JULIAN ANGEL – News

Julian Angel veröffentlicht neues Video "Reach" und kündigt neues Album an

Der Hair Metal Fahnenschwenker ist zurück: Von seinem Anstecher nach Hollywood, wo er Musik für Actionfilme gemacht hat, bringt Julian Angel ein neues Soloalbum mit. "The Death Of Cool" wird im Februar 2017 erhältlich sein, und selbstverständlich hat sich Angel stilistisch keinen Millimeter bewegt: "Für mich ist es immer noch 1989 und genau so hören sich die Songs auch an". Im Rahmen der Vorankündigung hat Julian gerade das erste von zwei neuen Videos veröffentlicht. in "Reach" spielt er sich selbst und lässt damit keinen Zweifel offen, dass es sich um ein Soloalbum handelt. Doch warum? "Beautiful Beast war so oder so mein Ding, nahe an einem Soloprojekt. 'The Death Of Cool' ist somit etwas neues und gleichzeitig auch nichts neues".

Here we go:

ROCK WOLVES – Rock Wolves

rock-wolves_3000x3000Band: Rock Wolves
Album: Rock Wolves
Spielzeit: 48:33 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 28.10.2016
Homepage: www.rockwolves.com 

Unverwechselbares Markenzeichen oder eher ein Fluch – diese Frage wirft sich bei jedem neuen Bandprojekt des deutschen Workaholic Michael Voss in den Weg. So manche Unternehmung des Münsteraners hätte auch unter seinen Hauptacts CASANOVA bzw. MAD MAX erscheinen können. Auch die ehemals eigenständige Band SILVER ist zu einem Katalysator ständig wiederkehrender Sounds und Songs geworden – leider. Doch zusammen mit Ex-BONFIRE Vortänzer Claus Lessmann, FRONTLINE-Gitarrist Robby Boebel und diversen anderen wohlklingenden Namen der Szene ist Voss mit PHANTOM V Mitte diesen Jahres zuletzt ein bockstarkes Album gelungen. Doch kaum ist der letzte Akkord verklungen, steht er mit den ROCK WOLVES und weiteren musikalischen Freunden unter neuem Namen schon wieder im Studio. Seit MICHAEL SCHENKER jüngst verkündet hat, zumindest live eine Pause einzulegen, hat dessen Schlagwerker Herman Rarebell Langeweile. Der ehemalige und wohl bekannteste Drummer der SCORPIONS ist halt auch keine Pausen gewöhnt. Am Bass konnte H-BLOCKX Tieftöner Gudze gewonnen werden – auf den ersten Blick eine Überraschung.

Dass dieses Trio aber dennoch bestens harmoniert, zeigen schon die ersten Akkorde des starken Openers „Rock The Nations“. Natürlich hat das Duo Rarebell/Gudze einen eigenen Groove, und doch könnte das Stück auf einer der zahlreichen Veröffentlichungen eines Michael Voss stehen. Noch deutlicher wird die Nähe zu MAD MAX beim folgenden „Surrounded By Fools“. Wer nicht explizit zu den ROCK WOLVES gegriffen hat sondern zufällig diesen Song hört, denkt unweigerlich an neues Material der Veteranen. Das groovende „Out Of Time“ läuft gut rein, aber mit „What About Love“ ist eine nette aber trotzdem relativ überflüssige Interpretation des HEART-Hits vertreten und „Nothing´s Gonna Bring Me Down“ macht das Trio einen auf LENNY KRAVITZ. Innovativ ist das nicht, unterhaltsam auch nur mit Abstrichen. Songs wie „The Lion Is Loose“ spielen im oberen Mittelfeld mit, können das Debüt der ROCK WOLVES aber auch nicht so weit nach vorne pushen wie es der frische Eröffnungstrack vielleicht noch suggeriert hat. 

Musikalisch als Einzelinterpreten einmal mehr über jeden Zweifel erhaben, schafft es das Trio Rarebell/Voss/Gudze nicht wirklich, auf Dauer im Gehör zu bleiben. Zwar macht „Rock Wolves“ durchaus Laune, aber heutzutage braucht es schon etwas mehr, um sich in der Veröffentlichungsflut im Rock- bzw. Metalsektor behaupten zu können. Für ausgesprochene Fans von Michael Voss dürfte ROCK WOLVES aber dennoch eine Pflichtveranstaltung sein. 

