LEE AARON – Diamond Baby Blues

Band: Lee Aaron
Album: Diamond Baby Blues
Spielzeit: 51:00 min
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 27.04.2018
Homepage: www.leeaaron.com

Man kann beim neuen Album der mittlerweile 56 jährigen LEE AARON nicht wirklich von einem Comeback reden, auch wenn die gute dem Rock-Publikum schon seit längerem aus dem Blickfeld entsprungen war. Die Schaffensphasen der in den 80ern als „Metal Queen“ bekannten Kanadierin haben aber durchaus den ein oder anderen Bruch gehabt, weshalb LEE AARON für Fans solcher frühen Hardrock-Perlen wie „Whatcha Do to My Body“ nach Ihrem Stil/Imagewechsel Richtung Jazz Mitte er 90er Jahre von der Bildfläche verschwand. Als die Powerdame dann 2016 mit „Fire and Gasoline“ nochmal ein richtiges Rock Album vorlegte, hatte sie in der Zwischenzeit nicht auf der faulen Haut gelegen sondern durchgehend (mehr oder weniger) erfolgreich Musik aufgenommen und veröffentlicht. Die Reaktionen auf das letzte Albumwaren durchaus positiv und LEE AARON scheint sich im Rock auch weiterhin wohlfühlen. Umso besser für uns, denn nun liegt mit „Diamond Baby Blues“ eine richtig gute, starke (Blues-lastige) Scheibe vor, die Fans von klassisch hardrockigem Stoff nicht verpassen sollten.

Flankiert von den altgedienten Szeneschwergewichten Sean Kelly (Gitarre), Dave Reimer (Bass) und Schlagzeuger John Cody legt LEE AARON mit dem Opener „Diamond Baby Blues“ mal gleich einen fulminanten Start aus Parkett. Die Produktion stimmt, der Sohn ist fett und wuchtig, in einem richtigen Studio von Fachleuten eingefangen und die Powerröhre der Frontlady hat nichts von Ihrer Kraft eingebüßt. Dieser Einstieg macht Spaß und das weitere Materialsteht dem in nichts nach. Zwischen die gelungenen Eigenkompositionen werden immer wieder geschmackvoll ausgewählte Cover-Versionen („Mistreated“ von Deep Purple oder „Black Cat“ von Janet Jackson) eingestreut, die wie die Faust aufs Auge passen. Was soll ich sagen, die Platte macht einfach Laune. Eben weil hier offensichtlich nicht an den falschen Ecken gespart wurde und alle Beteiligten mit Ehrgeiz und Herzblut dabei sind. Als Anspieltipps seien (neben den genannten Tracks) noch das rockige Eigengewächs „Hard Road“ und die Ballade „The Best Thing“ genannt, die eine Sängerin zeigen, die bereits eine Menge erlebt hat, deren Stimme wie guter Wein immer besserst werden scheint und die immer noch gehörigen Spaß an Ihrer Berufung hat. „Diamond Baby Blues“ ist ein Highlight im Blues-Rock Sektor in diesem Jahr und sollte in keiner entsprechenden Sammlung fehlen. Beide Daumen hoch.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Diamond Baby Blues
02. Mistreated
03. American High
04. I’m a Woman
05. Mercy
06. The Best Thing
07. Black Cat
08. Hard Road
09. In the Bedroom
10. Cut Way Back
11. You’re No Good
12. My Babe

Mario

DEAD CITY RUINS – Never Say Die

Band: Dead City Ruins
Album: Never Say Die
Spielzeit: ca. 32 min
Stilrichtung: Hard Rock, Classic Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 13.04.2018
Homepage: www.deadcityruins.com

Ihr Leben widmen die fünf Australier von DEAD CITY Ruins voll und ganz dem Rock’n’Roll. Um auf Europatournée zu gehen verkauften sie ihr Hab und Gut und die Erlöse der Tour flossen in das nun veröffentlichte Album „Never Say Die“. Und wenn man schon solche Opfer bringt muss dann auch ein anständiger Produzent her: James Lewis (Arctic Monkeys, Sunset Sons) sollte derjenige sein, der Jake Wiffen (Gesang), Tommy Cain (Gitarre, Sean Blanchard (Gitarre), Matthew Berg (Bass) und Nick Trajanovski (Schlagzeug) zum Erfolgsalbum verhilft.
Mit glattpoliertem Saubermann-Image Hard Rock, wie es heutzutage oft der Fall ist, haben DEAD CITY RUINS nichts am Hut. Sie sind die, die noch den richtig asozialen Rock’n’Roll Alltag leben und das hört man auch auf dem Album. So ehrlich ranzig und heruntergekommen kann man sich nur verkaufen, wenn man es auch tatsächlich ist.
In ihren Songs vereinen sich die Einflüsse sämtlicher Rockgrößen der 70er Jahre, wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH oder THIN LIZZY. Noch ein bisschen extra Dreck dazu und fertig ist der Longplayer mit seinen neun Songs. Beispiele sind gleich der Einsteiger „Devil Man“ presst ein bisschen Twin Guitars im Solo raus, der Bass rumpelt ordentlich in „Bones“, richtig bluesig und sanft wird es in „Rust & Ruin“, „The River Song“ fließt hymnisch dahin und „Dirty Water“ erinnert vor allem gesanglich richtig an BLACK SABBATH. „Destroyer“ ist der kleine Kick zwischendurch, „Raise Your Hands“ kommt einem heavy entgegen und „Lake Of Fire“ bringt nochmal ein bisschen Epik an den Tag.

Das Rad erfinden die Jungs aus Down Under nicht neu, aber wer auf 70er Hard Rock, Heavy Blues und ehrlichen Rock’n’Roll steht, kommt hier sicher auf seine Kosten!

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

01. Devil Man
02. Bones
03. Dirty Water
04. Rust & Ruin
05. The River Song
06. We Are One
07. Destroyer
08. Raise Your Hands
09. Lake Of Fire

Lotta