch gleich auf. Die aufkeimende Kreativität sorgte dafür dass konkrete Plane geschmiedet wurden. Marc fragte seinen besten Freund Michelle Darkness (End Of Green) ob er nicht die Vocals dazu beisteuern möchte. Und THE REVENANTS nahm langsam in Form von 20 Songs Gestalt an.

In der Promoinfo des Labels wird als Vergleiche BILLY IDOL und ROXETTE mit einer Prise HIM angegeben. Ich würde sogar so weit gehen das auch U2, THE SISTERS OF MERCY, MARKUS WINTER die auch verdammt starken Dark Rock bieten und ein wenig NICK CAVE als Vergleich herangezogen werden kann. ROXETTE von der Eingängigkeit und Melodien, BILLY IDOL könnte man vom Riffing entfernt her mit reinnehmen. Aber die Oberhand haben die sehr gut dosierten Dark Rock Vibes die dem Album einfach ein gewisses Etwas verleihen.

Mit END OF GREEN bin ich nicht wirklich so vertraut aber was Michelle hier mit seinen Stimmbändern zaubert liegt irgendwo zwischen Ville Valo von HIM, Andrew Eldritch von den SISTERS und ein klein wenig NICK CAVE. Diese Stimme passt wie die Faust aufs Auge, ich wage jetzt mal die Behauptung das mit einer anderen Stimme hinter den Songs die Mucke nicht diese Anziehungskraft besitzen würde. Die Stimme schwebt mit den Gitarren über jedem Song. Die Gitarren kommen in etwa der Härte und Mix wie bei den SISTERS oder auch THE CURE immer genau richtig für diesen Genre Mix den THE REVENANTS einem vor den Latz knallen. Kann man da was verkehrt machen, aber ja doch sehr viel sogar, nur nicht bei THE REVENANTS da passt die Klampfe ohne Wenn und Aber. Manchmal meint man das bei der Gitarre auch Blues im Sound mitschwingt und der Pop Rock von INXS. Das Keyboard ist voll auf den Pop / Rock der 80er getrimmt mit leichten Dark Vibes zudem gibt es reichlich Einsatz von Pianoklängen. Der Bass ist auffällig in Szene gesetzt nur die Drums hören sich für mich nach Elektro Blechkasten (der einzige Minus Punkt den man anführen kann).

Die Songs versprühen trotz sehr viel Melancholie mit viel Liebe zum Detail und ihrem Genre Mix irgendwie besondere Vibes. Es lässt sich schwer beschreiben trotz der Melancholie schafft es das Trio nicht zu Depri zu klingen und die Kompositionen im Positiven Licht darzustellen. Die Stimme von Michelle hilft da ein gutes Stück mit, da er einige Kunststücke am Mikrofon vollbringt.

Das Album liefert einen Genre übergreifenden Rock der nicht zu Dark ist, den mischt das Trio mit verschiedenen Elementen aus Pop Rock und 80er Disco Pop, wobei die Gitarre immer im Vordergrund der Instrumente steht die Keys oder Pianoeinlagen halten sich ein wenig weiter hinten. So kommt auch sehr viel Abwechslung ins Spiel. Es wird alles in einen Mixer getan und am Resultat hört man das die Einflüsse sehr gut mit dem Dark angehauchten Rock und von Pop sehr gut miteinander können. Das mag sich jetzt, ich gebe es zu verdammt schräg lesen und eine Vollkatastrophe vermuten. Doch weit daneben das Ding rockt auf den 20 Songs ohne Ende und weit von jeglicher Katastrophe, Ausfall oder Rohrkrepierer entfernt, dafür ist das Material einfach zu Geil in Szene gesetzt. Weder Kitsch, noch Depri oder Langeweile, nein hier wird gerockt was die Gitarren hergeben und Michelles Stimmbänder hergeben.

Dieses Album ist für jeden geeignet der nicht nach Stur Schema F auf einen Stil oder Gerne besteht, wer auch über den Tellerrand blicken kann entdeckt oft überraschend gutes abseits der Wohlfühlzone. Also THE REVENANTS mit dem Album „Ghosts“ eine Möglichkeit geben sich entfalten zu können, den genau so macht Musikhören verdammt viel Spaß und wird auch nicht Langweilig.

Jetzt fällt mich auch wieder ein an wen mich THE REVENANTS auch noch erinnern. An ein Pop Rock Duo aus Italien Franco Masala und Claudio Causin die mit zwei verdammt geilen Maxis „Voodoo Dance“ 1984 und „Ocean Of Crime“ 1985 früher in meiner Gegend in den Rockdiscos rauf und runter gespielt wurden. In manchen Discos wurde sogar zum etwas über 7-minütigen „Voodoo Dance“ die Lasershow gemacht sofern vorhanden.

Balle