WERTUNG:

6

 

 

Trackliste:

1.    Rock The Nations
2.    Surrounded By Fools
3.    Out Of Time
4.    What About Love
5.    The Blame Game
6.    Riding Shotgun
7.    Nothings Gonna Bring Me Down
8.    The Lion Is Loose
9.    I Need Your Love
10.    Lay With Me

Stefan

MAVERICK – Big Red

maverick-big-red-cover-web1Band: Maverick
Album: Big Red
Spielzeit: 42:33 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.facebook.com/MaverickBelfastuk 

Auf den ersten Blick scheint es ein Rückschritt zu sein. Vom bekannten und renomierten Plattenlabel Massacre Records zur relativ unbekannten Company Metalapolis Records aus Deutschland zu wechseln. Aber mit einem starken Vertrieb und guter Promoarbeit im Rücken kann MAVERICK sicher noch gezielter an das richtige Publikum herangeführt werden. Leser der Rock Garage können sich vielleicht noch an die Besprechung des 2014 erschienen Erstlings „Quid Pro Quo“ erinnern. Mit dem Brecher „Paint By Numbers“ legten die Nordiren einen Kalavierstart erster Güte hin. Wollen wir doch mal sehen, was das neue Album so kann.

Das Line-Up besteht nach wie vor aus dem Brüderpaar David (vocals) und Ryan Balfour (guitars), Richie Diver (bass) und Mike Ross (drums). Lediglich Gitarrist Ric Cardwell wurde durch Terry McHugh ersetzt. Der Opener „All For One“ startet, als wäre er ein Überbleibsel des Debüts, und das ist mitnichten negativ gemeint. MAVERICK knüpfen mit „Big Red“ nahtlos an „Quid Pro Quo“ an. Abermals mit einem kernigen Sound versehen und mit dicken Gangvocals in Szene gesetzt, bietet „Big Red“ zehn Rocksongs, die Mal an SKID ROW erinnern („Free“) und mal mit markanten Ohrwurmmelodien daherkommen („The One“, „Forever“). Am Schluss findet man mit „Fly Away“ auch noch eine Ballade. Erwähnenswert wäre auch noch das tolle „In The Night“ und die Single „Whiskey Lover“. 

MAVERICK machen keinen Hehl aus ihren Vorlieben, diese bauen sie mit jeder Menge Energie in ihre Songs ein und mischen ihr eigenes Gebräu an. Mit guten Rockbands ist es wie mit gutem Bier: es gibt unzählige davon, man muss sie nur finden und jede(s) hat vielleicht nur eine klitzekleine Besonderheit, die es aber dennoch zu entdecken gilt. „Big Red“ klingt vielleicht etwas großspurig, aber auch MAVERICK haben etwas entdeckenswertes, zumindest, wenn man auf modernen aber dennoch klassischen Hardrock steht. 

WERTUNG:

8

 

 

Trackliste:

1.    All For One
2.    Free
3.    The One
4.    Mademoiselle
5.    Forever
6.    In The Night
7.    Whiskey Lover
8.    Renegade
9.    Beyond The Gates
10.    Asylum
11.    Fly Away

Stefan
 

HARDLINE – Human Nature

hardline-hn-cover-hiBand: Hardline
Album: Human Nature
Spielzeit: 51:04 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 14.10.2016
Homepage: http://www.hardlinerocks.com/ 

Eigentlich müsste auf der Umverpackung des neuen Albums aus dem Hause HARDLINE „Johnny Gioeli & Friends“ stehen. Denn personell haben HARDLINE schon lange absolut nichts mehr mit der Allstar Band aus den Anfangstagen zu tun. Nur Vorzeige-Sänger Johnny Gioeli leiht dem mittlerweile zum Frontiers-Projekt konvertierten Aushängeschild in Sachen Melodic- bzw. Hardrock seine Stimme. Von Zeit zu Zeit kommt er mit wechselnder Besetzung auf Geheiß von Alessandro Del Vecchio und seinen Chefs der Versuchung nach, den Namen HARDLINE am Leben zu halten – und ein ums andere Mal wird dem Fan bewusst, dass das 1992er Debütalbum „Double Eclipse“ wohl nichts mehr toppen kann. Immerhin 20 Jahre hatte man gebraucht, um mit dem schlicht betitelten „II“ einen neuen Anlauf zu wagen. Schon damals war von der Originalbesetzung lediglich Frontmann Johnny Gioeli dabei, aber auch sein Bruder Joey gab sich die Ehre. In der Folgezeit gab es zwei weitere Platten, die im Fahrwasser des Erstlings angelegt waren, aber weder die kompositorische noch die spielerische Klasse halten konnten. 

