GHOST IRIS – Comatose

Band: Ghost Iris
Album: Comatose
Spielzeit: 36:42 min
Stilrichtung: Metalcore
Plattenfirma: Long Branch Records
Veröffentlichung: 07.05.2021
Homepage: www.facebook.com/GHOSTIRIS

Dänemark hat mehr zu bieten als den Pop-Export VOLBEAT oder das leckere Smørrebrød. Seit 2012 ist dort nämlich auch eine Combo namens GHOST IRIS aktiv, die sich in dem komplett übersättigten Genre des modernen Metalcore zu behaupten versuchen. Und das gelingt den Jungens ganz gut. Denn auch trotz des vielbeachteten Vorgängers „Apple of Discord“ haben sich die Dänen nicht auf diesem Erfolg ausgeruht, sondern die logische Weiterentwicklung auf „Comatose“ fortgeführt.
Mit Album #4 werden sich die Jungens aus dem Nachbarland vielleicht nicht unbedingt in den Metalcore-Olymp brüllen, aber immerhin schonmal die Besteigung des Götterwohnsitzes starten. Denn obwohl GHOST IRIS, bestehend aus Jesper Vicencio Gün (v.), Nicklas Grønlund Thomsen und Daniel Leszkowicz (g.) sowie Sebastian Linnet (d.), den Metalcore nicht neu erfinden, schaffen sie es, sich von den Ketten desselbigen zu befreien ohne dabei ihre Wurzeln zu verlieren. GHOST IRIS nutzen den Metalcore quasi als Sprungbrett um zwischen brachialem Sound und leichtem Pop-Appeal hin und her zu hüpfen ohne dass es lahm oder abgenudelt klingt. Kraftvoll und dynamisch, rauh und melodisch.
Der Opener „3815935“ startet mit marschierenden Trommeln um dann lautstark in „Deserted Dread“ überzugehen, für den die Dänen sich Unterstützung von Gastgrowler Mark Hunter (CHIMAIRA) geholt haben. Aber nicht nur Mark Hunter kann growlen, bei „Paper Tiger“ zeigt uns, was auch Sänger Jesper drauf hat. Und das ist tatsächlich so einiges, haben GHOST IRIS mit „Comatose“ doch so ziemlich das härteste Album ihrer bisherigen Karriere eingetrommelt. Auch Songs wie „Former Self“, die mit ihrem knallharten Riffing überzeugen können, stechen heraus. Für Genreliebhaber findet sich hier auf alle Fälle etwas. Immerhin stecken in „Comatose“ ganze 10 Tracks (inkl. dem kurzen Intro) verteilt auf 36 Minuten Spielzeit. Wer hier nichts findet, was ihm gefällt, ist falsch in diesem Genre. Allerdings reicht es für das vielversprechende Quartett noch nicht ganz bis an die Spitze, aber das Potenzial ist sowas von vorhanden. Noch ein paar Jährchen mehr und GHOST IRIS werden aus der breiten Masse des Metalcore hervortreten, das Talent ist jedenfalls da und muss nur noch rausgeholt werden. Mit „Comatose“ sind die Dänen aber auf einem verdammt guten Weg, das Album macht trotz einiger leichten Schwächen Bock auf mehr und ich freue mich jetzt schon, GHOST IRIS irgendwann mal live zu sehen. Für „Comatose“ kann ich aber schonmal ganz getrost 7 Sternchen vergeben, das ham’se echt gut gemacht.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. (3815935)
02. desert dread feat. Mark Hunter
03. paper tiger
04. cult
05. former self
06. coda
07. ebb//flow
08. cold sweat
09. coma
10. power schism

Tänski

Unbedingt mal antesten: