01. Northwards
02. On The Dark Waters
03. The Moon
04. Windmane
05. A New Land
06. When The Gods Came
07. Seven Roads Come Together
08. War
09. Halo
10. The Wolf
11. My Name Is Night
Spielzeit: 55:42 min – Genre: Melodic Progressive Folk Death Metal – Label: Atomic Fire – VÖ: 11.02.2021 – Page: www.facebook.com/amorphis
Rezensionen sind in vielen Fällen eine gute Sache, um sich über Neuerscheinungen zu informieren und herauszufinden, ob man an ihnen potenziell Gefallen finden könnte. In einigen Fällen, beispielsweise bei U.D.O.- oder eben bei AMORPHIS-Alben, sind sie aber auch primär dafür da, dass der Redakteur das kommende Album einfach schon ein bisschen früher hören kann – und sekundär, damit vielleicht der letzte Mensch auf Erden, der die entsprechende Band noch nicht kennt, auf sie aufmerksam gemacht wird. Denn machen wir uns nichts vor: Niemand erwartet auch nur ansatzweise, dass diese Rezension zu dem Schluss kommt, „Halo“, das nunmehr 14. Album von AMORPHIS in ihrer 31 Jahre andauernden Geschichte, sei ein schwaches Album, das man eher nicht hören sollte. Warum auch, sind die Finnen doch seit eh und je ein absoluter Qualitätsgarant, der einen eigenen grandiosen Stil für sich geschaffen hat, aus höchst passionierten und talentierten Musikern besteht und Wert auf ein starkes Endresultat legt. Darum arbeitet man auch mit Produzent Jens Bogren zusammen, der einen bombastischen, druckvoll-klaren Sound für die Platte zusammengeschustert hat.
Musikalisch: Nun, der klassische AMORPHIS-Klaviersound ist vergleichsweise selten, aber damit endet die Kritik auch schon. „Halo“ findet einmal mehr einen sauberen Mittelweg zwischen düstereren Tönen, angetrieben durch Tomi Joutsens mächtige Growls, und wunderbaren getragenen Gesangsmelodien und Gitarrenmotiven vor druckvoll-schönen Arrangements, die die traumartige dichte Atmosphäre der Musik der Band so besonders machen. Ein Stück weit hat man den AMORPHIS-Sound dabei reduziert, ist insbesondere in der ersten Hälfte von Strophen mit Basic-Band-Instrumentierung und Growls relativ trocken unterwegs (was dank der Produktion aber bereits ordentlich knallt) und spielt teils mit unkonventionelleren Taktarten. Umso fetter sind damit die Parts, in denen so richtig ausgepackt werden kann. Orchestrale Elemente, Synthesizer, Orgeln, Chöre, eine starke Gastsängerin und ergänzende Percussion halten hier Einzug, ohne die Songs zu überladen. Und dazu kommen die wunderbaren, stimmungsvollen Melodien, das Zusammenspiel von Leadgitarre und Gesang, tronend auf einem schweren Rhythmusfraktion-Fundament. Und das bedeutet, wie erwartet:
Fazit:
„Halo“ ist ein weiterer Release von AMORPHIS, den man bedenkenlos blind kaufen kann, wenn man mit den letzten Veröffentlichungen der Truppe etwas anfangen konnte. Wer hätte das gedacht?
Anspieltipps:
„Northwards“, „On The Dark Waters“, „Seven Roads Come Together“ und „Halo“
Jannis