Spass gemacht haben viele der Songs aber trotzdem, speziell das 2012 erschienene „Danger Zone“ hatte einige tolle Nummern im Gepäck. Jetzt steht mit „Human Nature“ ein weiteres Werk in den Startlöchern, auf dem auch wieder Gitarrist Josh Ramos zu hören ist, der auf den beiden ersten Comebackscheiben zu hören war. Initiator und Hans-Dampf-in-allen-Gassen Alessandro Del Vecchio gibt einmal mehr den Songschreiber und ist natürlich für die Keyboards zuständig. Für die vakanten Posten an Bass und Drums wurden die hochgelobte Anna Portalupi sowie Francesco Jovino verpflichtet. 

Mit „Where Will We Go From Here“ startet man stürmisch und durchaus mitreißend. Denkt man sich allerdings Gioeli´s markante Stimme weg, könnte der Song auf auch zahlreichen anderen Projekt-Scheiben des Labels stehen. Und das ist wieder einmal das Manko dieser Auftragsarbeit. Die Songs sind ok, teilweise sogar mehr als das („Nobody´s Fool“, „Trapped In Muddy Waters“), aber die Magie bleibt auf der Strecke. Aber wenn Herr Gioeli schon mal eine Auszeit von seinem Vollzeitjob beim deutschen Gitarrenhexer AXEL RUDI PELL bekommt, verplempert er seine Zeit nicht mit irgendwelchen Projekten sondern hält sein eigenes Baby im Gespräch. 

WERTUNG: 

7

 

 

Trackliste:

1.    Where Will We Go From Here
2.    Nobody´s Fool
3.    Human Nature
4.    Trapped In Muddy Waters
5.    Running On Empty
6.    The World Is Falling Down
7.    Take You Home
8.    Where The North Winds Blows
9.    In The Dead Of The Night
10.    United We Stand
11.    Fighting The Battle

Stefan
 

GIRL – Sheer Greed / Wasted Youth (Re-Releases)

Band: Girl
Album: Sheer Greed / Wasted Youth (Re-Releases)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 01.07.2016
Homepage: www.rockcandyrecords.co.uk

Der Stern der britischen Glam Metal Band GIRL funkelte nur kurz am Rock-Firmament – in der lediglich 4 Jahre dauernden aktiven Phase kam man aber immerhin auf 3 reguläre Studio Alben. Dabei war das 1979 in London gegründete Quintett rein theoretisch zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Mitten in der explodierenden NWOBHM Szene der englischen Metropole hätten die Jungs mit Ihren (relativ) harten Gitarren und dem unüberhörbaren Talent eigentlich Ihr Glück finden sollen. Aber sowohl der Bandname als auch der Look (man beachte das für damalige Verhältnisse durchaus gewagte Cover des Debüts) und die (gekonnt miteinander Verschmolzenen) Einflüsse aus nicht nur Rock sondern eben auch Glam und Pop, überforderten das Zielpublikum und liessen den bunten Haufen ziemlich einsam da stehen. Das Debüt der Band aus dem Jahr 1980 findet hin und wieder wohlwollende Erwähnung in diversen Erinnerungen an die Hardrock Hochzeit im vereinigten Königreich, das Zweitwek der Band hingegen wird nur selten erwähnt. Dennoch verhilft das Rock Cady Label beiden Alben zu späten Ehren indem es ihnen ein gewohnt aufwendiges und gelungenes Remastering und Re-Packaging spendiert hat:

Sheer Greed (1980)

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Das Debüt bei Don Arden’s Jet Records (u.a. Gary Moore und Ozzy Osbourne!) und als Produzent niemand geringeres als Chris Tsangarides (u.a. Thin Lizzy, Y&T) – es hat schon schlechtere Voraussetzungen für den Einstieg ins grosse Rock n Roll Geschäft gegeben. „Sheer Greed“ fährt mit dem Opener „Hollywood Tease“ (später auch von den L.A. Guns gecovert) gleich einen richtig starken Track auf, der die Stärken der Band fokussiert: tightes Zusammenspiel der Musiker, cleveres Songwriting, der schnoddrige und zugleich melodische Gesang von Fronter Phil Lewis und ein mutiges Vermengen von damals angesagten Stilen. Mit dem Kiss Cover „Do You Love Me“, den durchaus poppig, psychedelischen „Lovely Lorraine“ und „Strawberries“ sowie dem Rocker „Heartbreak America“ hatten GIRL richtig gute, stimmungsvolle Tracks in der Hinterhand. Allerdings war das alles auch nicht so zwingend, dass ein veritabler Hit abgefallen wäre und dem potentiellen Publikum waren die Paradiesvögel dann vielleicht doch einen Ticken zu ungewöhnlich. Wer auf dezente 80er Wave Elemente in seinem Hardrock nicht gleich mit starkem Hautausschlag reagiert, findet hier allerdings einige feine Songs. Der Erfolg blieb allerdings aus und das Personalkarussel der Band begann sich (nicht zum letzten mal) zu drehen …

Wasted Youth (1982)

Girl_WastedYouth

Knappe 2 Jahre nach dem zwar vielversprechenden, aber nur mässig erfolgreichen, Debüt, legten die Jungs Ihren zweiten Versuch nach und probierten auch optisch einen gewissen Wandel (siehe das „Street-Cred“ Cover). Drummer Dave Gaynor wurde durch Pete Barnacle ersetzt (vormals Gillan). Barnacle allerdings hielt nicht mal die Aufnahmen zu „Wasted Youth“ durch und wurde mitten im Aufnahmeprozess durch Bryson Graham ersetzt. Dies ist auch einer der Gründe, warum „Wasted Youth“ trotz einiger starker Tracks nicht wirklich zündet. Zu inkonsistent und wirr klingt die Scheibe zuweilen, auch wenn gelungene Tracks wie "Overnight Angels", "Old Dogs" und vor allem "Ice in the Blood" wieder für Stimmung sorgen können. Dass im Hause GIRL etwas schief läuft, hört man der angenehm rau und streckenweise ruppig tönenden Scheibe aber leider an – kein gutes Vorzeichen für ein so wichtiges Album. Die Platte wurde mit lauwarmen Kritiken aufgenommen und die Verkaufszahlen blieben weit hinter den in die Band gesetzten Erwartungen zurück – das Ende für die klassische GIRL Besetzung. Dennoch funktioniert „Wasted Youth“ auch heute zu weiten Teilen noch ganz gut und klingt gar nicht so antiquiert. Als wirklich netten und wertigen Bonus gibt es beim Re-Release dieser Scheibe auf einem zweiten Silberling sogar noch die Aufnahmen der Live Scheibe „Live at the Marquee“ von Oktober1981 als Bonus hinzu. Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

Nach Fertigstellung von "Wasted Youth" heuerte Phil Collen bei Def Leppard an und fand dort den erhofften Erfolg und ein Millionenpublikum, während Phil Lewis sich in die USA absetzte und die Sleazer L.A. Guns zu einem recht beachtlichen Erfolg sang. Wer ein wenig die Scheuklappen absetzt und seinen 80er Hardrock auch ein wenig aufgezuckerter mag, der wird vor allem mit dem starken Erstling der Briten seine Freude haben. Von Rock Candy Records auch soundtechnisch schön in Szene gesetzt, funktionieren die Scheiben auch heute noch sehr gut. Album Nummero zwo sollten sich Fans schon alleine wegen des auf der Bonus Disc enthaltenen Konzertmittschnitts ins Regal stellen. Auch wenn ""Wasted Youth" nicht ganz so überzeugend wie der Vorgänger geraten ist, kann da Gesamtpaket doch voll und ganz überzeugen. Guter Klang, tolle Aufmachung,m fette Extras – wie meistens bei Rock Candy: beide Daumen hoch!

WERTUNG

7,5

 

 

6,5

 

 

Trackliste:

Sheer Greed

01. HOLLYWOOD TEASE
02. THE THINGS YOU SAY
03. LOVELY LORRAINE
04. STRAWBERRIES
05. LITTLE MISS ANN
06. DOCTOR DOCTOR
07. DO YOU LOVE ME
08. TAKE ME DANCING
09. WHATS UP
10. PASSING CLOUDS
11. MY NUMBER
12. HEARTBREAK AMERICA
BONUS TRACKS:
13. YOU REALLY GOT ME (B-Side)
14. LOVE IS A GAME (Single)

Wasted Youth

DISC 1:

01. THRU THE TWILITE
02. OLD DOGS
03. ICE IN THE BLOOD
04. WASTED YOUTH
05. STANDARD ROMANCE
06. NICE ‘N’ NASTY
07. McKITTY’S BACK
08. 19
09. OVERNIGHT ANGELS
10. SWEET KIDS

DISC 2: ‘Live at the Marquee 23/10/1981

01. ICE IN THE BLOOD
02. ICEY BLUE
03. MAD FOR IT
04. OVERNIGHT ANGELS
05. OLD DOGS
06. BIG NIGHT
07. SWEET KIDS
08. WASTED YOUTH
09. NICE & NASTY
10. MY NUMBER
11. STANDARD ROMANCE
12. THRU THE TWILITE

Mario

THE DEAD DAISIES – Make Some Noise

folderBand: The Dead Daisies
Album: Make Some Noise
Spielzeit: 45:36 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SPV Distribution
Veröffentlichung: 05.08.2016
Homepage: www.thedeaddaisies.com

Es gibt ja Musiker, die an ihrem Instrument handwerklich begnadete Genies sind, die aber beim besten Willen keinen einzigen vernünftigen Song schreiben können. Der amerikanische Top Gitarrist Doug Aldrich ist so ein Beispiel. An der Seite von Dio und Whitesnake hat er die klassischen Vorgaben der jeweiligen Vorgänger wie John Sykes, Tony Iommi, Vivian Campbell oder natürlich Richie Blackmore in beeindruckender Art live zum Leben (wieder)erweckt. Die jeweiligen Scheiben seiner Arbeitgeber an denen Aldrich als Songschreiber beteiligt war, waren aber leider gespickt mit einfallslosem Riffing und langweiligem Songwriting und gelten nicht gerade als Highlights der jeweiligen Diskografie. Der Junge braucht halt einen Songschreiber dessen Ideen er umsetzen kann, dann kommt auch eine gute Platte bei raus. So geschehen bei dem Revolution Saints Debüt bei dem das Songwriting von Könnern des Fachs erledigt wurde. Nun hat der gute Doug also bei der Bäumchen-wechsel-Dich Veranstaltung THE DEAD DAISIES angeheuert, bei denen er den zu den zur Zeit live wieder aktiven Guns N Roses abgewanderten Richard Fortus ersetzt, der die geile Vorgängerscheibe “Revolucion“ aus dem Vorjahr eingespielt hatte.

„Make Some Noise“ setzt nahtlos dort an, wo “Revolucion“ aufgehört hatte: in dem von Produzent Marti Frederiksen (Aerosmith, Def Leppard, Mötley Crüe, Buckcherry) wuchtig und mächtig in Szene gesetzten Soundfundament von Bassist Marco Mendoza (Whitesnake, Thin Lizzy) und Drummer Brian Tichy (Ozzy Osbourne, Foreigner) riffen Aldrich und der Mann an der 2. Gitarre David Lowy (Red Phoenix, Mink) in Sahnetracks wie dem straighten Opener „Long Way To Go“ oder dem stampfenden Titeltrack wunderbar nach vorne. Der Held der Scheibe ist aber auch diesmal, wie schon beim starken Vorgänger, John Corabi, dessen Reibeiesenstimme im Alter immer mehr an Volumen und Charisma gewinnt. Es ist hauptsächlich sein Verdienst, das Songs wie das geile „Song And A Prayer“ oder „We All Fall Down“ zu echten Hardrock-Perlen zählen, die sich dank der formidabel funktionierenden Refrains schnell und hartnäckig im Hirn festsetzen und für Begeisterung sorgen. Ein weiterer Anspieltipp dieses an Highlights nicht armen Albums ist noch das herrlich speedige „Mainline“. Insgesamt funktioniert die Platte aber ganz vorzüglich als Ganzes – so wie es früher auch schon war …

Tolle Band und (wieder) eine tolle Scheibe. So langsam steigern sich die DEAD DAISIES zu einer Referenz im Hardrock Geschäft. Auch ohne eine offensichtliche Hit-Single ist „Make Some Noise“ ein Freudenfest für jedeen hardrock Liebhaber und gehört in jede gut sortierte Sammlung. Empfehlung.

WERTUNG:

8,5

 

 

Trackliste:

01. Long Way To Go
02. We All Fall Down
03. Song And A Prayer
04. Mainline
05. Make Some Noise
06. Fortunate Son
07. Last Time I Saw The Sun
08. Mine All Mine
09. How Does It Feel
10. Freedom
11. All The Same
12. Join Together

Mario